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”Y-Files”-Datasheet

Contents:  SAXON & HAMMERFALL-Interview

Date:  11.04.2011 (created), 04.08.2023 (revisited), 12.01.2024 (updated)

Origin:  HEAVY

Status:  published

Task:  from paper to screen

Comment:

Es war wieder eine spezielle Titelstory, und folglich gibt es jetzt auch einige Anmerkungen, die man machen kann. Es war generell ein oberstreßiger Trip gewesen, denn ich mußte relativ früh zum Flugplatz. In London wartete ich kurz auf Joacim, der nur wenige Minuten später landete. Dann fuhren wir gemeinsam zum Hotel, wo ich schnell mein Gepäck im Zimmer abwarf, um rund um das Hotel nach ein paar geeigneten Backgrounds für die Photos umschaute. Dann startete schon das Interview, anschließend schossen wir die Photos. Wir verabredeten uns zum Abendessen, und dann gab es ein wenig Zeit, ein paar Plattenläden abzuklappern. Das Abendessen war ausgesprochen unterhaltsam, so daß es schon sehr spät war, als es in die Federn ging. Am nächsten Morgen hieß es dann, relativ früh wieder zum Flughafen zu tingeln und zurückzufliegen.

Alles in allem also ziemlich anstrengend, aber auch erlebnisreich.

Die Story soll hier länger ausfallen, denn für das gedruckte Heft mußte ich knapp 10.000 Zeichen, also etwa ein Viertel des Gesamttextes, kürzen.

 


 

Dies war eine der Stories, bei welcher der intern nur als "Head" titulierte Minibeitrag in der Kopfzeile abgedruckt wurde. Mittlerweile wurde kein Unterschied mehr zwischen der Plazierung auf einer rechten oder einer linken Seite gemacht, sondern das kleine Dekophoto stand nun immer auf der rechten Seite. Im vorliegenden Fall gab der erste Head folgendes preis:

SAXON & HAMMERFALL-HEAVY-Head 1HAMMERFALL hatten 2009 eine Coverversion von ›My Sharona‹ mit Biff als Gastsänger aufgenommen, die allerdings nicht noch nicht veröffentlicht wurde, sondern nur via iTunes verfügbar ist.

Der zweite Head entstand, als wir abends mit dem Taxi durch London fuhren und Biff sich "outete", als wir an einem Werbeplakat vorbeifuhren:

SAXON & HAMMERFALL-HEAVY-Head 2Biff mag diverse Musicals,
die gerade in London laufen:
"Wicked" zählt zu seinen Favoriten.

Den Inhalt für den nächsten Head spielte mir Joacim zu, als wir uns am Flughafen trafen. Auf der Fahrt in die Stadt fand auch ein Gespräch über den Hersteller von indischen Lebensmittel Patak's, den Joacim besonders empfahl. Passend dazu gab es abends ein Essen mit Biff und Joacim in einem indischen Restaurant am Abend.

SAXON & HAMMERFALL-HEAVY-Head 3Joacim unterstützt die schwedische Band AMARANTHE, die zum Zeitpunkt unseres Interviews auch in London war und auf ihren Anschlußflug nach Tunesien wartete, um dort mit SYMPHONY X aufzutreten.

Der vierte Head fand leider keinen Platz im gedruckten Heft, doch so hätte er ausfallen sollen:

SAXON & HAMMERFALL-HEAVY-Head 4Zwei Songs des neuen SAXON-Albums werden in dem Film "Hybrid Theory" verwendet werden. Trailer gibt's auf www.hybridtheoryfilm.com.

 


 

Eigentlich war die ganze Aktion im Vorfeld ausgiebig geplant gewesen: Ich hatte eine Photosession in einem Pub, vor Big Ben und, und, und geplant. Doch obwohl die beiden deutschen Plattenfirmen für die Anreise der Musiker gezahlt hatten, blockte die englische Promoterin alles ab und sagte, es sei lediglich eine kurze Photosession in direkter Nähe des Hotels möglich, und für das Interview würde auch nur sehr wenig Zeit zur Verfügung stehen. Warum dem so war, sollte ich vor Ort erfahren: Sie hatte einfach mal kurzerhand Biff für den kompletten Tag verplant, weil sie tonnenweise britische Presse eingeladen hatte. Das was also zuvor mit den deutschen Plattenfirmen - und hier besonders mit SPV, der Plattenfirma von SAXON - abgesprochen worden war, woran wir auch die Zusage für die Titelstory geknüpft hatten, interessierte sie nicht die Bohne. Danke, werte Frau Promoterin, für das respektvolle Verhalten den blöden Krauts gegenüber...

Nervig war auch, daß das Interview in einem normalen Aufenthaltsraum neben der Lobby lief, in dem noch viele andere Gäste waren, die sich teilweise lautstark unterhielten. Ich kann mich noch entsinnen, daß es ein Irrsinn war, später das Tape abzuhören, um das Interview tippen zu können, weil rundherum ein solches Stimmengewirr herrschte. Eigentlich hätte ich damals unterbrechen und die ganze Mannschaft in ein Hotelzimmer umquartieren sollen.

Da wir im Hotel "The Cumberland" nahe den Hyde Park einquartiert waren, konnte zumindest der nur wenige Meter entfernte Marble Arch als Hintergrund für die Photos dienen. Außerdem war daneben noch eine typische britische Telefonzelle, wobei diese besonders cool war, weil zahllose Anzeigen von Telefonsexladies darin hingen.

Zudem gab es abends immerhin noch einen kurzen Schnappschuß an Big Ben auf der Fahrt zum Restaurant, doch für ordentliche Bilder war es schon zu spät (und dunkel) gewesen. Die blaue Stunde war vorbei gewesen.

 


 

Da bei den bereits im UNDERGROUND EMPIRE online veröffentlichten Artikeln bei der Portierung der HEAVY-Seiten nur ein kleines Thumbnail der HEAVY-Story zu sehen ist, von dem aus man zu der bereits veröffentlichten, meist umfangreicheren Version gelangt, soll diese kleine Graphik im Falle einer noch nicht online zu findenden Story nun hier auftauchen:

SAXON & HAMMERFALL-Story

Supervisor:  Stefan Glas

 
 

SAXON & HAMMERFALL-Logocollage

Schon mehrfach sind die Wikinger in England eingefallen, um die Angelsachsen zu knechten. Doch während früher alles mit roher Gewalt zuging, waren die Motive von HAMMERFALL-Sänger Joacim Cans ganz anderer Natur, als er im heimischen Schweden ein Flugzeug bestieg, um in London mit SAXON-Sänger Biff Byford ein Gipfeltreffen abzuhalten. Da beide Bands gerade ihre neuen Werke vollendet hatten, die sogar zeitgleich erscheinen werden, wollten wir beide Frontmänner an einen Tisch bringen, um zu klären, was wir am 20. Mai von HAMMERFALL und ihrem Neuling »Infected« respektive von SAXON und »Call To Arms« erwarten können. Da wir es zudem bei Biff und Joacim mit Musikern aus zwei verschiedenen Bandgenerationen zu tun haben, sollte es auch darüber hinaus genügend Gesprächsstoff ergeben.

