METAL CHURCH – This Present Wasteland
STEAMHAMMER/SPV
Schon das Cover, auf dem ein in der Mitte von Nirgendwo plaziertes Kreuz einen Schatten wirft, in dem eindeutig jene Gitarre zu erkennen ist, die einst das erste Album dieser Band geziert hat, machen Kurdt Vanderhoof und seine "Ministranten" klar, daß die METAL CHURCH noch immer für ihre Gemeinde offensteht und zwar nicht nur für alle, die sich bereits seit den Anfängen zu den "Gottesdiensten" dieser Band einfanden. Der Titel ist als klares Statement auf die aktuelle Situation des US-amerikanischen Musikbusiness gedacht, kann aber keinesfalls in irgendeiner Form auf die Band selbst umgemünzt werden, denn Kurdt (Gitarre) und seine aktuellen Mitstreiter Ronny Munroe (Gesang), Scott Unger (Baß), Jeff Plate (Schlagzeug) und "Frischling" Rick van Zandt an der zweiten Klampfe machen klar, daß in dieser Kirche immer noch Schwermetall in traditioneller Form gegossen wird. Zwar hat die Formation nunmehr weder etwas mit der heftigeren Variante der Anfangszeiten gemeinsam, und auch die wesentlich melodischere Ausrichtung während der Tage mit Mike Howe läßt sich hier nicht als Vergleich heranziehen, aber die "Mark III"-Phase von METAL CHURCH zeigt hier abermals, daß sie immer noch mit zu den wichtigsten Leistungsträgern des kraftvollen, wenn auch eher getragenen Heavy Metals zu zählen ist. Vor allem Ronny Monroe überzeugt mit einer sehr reifen Leistung, die vor allem in den heftigeren Passagen an Biff Byford erinnert, in den eher getragenen, semiballadesken Momenten dagegen läßt mich sein Timbre dezent an Ex-OMEN-Sänger Kevin Goocher denken. Vor allem wenn es heftig zur Sache geht, läßt er sein Organ ganz in Tradition alter US-Metal-Mikrohelden auch gerne mal gen Gipfelregion ertönen und gibt dabei auch verdammt gute Figur ab. Die Tracks selbst sind allesamt ansprechend, kommen zum Teil in dermaßen fett groovender und schleppender Bauweise aus den Boxen, so daß man meinen könnte, hier von einer Straßenwalze überrollt zu werden (›Deeds Of A Dead Soul‹, ›A War Never Won‹) , wissen teilweise aber sehr wohl auch als deftige Banger (›Meet Your Maker‹, ›Monster‹) in typischer US-Manier zu beeindrucken.
In dieser Form gibt es überhaupt keinen Grund, der METAL CHURCH nicht zu huldigen und noch weniger einen dafür, seinen Kirchenbeitrag nicht zu leisten!
http://www.metalchurchmusic.com/
beeindruckend | 12 |