Paul Di'Anno & KILLERS
beim
"Wacken Open Air"-Festival 2001
Wacken, "Double Mega Stage"
03.08.2001
Mein Gott, hätte das groß werden können! Paule, der Sänger, der meine Lieblings-IRON MAIDEN-Alben eingesungen hat, wollte uns noch einmal eben jene Klassiker servieren. Auf der ersten Tour von KILLERS, auf der er ja auch diverse dieser Juwelen in extrem überzeugender Form dargeboten hatte, klappte das ja ganz ausgezeichnet. Er hatte Spaß, war bei Stimme und rockte was das Zeug hielt. Das ist (leider) lange her. Hatte ich schon im Vorfeld etwas Angst, hoffte ich aber, daß er wissen würde, was das Publikum in Wacken hören will. Klar, er hatte die richtigen Songs am Start. Das war vorher klar. Aber sehr schnell merkte man, daß das allein leider manchmal nicht ausreicht. Nicht nur, daß seine Spielgefährten die Songs teils dermaßen schluderig runterzockten, daß mir schlecht wurde, nein, auch er selbst war sich offensichtlich nicht klar über die Bedeutung dieses Auftritts. Wie sonst kann man solche gesanglichen Entgleisungen erklären?
Paul, verdirb' es Dir nicht komplett mit Deinen treuen Fans! Es reicht, wenn Deine Soloalben halbgar und trendig klingen, aber die alten Hymnen verhunzen ist unter Deinem Niveau. Oft wußte ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte - so gruselig klang einiges. Das Intro zu ›Killers‹ bleistiftsweise trieb mir ernstlich Tränen in die Augen, und über ›Remember Tomorrow‹ will ich lieber gar nix sagen. Obwohl er hier seine beste gesangliche Performance ablieferte und immerhin auf Sprechgesang verzichtete, vermochte ich nichts Gutes daran zu finden. Selbst durch die rosarote Sonnenbrille betrachtet war dieser Auftritt ein absoluter Schock und Tiefpunkt, der es mir tatsächlich vermiest, momentan die beiden grandiosen MAIDEN-Alben aufzulegen. Ich sag' nichts mehr, sonst werd' ich sauer...
Photo: Stefan Glas
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Link zur Übersichtsbox für den beteiligten Musiker:Paul "Di'Anno" Andrews | ||
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