SAXON & HAMMERFALL-Headline

Und kriegerisch sollte es zwischen Wikinger und Angelsachse keineswegs zugehen, sondern die beiden unterhielten sich prächtig miteinander und widerlegten nicht nur Biffs Eröffnungsscherz, daß sich Musiker in solchen Situationen nur über Mädchen oder Festivalgigs unterhalten könnten, sondern stellten fest, daß sie und ihre neuen Werke eine Menge gemeinsam haben, und schmiedeten auch gleich mal Pläne für eine gemeinsame Tour.

SAXON & HAMMERFALL-Shot: Biff Byford & Joacim Cans 1

Wir befinden uns momentan in London, Wiege der NWoBHM, Geburtsstätte dessen, was bis heute für viele den Begriff Heavy Metal verkörpert. Biff, Du warst ein Teil dieser Bewegung und bist eines der wenigen heute noch aktiven Mitglieder. Welche Erinnerungen hast Du an diese Zeit?

Biff: Als unser Erfolg so langsam anfing, war Punk noch sehr groß. Es gab dann gewissermaßen eine explosionsartige Vermehrung von Fans. Es war einfach eine riesige Anzahl von Schülern im Alter von vielleicht zwölf bis sechzehn Jahren, die innerhalb kürzester Zeit auf unsere Musik aufmerksam wurden und dann darauf standen. Neben uns hatten da die erste IRON MAIDEN-Platte oder die frühen DEF LEPPARD einen enormen Einfluß. Wir gingen damals zunächst mit NAZARETH auf Tour und begleiteten dann MOTÖRHEAD auf ihrer "Bomber"-Tour. Beide sind sehr gut verlaufen, und während dieser Tourneen ist für uns alles förmlich explodiert. Wir hatten in »Wheels Of Steel« zweifelsohne ein gutes Album vorgelegt, aber mit einer derart rasanten Entwicklung hatten wir nie und nimmer gerechnet. Die Platte stieg in die Charts ein, wo sie dann sogar einige Monate blieb, und es breitete sich wie ein Lauffeuer über ganz Europa aus. [tippt Joacim an die Schulter] In Schweden waren wir aus dem Stand plötzlich riesengroß: Ich kann mich noch an unseren ersten Gig auf schwedischem Boden erinnern, der in einer riesigen Halle in Stockholm stattfand. Wir kamen mit unserer P.A. an, mit der wir gerade in London das "Hammersmith Odeon" beschallt hatten, und trauten unseren Augen nicht, als wir diese gigantische Halle sahen. Also fragten wir den Veranstalter, mit welchen Besucherzahlen er rechnen würde, der daraufhin meinte, daß es wohl etwa 12.000 Zuschauer werden dürften. Und wir entgegneten entgeistert, daß wir eine P.A. dabei hätten, die auf etwa 2.000 Leute zugeschnitten sei. [lacht] Auf alle Fälle wurde die Show ein riesiger Erfolg, und das Publikum war richtig wild an diesem Abend gewesen. Ich denke, daß wir zusammen mit IRON MAIDEN die Vorreiter für einen neuen Sound waren. Bei IRON MAIDEN konnte man sogar noch einen gewissen Punkeinfluß feststellen.

Joacim: Genau, MAIDEN hatten in ihren Anfangstagen eindeutig einen Punkeinschlag - zumindest bis Bruce in die Band kam.

Biff: Die schnellen Riffs waren ein Markenzeichen für uns: ›Motorcycle Man‹, ›20,000 Ft‹ oder ›Heavy Metal Thunder‹ - ich denke mal, daß METALLICA sich solche Songs angehört haben, als sie ihren Stil entwickelten. Wir waren eine der ersten Rock- oder Metalbands, die so schnell gespielt haben und trotzdem Melodie dazufügten. Aber der wichtigste Eindruck, der mir von damals geblieben ist, bezieht sich eindeutig auf die unfaßbare Geschwindigkeit, mit der alles abgelaufen ist: Gerade hatten wir noch vor 200 Leuten in einem Club gespielt, und innerhalb der nächsten vier Wochen stieg unsere Platte bis auf Platz 7 in den Charts, wir hatten zwei Singles und verkauften dann eine Halle in Wembley aus. Das war atemberaubend! Und es hat uns fast schon überrollt: Wir hatten beispielsweise überhaupt keine Roadcrew, die diesen Anforderungen gewachsen war. Also haben wir nach ein paar Shows mit SLADE, die sich anschließend zurückzogen, einfach deren komplette Crew übernommen. Wir waren die absoluten Grünschnäbel in diesen Geschäft, und diese Jungs waren beinharte Profis, die uns ständig sagen mußten: "Nein, so kann man das nicht machen... Und das müssen wir auch anders anpacken!" [lacht] Es war eine wirklich großartige Zeit!

Das ist der Vorteil, den wir Sänger haben: Wir sind einfach nicht zu ersetzen!
(Biff und Joacim: Mit Geld nicht zu bezahlen!)

Joacim, Du bist ein Mitglied der nachrückenden Generation. Wenn Biff also in ›Denim And Leather‹ fragt: "Where were you in '79 when the dam began to burst", was kannst Du darauf antworten? Du warst damals noch ein neunjähriger Junge, so daß Du wohl noch nicht viel von SAXON mitbekommen hast, oder?

Joacim: Ja, ich war noch ein bißchen jung, aber es dauerte nicht lang...

Biff: Genau! Es war eigentlich sogar das richtige Alter, denn es gab damals viele Kids in diesem Alter, die unseren Namen in ihre Schulbank geritzt haben!

Joacim: Ich habe später auch das SAXON-Logo in meinen Schulheften verewigt. [lacht] Aber für mich ging es 1981 los: Ich war damals elf Jahre alt und ging in den Plattenladen in dem kleinen Örtchen, in dem ich aufgewachsen bin, wo ich mir ein neues Album anhörte. Irgendwie ist es verrückt, daß wir gerade jetzt hier zusammensitzen, denn auf dem neuen HAMMERFALL-Album gibt es einen Song namens ›Bang Your Head‹, der eben jene Gefühle beschreibt, die mich überkamen, als ich dieses Album hörte. Und dabei handelte es sich um »Strong Arm Of The Law«. Also, Biff, wenn Du mal unser neues Album in die Finger kriegst, dann hör' Dir genau eben diesen Song ›Bang Your Head‹ an, denn ich habe wirklich versucht, möglichst exakt die Gefühle zu beschreiben, die ich dank SAXON hatte!

