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"Bang Your Head!!!"-Festival 2010

Balingen, Messegelände & Messehalle

15.-17.07.2010

Die Schwermetal-Schlacht im Hitzekessel von Balingen" - so haben unsere beiden UN­DER­GROUND EMPIRE-Korrespondenten Walter Scheurer und Thomas Heyer ihren Artikel über das diesjährige "Bang Your Head!!!"-Festival überschrieben. Die Eröffnung geht an Thomas, der früh genug angereist war, um sich schon die Warm-up-Show reinzupfeifen. [Stefan Glas]

Nun ist mein erstes "Bang Your Head!!!" auch schon wieder Geschichte. Es war für mich ein Festival der musikalischen Déjà-vus und Überraschungen. Natürlich fehlte nicht das Salz in jeder guten Festival-Suppe: Neue, interessante Menschen kreuzten meinen Weg, und alte Bekanntschaften wurden nach Jahren, bezieghungsweise Jahrzehnten runderneuert. Aber damit auch immer wieder dieser Moment des Schocks, in dem man feststellt, daß tatsächlich schon zehn oder zwanzig Jahre ins Land gezogen sind, seit man sich das letzte Mal glückselig in den Armen lag.

Dank unzähliger Baustellen dauert die Fahrt von Hamburg nach Balingen zehn Stunden, und so bin ich schon vor dem Festival ziemlich groggy. Dieser Zustand wird sich in den folgenden Tagen leider nicht grundlegend ändern. Aber das Zelt ist schnell aufgebaut, es treffen Freunde ein und nach dem ersten, noch erfrischend kalten Bier aus der Kühlbox hellt sich die Stimmung auf und das BYH 2010 darf beginnen.

Das "Warm-Up"-Konzert findet in der "Volksbank-Messehalle" auf dem Festivalgelände statt. Leider verpasse ich ROXXCALIBUR und BLITZKRIEG, was mich besonders ärgert, weil die letzten Momente des BLITZKRIEG-Auftritts sehr vielversprechend klingen. ›The Mob Rules‹ und ›Blitzkrieg‹ werden mir da um die Ohren gehauen, und nur zu gerne möchte ich die Zeit ein Stündchen zurückdrehen. [Thomas Heyer]

ROXXCALIBUR-Liveshot

Das kann ich jetzt kurz für Dich tun, lieber Thomas, indem ich betonen möchte, daß ROXXCALIBUR ihren Ruf als NWoBHM-Coverband de luxe an diesem Abend spielend untermauern - auch ohne irgendwelche illustren oder obskuren Gäste. Auch solch weniger geläufige Nummern dieser Ära wie ›Lady Of Mars‹ von DARK STAR oder ›If I Were King‹ von VARDIS finden besten Anklang - und schließlich sollen später ja noch genügend Gassenhauer von der britischen Insel folgen, da der BYH-Eröffnungsabend ganz unter dem Motto NWoBHM steht.

BLITZKRIEG [GB, Leicester → Newcastle]-Liveshot

Auch BLITZKRIEG, die meinereiner live noch nie in schlechter Verfassung erlebt hat, wissen von der ersten Nummer an zu überzeugen - auch wenn insgeheim natürlich jeder dem ›Blitzkrieg‹-Finale entgegenfiebert. Die neue Mannschaft, die Sänger Brian Ross nun schon seit etlichen Jahren um sich geschart hat, ist nicht nur ein äußerst sympathischer, sondern auch ein spielfreudiger Haufen, so daß Klassiker ebenso wie Stücke neueren Datums mit ordentlich Power in die Halle geschmettert werden. Und Fronter Brian hat das Charisma ohnehin mit Löffeln gefressen, so daß man ihn ohne Frage mit anderen NWoBHM-Ikonen wie dem anschließend die Bühne betretenden Dave Hill oder Ex-TYGERS OF PAN TANG-Sänger Jess Cox in den selben Schrein stellen kann! [Stefan Glas]

DEMON [GB]-Liveshot

Nach einer kurzen Umbaupause sind DEMON am Start. Überhaupt gehen die Bandwechsel schnell und problemlos vonstatten. Zwischen den Gigs gibt es während des gesamten Festivals DIO satt. Eine schöne Idee, auf diese Weise dem Verstorbenen zu huldigen. So läßt es sich auch kaum eine Band nehmen, ein Stück des Herrn Padavona ins Programm zu nehmen oder ihm zumindest einen Song zu widmen. Auch wenn einige Interpretationen von grenzwertiger Güte sind, so stellt sich doch immer wieder eine Gänsehaut ein, und man darf sich über manches Schmankerl freuen. Doch zurück zu DEMON. Die Herren sind hervorragend gelaunt und machen richtig fette Party. Zum Einstieg gibt's ›Night Of The Demon‹, das Titelstück des Debutalbums, sowie ›Into The Nightmare‹. Sänger Dave Hill - dauergrinsend und äußerst happy - feuert seine Jungs und das Publikum durch das Set. Leider fällt der eine oder andere Scherz dem muffigen Sound und vielleicht auch ein bißchen seinem Akzent zum Opfer. Irgendwie fühle ich mich zeitweise an STATUS QUO erinnert; einfach mal gepflegt abrocken. Beim Song ›Liar‹ glaube ich mich sogar auf ein JOURNEY-Konzert versetzt. Alles in allem also äußerst kurzweilig und abwechslungsreich. Etwas über eine Stunde darf man gemeinsam abfeiern, bevor DEMON als krönenden Abschluß dem großen Ronnie mit dem Song ›Starstruck‹ huldigen. Für mich leider nicht gerade einer der besten Songs. Vielleicht hätte beispielsweise ›If You Don't Like Rock'n'Roll‹ besser in das DEMON-Konzept gepaßt. Sei's drum... DEMON begeistern mich komplett!

