ACCEPT
beim
"Rock Hard Festival" 2005
Gelsenkirchen, Amphitheater
15.05.2005
Dem Auftritt von ACCEPT sah ich mit eher gemischten Gefühlen entgegen, hatte ich doch die Show in Heilbronn bei der letzten Jubiläums-Abschiedstour in alles anderer als guter Erinnerung. Doch diesmal stehen die Vorzeichen anders: statt einer Band, die gerade dabei war, sich komplett zu zerstreiten und deshalb das Ende mit Schrecken dem Schrecken ohne Ende vorzog, gab es heuer eine Handvoll Musiker, die sich nur für ein paar Festivalgigs ihren Fans zuliebe noch einmal zusammengefunden hat.
Genau hier liegt dann aber auch der Hauptkritikpunkt des Abends: die Akteure stehen nicht miteinander auf der Bühne, weil sie miteinander auf der Bühne stehen wollen, sondern um "Leuten von außen" einen Gefallen zu tun. Und so werkelt meist jeder vor sich hin, ohne daß ein "Wir"-Gefühl zu erkennen ist. Wer Udo Dirkschneider zusammen mit (s)einem anderen Ex-ACCEPT-Kollegen Stefan Kaufmann gesehen hat weiß, daß dies auch anders aussehen kann.
Überhaupt ist Udo sicht- und hörbar der routinierteste Musiker auf der Bühne, hat er sich im Gegensatz zu seinen Mitstreitern auch nicht zumindest zeitweise aus dem Business verabschiedet, sondern spielt mit seiner eigenen Band U.D.O. regelmäßig einen Teil der ACCEPT-Klassiker als eine Art offizieller Nachlaßverwalter.
An der Setlist - schon Wochen vor dem Konzert dank Internet von anderen Shows bekannt - gibt es hingegen wenig bis nichts zu meckern: 80s pur - alle Songs stammen aus der Prä-Reece-Ära mit deutlichem Schwerpunkt auf den ersten Alben, die Reunionsphase wird komplett außen vor gelassen.
Obwohl der Sound zeitweise übersteuert und leider nicht ganz so brillant wie noch bei SENTENCED ist, gehen die Ränge von den ersten Sekunden von ›Starlight‹ an mit und feiern die Band, die den Vorhang dann auch nicht am Ende der regulären Spielzeit fallen läßt, sondern nochmal rund 20 Minuten draufpackt. Ein würdiger Abschied!
Photos: Stefan Glas
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