Biff: Klar, werd' ich machen!

Joacim: »Strong Arm Of The Law« war also meine erste Metalplatte. Dann kam »Fire Down Under« von RIOT und anschließend eine Platte von DEMON, und ab diesem Zeitpunkt war ich komplett dem Heavy Metal verfallen!

Biff: Ich denke, was diesen britischen Sound - und generell auch den europäischen - damals vom amerikanischen Sound unterschied und ihn so neuartig machte, war die Aggressivität und das erdige Element. Auf der neuen Platte sind wir bewußt wieder zu dieser Zeit zurückgekehrt, und haben uns um einen Sound bemüht, der mehr live anmutet. Wir haben absichtlich die Produktion reduziert: Unser Drummer Nigel Glockler spielt normalerweise ein riesiges Drumset, aber für die neuen Aufnahmen haben wir ihm ein abgespecktes Set hingestellt, so daß er zunächst mal völlig verwirrt war. Doch meines Erachtens hat er die beste spielerische Leistung seiner gesamten Laufbahn auf diesem Album abgeliefert. Auch das Endresultat gab uns recht, denn wir haben unser Ziel, einen klaren und unverfälschten Sound, erreicht.

Joacim: Das ist doch exakt das, was Bands wie wir heutzutage tun müssen, um uns vom Rest abzuheben.

Biff: Es ging uns dabei nicht darum, »Wheels Of Steel« nochmal aufzunehmen. Das ist natürlich komplett unmöglich! Natürlich haben »Wheels Of Steel« und »Strong Arm Of The Law« uns groß gemacht, aber dennoch können wir diese Platten nicht reproduzieren, auch wenn der ein oder andere Fan das nicht einsehen will. Aber wir wollten mit der neuen Platte ein ähnliches Feeling erschaffen.

Joacim: Ich hatte gerade den Eindruck, als würdest Du über die neue HAMMERFALL-Platte sprechen, denn wir hatten das gleiche Ziel vor Augen: Als wir im Vorfeld darüber diskutierten, wie wir das neue Album größer klingen lassen können, wurde uns schnell klar, daß wir uns von überflüssigen Elementen trennen müssen.

Biff: Absolut, da kann ich Dir nur zustimmen: Weniger ist mehr. Weniger ist größer!

Joacim: Rhythmushintergrund, zwei Gitarren, eine Stimme in der Mitte, und das war's! Ich habe meinen Gesang noch nie so stark empfunden wie auf dieser Platte, weil sie den nötigen Raum hat.

Biff: Das ist ja wirklich interessant, denn wir scheinen unabhängig voneinander die gleiche Strategie angewandt zu haben! Ich kann mich noch entsinnen, als ich den ersten Mix gehört habe, dachte ich, daß der Gesang zu laut wäre. Doch unser Tontechniker widersprach mir, und er hatte mit seiner Meinung völlig recht. Weil wir andere Dinge reduziert oder weggelassen haben, ist der Gesang einfach deutlicher zu hören. Genau so soll es sein, denn der Gesang ist ein Leadinstrument, das den Songs vorantreibt! Alles auf dieser Platte geht voll auf die Zwölf: Gitarren, Gesang, Soli! Alles springt den Hörer förmlich an. Wir haben 20 Jahre gebraucht, um diese Lektion zu lernen: Bei Musik geht es nicht um Perfektion! Wie oft hast Du schon gesagt, daß die Demos für eine Platte besser waren oder daß der Rough Mix besser war?

Joacim: Natürlich - schon sehr oft! Daher haben wir diesmal sogar ein paar Parts von den Demos für das Endprodukt verwendet.

Biff: Ich habe die Demos auf meinem kleinen Pult gemischt, und es klang brillant: zwei Gitarren, Gesang, Baß, Schlagzeug. Wir schrieben unsere Songs in einer großen Brainstorming-Aktion, und diesmal klingt das Endprodukt nicht so viel anders als die Demos. Wir haben lediglich versucht, die Aufnahmen in qualitativer Hinsicht zu verbessern. Und ich hoffe, daß das geklappt hat! [lacht]

Joacim: Ich denke, daß dies heute der einzige Weg ist, der noch funktioniert. Ich bekomme oft Platten von neuen Power Metal-Bands, und ich muß feststellen, daß die ganzen Platten völlig identisch klingen, weil überall die gleiche Technik angewendet wird. Bei diesen statischen Pro Tools-Sounds klingt alles so perfekt, daß es keinen Groove mehr hat! Also müssen wir einfach darauf achten, wieder einen natürlicheren Sound zu bekommen.

Wenn man sich die Entwicklung von SAXON und HAMMERFALL anschaut, dann stellt man fest, daß beide Bands recht schnell einen durchschlagenden Erfolg hatten: Bei SAXON war es die zweite Platte »Wheels Of Steel«, während HAMMERFALL schon mit dem Erstling »Glory To The Brave« ein mehr als überraschender Erfolg beschert war. Worin seht Ihr die Gründe dafür?

Joacim: Wenn man die Band betrachtet, dann stimmt das, aber nicht auf mein Lebensalter bezogen, denn ich war schon 27 Jahre alt, als die erste HAMMERFALL-Platte erschien. Ich finde es einfach wichtig, daß man die Musik macht, die man wirklich will, und die man liebt! Ich wurde zu Hause in Göteborg von 1991 bis '96 ausgelacht, weil ich Heavy Metal sang.

SAXON & HAMMERFALL-Shot: Biff Byford & Joacim Cans 2

Damit meinst Du bestimmt Deine Zeit bei HIGHLANDER, aus denen dann LOST HORIZON hervorgegangen sind.

Joacim: Genau! Ich hatte zuvor schon in kleineren Band gespielt, aber HIGHLANDER war meine erste "richtige" Band. HIGHLANDER brachte vor allem den Vorteil mit sich, daß ich hier mit zwei Musikern zusammengespielt hatte, die ich dadurch gut kannte und die wir dann zu HAMMERFALL holen konnten, als wir diese Musiker brauchten: unser späterer Gitarrist Stefan Elmgren und Drummer Patrik Rafling.

Biff: Es muß auch bei HAMMERFALL ein bestimmter Song gewesen sein, weshalb die Band den Durchbruch geschafft hat, denn es ist eigentlich immer auf einen Song zurückzuführen, warum eine Band Erfolg hat. Ein Song, zu dem die Fans eine besondere Beziehung haben. Wir hatten das Glück, daß wir auf »Wheel Of Steel« gleich drei solcher Songs hatten, und auf den beiden nachfolgenden Platten nochmal jeweils drei. Aber oftmals ist es einfach so, daß ein guter Song schon ausreicht.

