MANILLA ROAD – Mysterium
GOLDEN CORE/ZYX
Von der breiten Masse von Anfang an sträflich ignoriert (bei einer mit 1977 datierten Bandgründung wie in diesem Fall, ist das eine halbe Ewigkeit...), von ihrer Anhängerschar dagegen abgöttisch verehrt und zum Kultobjekt emporgehievt, so läßt sich auch die bisherige "Karriere" von MANILLA ROAD wohl am besten in Kurzform beschreiben. Eventuelle "kommerzielle" Erfolge waren der Truppe rund um Mastermind Mark Shelton immer schon völlig nebensächlich, stattdessen weiß die Klientel vor allem die Liebe und Hingabe zur Musik selbst zu schätzen. So kommt es, daß sich in der zwar überschaubaren, dafür aber unendlich treuen Fanschar von MANILLA ROAD-Fans unterschiedlicher Sunbgenres finden lassen und die werden auch vom aktuellen Dreher der in brandneuer Besetzung agierenden Formation keineswegs enttäuscht sein.
Mit ROXXCALIBUR/VIRON-Drummer Andreas "Neudi" Neuderth als neuem Taktgeber erhält der zuletzt diese Funktion als "Doppelbelastung" nebst dem Mikro innehabende Bryan "Hellroadie" Patrick nunmehr offenbar deutlich mehr Entfaltungsmöglichkeiten, auch wenn man sagen muß, daß die Stimmen von Bryan und die seines "Vorgängers" Mark Shelton nahezu identisch klingen. Aber eine solche, fordernde, unter die Haut gehende, mitunter auch ein wenig anklagende Stimme ist absolut nötig, um das unendlich vielschichtige Material von MANILLA ROAD gesangstechnisch zu veredeln. »Mysterium« reiht sich hinsichtlich des Facettenreichtums auch nahtlos in die Banddiskographie ein, läßt jedoch in Sachen Zugänglichkeit und Melodik erkennen, daß es die Herrschaften mühelos geschafft haben, die Essenz ihres bisherigen Schaffens in den neuen Songs konzentriert darzubieten.
Von daher also kein Wunder, daß es neben bandtypischen Epen (›Hallowed Be Thy Grave‹ - zum Hinknien!), sowohl Reminiszenzen an die progrockige Spät-70er Jahre-Anfangsphase (›The Fountain‹) zu vernehmen gibt, aber auch einen gewissen Hang zu simpleren, aber auch heftigeren Klängen, wie ›Stand Your Ground‹ unter Beweis stellt. Thumbs and horns up!
beeindruckend | 13 |