Joacim: Schwer zu sagen, aber ich könnte mit vorstellen, daß es zumindest in Deutschland der Song ›Hammerfall‹ gewesen sein könnte, der damals auf der ROCK HARD-Sampler-CD war und somit für viele den ersten Kontakt zu HAMMERFALL darstellte. Aber ich glaube, es hatte bei uns auch sehr viel damit zu tun, daß es damals eine Zeit war, in der besonders Death Metal, Black Metal oder Hardcore angesagt war, und dann kamen wir und spielten Achtziger Metal.

Biff: Hattet Ihr nicht auch mal eine Burg als Bühnenkulisse?

Joacim: Ja, das war 2001 - inklusive einer Zugbrücke!

Biff: Ja, jetzt erinnere ich mich an diese Sache mit der Burg und den Rittern...

Joacim: Wir hatten schon auf dem ersten Cover einen Krieger...

Biff: Wir hatten diese ganzen Sachen mit Schlangen, Wappen und Rittern auch, aber damit haben wir absichtlich für die neue Platte einen Schlußstrich gezogen. Sicher: Wenn es eine Band gibt, die ein Album namens »Lionheart« machen kann, dann ist es wohl SAXON, und bei einem solchen Titel paßt dann einfach auch ein solches Wappen, wie wir es auf dem Cover hatten. Bei der neuen Platte wollten wir jedoch wieder zurück zu der einfacheren Symbolik, die wir früher schon hatten: der Adler auf »Wheels Of Steel« oder der Jeansstoff auf »Denim And Leather«. Zudem wollten wir einfach eine noch stärkere Verknüpfung zwischen Titel und Covermotiv, so daß wir haben dieses bekannte Photo aus der Zeit um den ersten Weltkrieg verwendet haben. [zeigt das Cover auf dem Handy-Display] Und wo könnte dieses Bild besser aufgehoben sein als auf einem Album mit dem Titel »Call To Arms«?

Joacim: Das sieht wirklich ganz anders als Eure letzten Cover aus. Aber das kann auch ein Risiko sein, wie wir erfahren mußten: Als unser neues Cover vorgestellt wurde, bekamen wir viele Mails, warum unser Maskottchen Hector nicht zu sehen ist. Diesen Leuten mußten wir dann sagen, daß sie warten sollen, bis sie das Booklet in Händen halten, denn dort taucht er schon auf der ersten Seite auf. Auf dem Cover sieht man quasi nur seine Hand, während er dann im Booklet als Zombie umgeht." [zeigt nun das neue HAMMERFALL-Cover auf seinem iPhone]

Biff, in Sachen Metal lebt England aber zum Großteil von seiner glorreichen NWoBHM-Vergangenheit, der leider eine absolute Flaute folgte. Andere europäische Länder wie Schweden oder Deutschland haben England da mittlerweile längst den Rang abgelaufen. Heute gibt es einige gute neue Thrashbands, den multinationalen Konzern unter britischer Führung namens DRAGONFORCE oder eine modernere Band wie BULLET FOR MY VALENTINE aus England, aber auf die legitimen Nachfolger von JUDAS PRIEST, SAXON oder IRON MAIDEN warten wir schon seit mehr als zwei Jahrzehnten vergeblich. Was läuft in metallischer Hinsicht schief auf der Insel?

Biff: Da kann ich Dir nicht zustimmen! Es gibt ein großes Potential an neuen britischen Bands, wie beispielsweise CRIMES OF PASSION, die uns auf unserer Tour begleiten werden. Das ist eine tolle neue Band, die wie eine Mischung aus DEF LEPPARD und KILLSWITCH ENGAGE klingt. Auch Zeitschriften wie METAL HAMMER und CLASSIC ROCK MAGAZINE haben hier mittlerweile wieder deutlich gestiegene Auflagenzahlen vorzuweisen, die sich gegenüber früher teilweise verdreifacht haben. Natürlich war der Rückgang in Deutschland nie so groß wie hier in England, sondern bei Euch war es immer gut für uns gewesen. In Deutschland war seit »Forever Free« von 1992 jede unserer Platten in der Charts.

Wenn Du sagst, daß sich in England ein Comeback des Metals andeutet, worin würdest Du dann die Gründe sehen?

Biff: England ist ganz generell ein Schmelztiegel von musikalischem Talent, dem hin und wieder etwas ganz Besonderes entspringt. THE DARKNESS war so ein Beispiel, die auf dem Nichts kamen und sofort ein Nummer 1-Album mit mehreren Hitsingles vorlegten. Das ist das typische für England: Du weißt nie, was als nächstes kommen wird.

Eine weitere Parallele zwischen SAXON und HAMMERFALL besteht darin, daß beide Bands einen klaren und beständigen Kern besitzen, der jeweils aus dem Sänger und dem Gitarristen besteht. Bei SAXON sprechen wir da über Dich, Biff, und Euren Gitarristen Paul Quinn, bei HAMMERFALL über Dich, Joacim, und Euren Gitarristen Oscar Dronjak: Ihr seid die wichtigsten Songschreiber für Eure Bands, die sich seit jeher um diesen Kern formieren - wenn man mal davon absieht, daß Du, Joacim drei Jahre nach den ersten Anfängen zu HAMMERFALL gestoßen bist. Wie wichtig ist eine solche "Keimzelle" für eine Band und bei der Bewahrung ihres unverkennbaren Sounds?

Joacim: Mittlerweile muß man da auch unseren Bassisten Fredrik Larsson nennen, der in Frühzeiten dabei war und 2007 zurückgekehrt ist. Generell ist es auf alle Fälle wichtig, daß es solche Personen gibt, die die Richtung vorgeben. Schau' Dir einfach SAXON an: Ohne Biff würde die Band nicht funktionieren. Das ist der Vorteil, den wir Sänger haben: Wir sind einfach nicht zu ersetzen! Man kann zwar den Sänger wechseln, aber eine Band wird dann automatisch ganz anders klingen. Denk' an Udo bei ACCEPT: Die Band wollte damals in Amerika erfolgreich sein und hat Udo gegen einen amerikanischen Sänger ausgetauscht, und es hat einfach nicht funktioniert!

Biff: Udos Stimme ist toll und einzigartig. Wenn Du ihn alleine singen hörst, dann mag es vielleicht seltsam klingen, aber zusammen mit der Band funktioniert es einfach. [ahmt Udo nach] "Balls To The Wall!" Großartig! Hast Du die neue ACCEPT-Platte gehört? Wie gefällt sie Dir?

Joacim: Die Platte ist phantastisch! Ich hatte eigentlich nichts davon erwartet, aber die Platte hat mich wirklich umgehauen. Aber um nochmal auf Deine Frage zurückzukommen: Ja, ich denke, es ist wichtig für HAMMERFALL und für unseren typischen Sound, daß Oscar und ich eine solche Einheit bilden. Wir haben uns beim Songwriting so gut aufeinander eingeschossen, daß es mit Sicherheit völlig anders klingen würde, wenn ich mit einem anderen Musiker zusammenarbeiten würde. Zudem hatten wir von Anfang an die gleiche Vision, wie HAMMERFALL klingen sollen, denn wir hatten die gleichen Lieblingsbands, die als Vorbilder dienten. Darunter befanden sich nicht nur die großen Bands wie SAXON oder ACCEPT, sondern in unserem Fall kamen da auch etliche kleinere Bands wie STORMWITCH, WARLORD oder DEMON hinzu, was uns einfach von Anfang an in unserer Herangehensweise an die Songs von anderen Bands unterschieden hat. HAMMERFALL ohne mich oder Oscar? Dann wäre es wohl nur noch sehr schwierig, diese ursprüngliche Vision der Band weiterhin zu verfolgen!

SAXON haben 20 Jahre gebraucht, um diese Lektion zu lernen: Bei Musik geht es nicht um Perfektion!
(Der ewige Pennäler Biff)

Welchen Stellenwert meßt Ihr dann Besetzungswechseln bei? Im Falle von SAXON gab es zu diesem Thema ja massive Probleme, als die beiden Ex-Musiker Graham Oliver, Gitarrist bis 1995, und Steve Dawson, Bassist bis 1986, versucht haben, sich die Rechte am Bandnamen SAXON anzueignen.

Biff: Eigentlich war es gar nicht so problematisch, sondern es bedeutete für mich lediglich, daß ich vor Gericht ziehen mußte.

Joacim: Letztendlich treffen in dieser Hinsicht ohnehin die Fans die Entscheidung.

Biff: Richtig, die Fans haben das letzte Wort, was aber nichts daran ändert, daß ein Gericht vielleicht zu einer anderen Entscheidung kommt. Für mich war das damals auf alle Fälle eine große Warnung, die mich aufgeweckt hat, daß ich mehr Wert auf den Schutz meines Urheberrechts und meiner Trademarks legen mußte. Ich habe ihnen ja das Recht eingeräumt, den Namen Oliver/Dawson SAXON zu nutzen, denn schließlich will ich sie ja nicht zerstören. Sie sollen die Möglichkeit haben, aufzutreten und Geld zu verdienen, aber ich mußte ihnen einfach einen Riegel vorschieben, als sie versuchten, mir den Namen SAXON wegzunehmen. Glaub' mir, es gibt in diesem Business viel zu viele Leute, die in der Vergangenheit leben. Aber das funktioniert nicht! SAXON sind heute noch am Leben, weil sie immer nach vorne geschaut und neue Platten gemacht haben. Es reicht nicht, sich auf irgendwelchen Lorbeeren auszuruhen, die man vor unzähligen Jahren bekommen hat. Du bist immer nur so gut wie Deine letzte Platte!

Joacim: Es ist ein wichtiger Punkt, daß eine Band sich immer weiterentwickelt und immer am Ball bleibt. Deswegen funktionieren die meisten Reunions einfach nicht. Das mag für einen Festivalauftritt oder vielleicht auch noch für eine anschließende Tour toll sein, aber oftmals wird es ein Desaster, wenn diese Bands versuchen, ein neues Album aufzunehmen.

Biff: Reunion ist ein gutes Stichwort. Wir wurden auch schon oft gefragt, warum wir keine Reunion mit Graham und Steve machen, um die alte SAXON-Besetzung nochmal auf die Bühne zu bringen. Das kommt für mich allein schon deswegen nicht in Frage, weil sie sich nie bei mir dafür entschuldigt hatten, daß sie versucht hatten, mir den Namen SAXON wegzunehmen. Wenn so etwas überhaupt passieren würde, dann wäre es eine einmalige Angelegenheit, denn ich möchte nicht zu der alten Besetzung zurückkehren. SAXON bestehen heute aus fünf phantastischen Musikern, die sich voll bei der Band einbringen, was früher nicht der Fall gewesen war, so daß vieles an Paul und mir hängenblieb. Okay, die Sachen, die unser Bassist schreibt, sind meist stilistisch nicht für SAXON geeignet, aber er steuert trotzdem immer wieder Ideen zu den Songs bei. Jeder beteiligt sich voller Enthusiasmus an der Bandarbeit, und das ist etwas, das man mit Geld nicht bezahlen kann!

Trotz Veränderungen in der Optik, der Arbeitsweise und bei der Aufnahmetechnik, die Ihr beide schon vorweggenommen habt, bevor ich sie ansprechen konnte, sind beide Alben meiner Meinung nach dennoch klar als SAXON- oder HAMMERFALL-Alben zu identifizieren.

Biff: Hast Du unser neues Album schon gehört?

Ja, in einer "Voice over"-Version. Würdest Du mir zustimmen, daß es in Sachen Songwriting ein traditionelles SAXON-Album ist?

Biff: Ich weiß nicht, ob es ein traditionelles Album ist, sondern ich sehe darin einen riesigen Entwicklungsschritt. Wir haben versucht, frische neue Songs zu schreiben. Natürlich sind wir traditionell in jenem Sinne, daß wir uns stilistisch nicht völlig verändert haben. Die neue Platte ist eine Mischung aus Classic Rock und Heavy Metal. Dafür standen wir in den Achtzigern, und dafür stehen wir heute noch. Lediglich im mittleren Teil unserer Karriere hatten wir uns ein wenig Richtung AOR orientiert. ›Heavy Metal Thunder‹ ist garantiert kein AOR-Song, aber bei ›747 (Strangers In The Night)‹ könnte man durchaus davon sprechen. Wenn man sich unsere Songs anschaut, wird man immer einen Kampf zwischen diesen Stilen feststellen. Ich liebe JOURNEY, aber ich liebe ebenso BLACK SABBATH. Dennoch war es für mich nie eine Frage, ob ich entweder wie Steve Perry oder wie Ozzy singen wollte, sondern wir haben schon immer unsere eigene Mischung aus diesen Einflüssen hergestellt.

Joacim: Aber das war in den Achtzigern auch völlig okay. Damals hat man das nicht so verbissen gesehen wie heute, wo man scheinbar nur auf der einen oder auf der anderen Seite stehen kann.

Biff: Dabei mag ich beispielsweise auch die intelligenten Hardcore-Bands. KILLSWITCH ENGAGE oder SLIPKNOT sind großartig! Dieser wirklich powervolle, aggressive "Fickt Euch doch alle!"-Sound - das mag ich, denn ich bin ein Metalfan. Deswegen werden wir uns mit SAXON nicht in dieser Richtung entwickeln - obgleich wir auch mal in die düstere Richtung gegangen waren: »Metalhead« war ein sehr dunkles Album, bei dem wir die Gitarren extrem runtergestimmt hatten, um bösartige Riffs zu erzeugen. Es war eine tolle Erfahrung, und es war großartig, mal diese Düster-SAXON zu sein, aber für mich stellt der Schlüssel immer noch die Mischung von Melodie mit Power dar.

SAXON & HAMMERFALL-Shot: Biff Byford & Joacim Cans 3

Worin besteht Deiner Meinung nach der Unterschied im Songwriting auf der neuen Platte?

Biff: Wir haben einfach die Songs nicht vergewaltigt. Wir haben beispielsweise nicht tonnenweise Keyboards dazugefügt, bis die Songs zu etwas geworden wären, was sie ursprünglich gar nicht waren. Wir haben kraftvolle Rocksongs geschrieben und wollten, daß die Fans sie in dieser puren Form auch zu hören bekommen. Wir haben sehr wohl einige der besten Leute weltweit engagiert, um die Aufnahmen zu mischen, aber sie konnten eben nur mit dem arbeiten, was wir ihnen gegeben haben. Und das war nicht viel, sondern einfach nur Gesang, Gitarre, Baß und Schlagzeug. Und das Resultat klingt brillant, obwohl einige Jungs in der Band derzeit noch ein wenig skeptisch sind, wie das Album ankommen wird. Doch ich bin davon überzeugt, daß wir richtig gehandelt haben, indem wir uns an unserer größten Zeit orientiert haben, ohne sie zu kopieren. Dadurch sind wir mental wieder zu jenen Zeiten zurückgekehrt, als wir angefangen hatten, und haben dem aber einen modernen Touch verliehen.

Joacim: Das trifft auch bei uns zu. Man kann auf dem Album hören, daß wir als Band so viel Spaß wie schon lange nicht mehr hatten. Es war wie ein neuer Start, was man manchmal als Band und als Mensch braucht: Man braucht eine Veränderung, die einem neue Energie gibt. Fans haben eine gewisse Erwartungshaltung an HAMMERFALL, aber bei diesem Album sollten sie ein wenig das Unerwartete erwarten. Es gibt einige Kniffs und Wendungen, die wir nie zuvor benutzt haben. Das macht diese Platte sehr frisch und in gewissem Sinne modern. Wir wollten uns zurück in die Achtziger begeben, um den wahrhaftigen Sound dieser Zeit einzufangen und ihn in die heutige Zeit zu transportieren, um ihn zeitgemäß zu machen, so daß wir weder altbacken, noch zu modern klingen. Ich denke, daß uns das gelungen ist, denn wir sind mit dem Resultat sehr zufrieden.

Auch wenn Ihr beide zu zwei verschiedenen Generationen von Musikern gehört, so dürft Ihr Euch doch zu den Glücklichen zählen, die das geschafft haben, wovon so viele Musiker nur träumen können: Ihr könnt von der Musik leben! Hat es sich im Rückblick gelohnt, diesen Weg zu gehen? Immerhin wissen wir in Deinem Fall, Biff, dank Deiner Autobiographie, daß Du in frühen Zeiten eine Menge verloren hast, weil Du Musiker werden wolltest: Deine erste Frau und die beiden gemeinsamen Kinder.

Biff: Ich denke schon, denn man muß Opfer bringen, um mit seiner Kunst erfolgreich zu werden. Meine Mutter starb, als ich noch ein kleiner Junge war. Sie war Musikerin und hat immer in der Kirche die Orgel gespielt. Das sind alles Dinge, die einen Menschen formen. Ich... [überlegt] Es ist wie mit Bands... Warum wird eine Band groß, eine andere aber nicht? Es hat wohl einfach damit zu tun, daß am richtigen Ort und zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Jungs zusammen sind, die eine gute Chemie untereinander haben und die ein paar Songs schreiben, welche den Leuten gefallen. Man kann einer jungen Band nicht sagen, was man anstellen muß, um erfolgreich zu sein. Sie müssen mehr als an alles andere im Universum daran glauben, daß sie Erfolg haben können.

Joacim: ...und sie müssen ihr eigenes Ding durchziehen...

Biff: Richtig, und es kann durchaus sein, daß sie sich dessen gar nicht bewußt sind. Sie mögen vielleicht denken, daß sie andere Band kopieren, und es ist auch völlig okay, wenn man sich im Frühstadium seiner Karriere bei anderen bedient, um seinen Sound zu finden. Man darf aber nicht beim Kopieren verharren. Der Großteil der Musik auf diesem Planeten ist recycelt. Es geht um diesen spontanen, besonderen Moment, wenn ein paar Musiker miteinander spielen und dabei etwas entsteht, was aus der großen Masse heraussticht. Die Chancen stehen sicherlich ein paar Millionen zu eins, aber manchmal passiert es eben, und plötzlich haben wir JUDAS PRIEST.

HAMMERFALL haben 1996 ein Heavy Metal-Album aufgenommen, als niemand damit gerechnet hatte, weil wir einfach Heavy Metal machen wollten.
(Erfolgsrezept Wahrhaftigkeit)

Bei Dir ist die Situation in Sachen Verlust auf dem Weg zum Profimusiker sicherlich anders, Joacim.

Joacim: Genau, denn wie ich schon sagte, war ich bereits 27 Jahre alt, als die erste HAMMERFALL-Platte rauskam. Aber ich weiß sehr wohl, was es bedeutet, nichts zu haben, denn ich hatte schon ganz jung ein Geschäft eröffnet und ging bankrott, als in 19 Jahre alt war. Daher mußte ich bis zum Alter von 33 Jahren Schulden zurückzahlen. Ich konnte mir jahrelang noch nicht mal ein eigenes Telephon leisten, weil mein ganzes Geld sofort an die Bank ging. Ich weiß also, was harte Arbeit bedeutet, denn sie hatte es mir ermöglicht, daß ich mir trotz allem mit 24 meine erste eigene Wohnung leisten konnte und nicht mehr bei Freunden unterkriechen mußte. Daher kann man also nicht sagen, daß ich ähnliche Opfer wie Biff für die Musik erbringen mußte, aber in den letzten fünf, sechs Jahren habe ich schon gemerkt, daß es schwierig ist, Freundschaften zu pflegen, weil ich immer unterwegs bin. Einer meiner Freunde wurde 40, ein anderer hat geheiratet, ein anderer hat mich zu einer riesigen Fete eingeladen, aber - sorry - ich war nie dabei, weil ich auf Tour war. Das stellt sicherlich ein gewisses Opfer dar, aber dennoch würde ich mein Leben gegen nichts auf der Welt eintauschen wollen. Aber zugleich bin ich durch die Erfahrungen, die ich früher gemacht habe, sehr vorsichtig und denke voraus: Daher habe ich gerade ein großes Restaurant in der Nähe von Göteborg gepachtet, denn mir ist sehr wohl bewußt, daß es vielleicht in zehn Jahren mit HAMMERFALL nicht mehr funktionieren könnte. Vielleicht gibt es eine Veränderung von Trends, und plötzlich will niemand mehr Heavy Metal hören, so daß wir plötzlich nur noch hier und da in winzigen Clubs spielen können. Wer weiß das schon? Wer weiß, wie sich die Veränderungen im Musikbusiness weiterhin auswirken werden? Durch meine Vergangenheit, in der ich schon mal so heftig auf die Schnauze gefallen bin, muß ich sicher sein, daß ich etwas habe, was mir dann als zweiter Standfuß dienen kann.

Schließlich und endlich kann man noch eine weitere Parallele zwischen Euch beiden finden: Ich sitze hier zwei großartigen und charismatischen Frontmännern gegenüber. Wie schafft man das? Kann man die entsprechenden Fähigkeiten erlernen, oder ist das ein naturgegebenes Talent?

Biff: Man muß einfach selbstsicher sein - oder zumindest so tun als ob, selbst wenn man sich nicht so fühlt. Aber man muß aufpassen, denn es gibt eine haarfeine Trennlinie zwischen Souveränität und Arroganz. Ich habe schon einige arrogante Frontmänner erlebt, was nicht immer funktioniert. Manchmal klappt es, aber oftmals eben nicht. Wohlgemerkt - wir sprechen hier von Frontmännern und nicht von Sängern, denn da gibt es einen riesigen Unterschied. Für mich ist einfach Spontaneität wichtig, daß man eine Verbindung mit dem Publikum hat. Daher greife ich gern etwas auf, das ich aus dem Publikum zugerufen bekomme. Ich weiß, daß es Bands gibt, die jeden Abend den gleichen Text runterleiern, aber wir machen einen solchen Mist nicht. Wir spielen noch nicht mal die gleiche Setlist jeden Abend. Da kann es durchaus vorkommen, daß wir mal spontan einen Song spielen, von dem wir gerade den Titel zugerufen bekommen. Als Frontmann hat man einfach immer das Rockstar-Trumpfas im Ärmel, das man notfalls auch ausspielen kann. Letzten Endes ist der Umgang mit dem Publikum wie ein Kunsthandwerk, bei dem man seine Fähigkeiten über die Jahre mehr und mehr perfektioniert. Am wichtigsten ist aber immer, daß man Ernsthaftigkeit in Bezug auf seine Musik ausstrahlt. Es wäre einfach lächerlich, über die Ermordung von John F. Kennedy zu singen, wenn es sich um einen flauen Popsong handeln würde. Das Verhalten der Band und der Song müssen zusammenpassen! Wir können nicht ›Dallas 1PM‹ spielen, während unser Gitarrist mit einem Mädchen in der ersten Reihe flirtet und ihr ein Plektrum gibt. Wenn wir einen Boogie-Woogie-Song zocken, dann kann er Gas geben und sich an das Mädchen ranwerfen. Das ist etwas, worüber sich alle SAXON-Musiker eindeutig bewußt sind: Er gibt manche Parts im Set, wo man ernst sein muß, und es gibt andere Parts, wo Rock'n'Roll angesagt ist. Wichtig ist auch, daß die Band mir komplette Freiheit gibt, das zu tun, was ich für richtig halte. Es gibt keine Eifersüchteleien bei uns. Bei vielen Bands ist das anders, wo vielleicht der Gitarrist den Sänger haßt und umgekehrt. Dabei haben wir in der Band mehrere erstklassige Sänger, die meinen Part problemlos meistern könnten, aber sie gestatten mir einfach, in Ruhe meinen Job zu machen.

Joacim: Als Sänger bist du die Frontfigur der Band, so daß es einfach dein Job ist, die Verbindung zum Publikum herzustellen. Allerdings habe ich den Nachteil gegenüber Biff, daß meine Muttersprache Schwedisch ist und höchstens fünf Prozent unserer Shows in Schweden stattfinden. Da kann ich natürlich problemlos spontan auf alles reagieren, was aus dem Publikum kommt. Im Ausland jedoch, wo ich Englisch sprechen muß, ist das nicht ganz so einfach. Ich habe dann zwar keinen Spickzettel, aber ich lege mir vorab ein Konzept zurecht, was ich zum nachfolgenden Song sagen kann, auf das ich an einem schlechten Tag zurückgreifen kann; schließlich hat jeder irgendwann mal einen schlechten Tag.

Biff: Generell muß man sich auch immer dem Publikum anpassen: In Deutschland sprechen die Fans so gut Englisch, daß ich mich kaum beschneiden muß. Aber beispielsweise in Spanien, wo die Englischkenntnisse im Schnitt nicht so gut sind, muß ich meine Spontaneität etwas einschränken und stattdessen lieber einzelne spanische Brocken, die ich irgendwann mal aufgeschnappt habe, einwerfen. Ich weiß, daß viele Frontmänner, deren Muttersprache nicht Englisch ist, besonders nervös sind, wenn sie in England oder Amerika auftreten, doch man muß dann einfach zu seinem Akzent stehen. Ich hab' schon mal zu einem deutschen Sänger gesagt, der deswegen Bedenken hatte, daß das englischsprachige Publikum den Akzent erkennen und demzufolge nicht erwarten wird, daß er wie fucking Ozzy Osbourne redet." [lacht]

Joacim: Ich kann mich da noch an einen Gig auf unserer letzten US-Tour erinnern. Wir hatten gerade den ersten Songblock beendet, und ich sprach zum ersten Mal mit dem Publikum: "Thank you very much! And we will continue now with..." In diesem Moment brüllte ein Typ: "Shut up and just play that fucking song!", woraufhin ich etwas überrascht entgegnete: "Eh, what was that?". Und wieder: "Shut the fuck up and play that fucking song!", so daß ich schlicht antwortete: "You don't want me to talk? Okay, you know what? Just because of that I will continue talking..." Der Typ ist förmlich ausgeflippt, und das ganze Publikum hat gebrüllt vor Lachen. [beide lachen lauthals] Ich wurde schon öfter gebeten, in schwedischen Musikschulen mit den Schülern zu sprechen, die unter anderem auch wissen wollten, wie man sich auf der Bühne verhalten soll. Mein Rat an sie lautete immer, daß sie jede Möglichkeit wahrnehmen sollen, um live aufzutreten. Denn: In einem kleinen Club vor sieben Zuschauern lernt man den Umgang mit dem Publikum. Es ist kein Problem, vor 70.000 Zuschauern aufzutreten: Da kann man furzen und wird noch bejubelt. Aber wenn man vor sieben Leuten steht, dann ist das sehr persönlich, weil man mit jedem direkt Kontakt hat. Das sind die Basics, die man nur lernt, wenn man live spielt. Wenn man mit sieben Zuschauern umgehen kann, dann schafft man es auch spielend mit 70.000.

SAXON & HAMMERFALL-Shot: Biff Byford & Joacim Cans 4

Kommen wir zum Abschluß doch mal noch zu der Frage, welche Generation es einfacher hatte? Biff und SAXON, die damals mitgeholfen haben, einen komplett neuen Sound erschaffen, oder Joacim und HAMMERFALL, die dem Heavy Metal nach der Grungeära wieder neuen Aufwind gegeben haben?

Joacim: Für uns war es nicht mit irgendwelchen Schwierigkeiten verbunden! Wir haben 1996 ein Heavy Metal-Album aufgenommen, zu einem Zeitpunkt also, als niemand mit einem Heavy Metal-Album gerechnet hatte - und wir hatten auch nicht damit gerechnet, nennenswerte Stückzahlen abzusetzen, sondern wir machten einfach Heavy Metal, weil wir das wollten.

Biff: Die Anfänge waren gewiß nicht einfach, denn wir hatten nichts außer unseren Instrumenten und einem Van. Ich schlief damals bei meiner Freundin. Wir waren eine Nichts-Band ohne Perspektive, und wir glaubten nur an unsere Musik. Das ist eigentlich alles, was ich dazu sagen kann.

Joacim: Wie ich schon gesagt habe, spielte ich in verschiedenen Bands vor HAMMERFALL, so daß es also auch keinen Erfolg darstellte, der einfach so über Nacht kam.

Biff: Ich kann aber nicht zustimmen, daß Grunge irgendetwas getötet hat. Grunge war einfach nur populär und wurde einfach der neue Pop-Rock. Ich kann zwar verstehen, daß man diese Meinung über Grunge vertritt, aber das Publikum in Deutschland hat beispielsweise immer zu uns gestanden. HAMMERFALL kamen damals mit einem erstklassigen Album und haben alle die aufgerüttelt, die im Winterschlaf gelegen hatten. Daher haben HAMMERFALL in dieser Zeit die Fackel für den Heavy Metal weitergetragen und vor allem eine komplette neue Generation von Fans für den Heavy Metal rekrutiert. Meines Erachtens hat Grunge genausowenig etwas getötet, wie es damals Punk getan hatte. Es waren lediglich Stilrichtungen, die plötzlich populär wurden, während wir einfach mehr in den Underground gegangen sind. Ich denke, daß HAMMERFALL jederzeit erfolgreich geworden wären, ganz gleich, wann ihr Album herausgekommen wäre. Ich denke also nicht, daß es Fans gab, die verzweifelt gewartet haben, und daß ihr, Joacim, zum Lebensretter für sie geworden seid, sondern ihr hattet einfach ein verdammt gutes Album, und da ihr zu einer jüngeren Generation gezählt habt, sind auch jüngere Kids darauf abgefahren und haben sich damit identifiziert. Bei uns war es zu unseren Anfängen ähnlich: Punk hat uns nicht gekillt, sondern wir waren immer da, unter der Oberfläche, haben gekämpft und darauf gewartet durchbrechen zu können. Auf die gleiche Weise hat irgendwann Grunge seine Explosion erlebt. Es mag sein, daß sich in dieser Zeit die Fanbasis für uns verkleinert hat, aber das waren nur die Kids, die allen Trends hinterherrennen, die wir verloren haben. Die wahren Rockfans haben dem Heavy Metal immer die Stange gehalten!

https://www.saxon747.com/

https://www.hammerfall.net/

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Stefan Glas

HAMMERFALL (vorhergehende Besetzung) im Überblick:
HAMMERFALL – (R)evolution (Rundling-Review von 2014 aus Online Empire 60)
HAMMERFALL – Built To Last (Rundling-Review von 2016 aus Online Empire 69)
HAMMERFALL – Dominion (Rundling-Review von 2019 aus Online Empire 80)
HAMMERFALL – Glory To The Brave (Re-Release-Review von 2003 aus Online Empire 15)
HAMMERFALL – Glory To The Brave (Rundling-Review von 1997 aus Y-Files)
HAMMERFALL – Hammer Of Dawn (Rundling-Review von 2022 aus Online Empire 90)
HAMMERFALL – Infected (Rundling-Review von 2011 aus Online Empire 47)
HAMMERFALL – Legacy Of Kings (Rundling-Review von 1998 aus Y-Files)
HAMMERFALL – One Crimson Night (Rundling-Review von 2003 aus Online Empire 17)
HAMMERFALL – Heavy, oder was!? 56-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2001)
HAMMERFALL – Heavy, oder was!? 60-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2001)
HAMMERFALL – Heavy 134-Interview (aus dem Jahr 2011)
HAMMERFALL – Online Empire 16-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2003)
HAMMERFALL – Online Empire 24-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2005)
HAMMERFALL – Online Empire 32-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2007)
HAMMERFALL – Online Empire 32-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2007)
HAMMERFALL – Online Empire 44-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2010)
HAMMERFALL – Online Empire 49-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2011)
HAMMERFALL – Online Empire 91-Interview (aus dem Jahr 2022)
HAMMERFALL – News vom 29.09.2002
HAMMERFALL – News vom 11.04.2007
HAMMERFALL – News vom 02.04.2008
HAMMERFALL – News vom 21.04.2008
HAMMERFALL – News vom 18.05.2011
HAMMERFALL – News vom 22.03.2012
HAMMERFALL – News vom 09.10.2014
HAMMERFALL – News vom 16.12.2016
Soundcheck: HAMMERFALL-Album »Chapter V: Unbent, Unbowed, Unbroken« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 80" auf Platz 8
Soundcheck: HAMMERFALL-Album »Crimson Thunder« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 66" auf Platz 2
Soundcheck: HAMMERFALL-Album »Infected« im "Soundcheck Heavy 134" auf Platz 14
Soundcheck: HAMMERFALL-Album »No Sacrifice, No Victory« im "Soundcheck Heavy 119" auf Platz 4
Soundcheck: HAMMERFALL-Album »Renegade« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 54" auf Platz 8
Soundcheck: HAMMERFALL-Album »Threshold« im "Soundcheck Heavy 96" auf Platz 10
Playlist: HAMMERFALL-Album »Glory To The Brave« in "Jahrescharts 1997" auf Platz 7 von Stefan Glas
Playlist: HAMMERFALL-Song »›Man On The Silver Mountain‹ @ Bang Your Head!!! 2010« in "Playlist Heavy 130" auf Platz 4 von Stefan Glas
siehe auch: HAMMERFALL mit »Infected« in Schweden für den "Grammis" 2012 nominiert
siehe auch: Musik von HAMMERFALL im Film "Schwerter des Königs - Dungeon Siege"
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siehe auch: SAXON als Bestandteil der "Christmas Metal Impressions"-Collage
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