SAXON-Liveshot

Was soll man zu SAXON sagen? "Business as usual on a high level". Es geht los mit ›Heavy Metal Thunder‹ und endet mit ›Denim And Leather‹. Dazwischen heftiges Kopfschütteln (›747 (Strangers In The Night)‹), lautes Mitgrölen (›Wheels Of Steel‹) und viel, viel Gänsehaut (›Crusader‹).
Leider ist es laut, laut, laut und nochmals laut, was in Verbindung mit dem matschigen Sound mein Glücksgefühl etwas schmälert. Aus einem unerfindlichen Grund nehme ich noch eine Einladung ins Partyzelt auf dem Metalcamp an. Nach der Show besteige ich also den Shuttlebus und lasse mich durch die Peripherie von Balingen kutschieren. Es folgt ein ewig langer Fußmarsch. Leider ist das Partyzelt nicht vernünftig gekennzeichnet, und so darf ich erst einmal wirr übers Gelände tigern.
Überhaupt ist dieses Metalcamp in meinen Augen eine sehr notdürftige Lösung. Mal schnell zum Zelt gehen, weil man etwas vergessen hat, artet in eine mittlere Pilgerfahrt aus. Aber vielleicht werde ich ja auch einfach nur alt. [Thomas Heyer]

Wenige Stunden später sollte es dann "richtig" losgehen: Wie gewohnt sollten 22 Bands über die große Bühne spazieren, heuer jedoch erstmals um sechs weitere Acts aufgestockt, die sich am Abend in der Halle die Ehre gaben. [Stefan Glas]

THE NEW BLACK-Liveshot

Bei strahlendem Sonnenschein entern die Jungs von THE NEW BLACK am Freitagmorgen pünktlich um 10.00 Uhr die Bühne, um ihre ehrenvolle Aufgabe zu erledigen, die 15. Auflage des "Bang Your Head!!!"-Festivals zu eröffnen. Und das tun die fünf Jungs mit Bravour. Zwar lassen sie das Festival-Motto "Dedicated To Ronnie James Dio" außen vor und verzichten darauf, sich am Fundus des Meisters zu versuchen, doch das ist durchaus verständlich, da ihre Spielzeit ja sehr begrenzt ist. Stattdessen gibt reichlich eigene Songs und mit ›The King I Was‹ sogar einen Vorgeschmack auf das noch in diesem Jahr erscheinenden zweite Album. Die Nummer reiht sich gut in den Vortrag der Truppe ein, ihr dynamischer Mix weiß durchweg zu gefallen. Auch an Spielfreude mangelt es den Jungs nicht, Sänger Markus Hammer versucht sich zudem immer wieder als Entertainer, was ihm auch gar nicht schlecht gelingt, weshalb die "Stimmung im Saloon", nach der er immer wieder fragt, bis zum Ende mit ›Everlasting‹ durchweg gut ist. Der zu Beginn noch recht dünn besiedelte Platz vor der Bühne füllt sich im Laufe der Spielzeit merklich, das Publikum honoriert den Set der Deutschen mit reichlich Beifall. Ein deutlicher Beweis dafür, daß die Veranstalter ein glückliches Händchen bei der Auswahl des Openers gehabt haben.
In den Umbaupausen gibt es heuer ausschließlich Musik von Ronnie James Dio zu hören, eine sehr feine Idee, die das Motto des Festivals verdeutlicht und außerdem eine würdige Art dem von uns gegangenen größten aller Sänger unter der Sonne die Ehre zu erweisen. Am Merchandising-Stand bekommt als Fan dazu darüber hinaus auch noch die Gelegenheit, sich in ein Kondolenzbuch einzutragen, das an Wendy Dio übermittelt wird. Meine Wenigkeit nimmt sich einmal wirklich wichtig und übernimmt diese Aufgabe stellvertretend für die österreichische Metal-Gemeinde. Thank for the music, Ronnie! R.I.P.

ENFORCER [S]-Liveshot

Auf der Bühne wird zum ersten Mal an diesem Tag emsig und kompetent gewerkt, weshalb es das gesamte Wochenende über keinerlei nennenswerte Verzögerungen im Spielplan gibt. Als nächste Band sind die schwedischen Durchstarter ENFORCER an der Reihe, die - um es kurz zu machen - meine Erwartungen leider nicht erfüllen können. Während mir die geradezu archaische Metal-Version der Jungs auf Scheiblette ungemein gut gefällt und ich auch von ihrer Performance im Rahmen der "Power Of Metal"-Tournee sehr angetan war, scheint es, als ob die Jungs in Balingen schlichtweg keinen guten Tag haben. Vor allem Sänger Olof Wikstrand versemmelt einige Songs, da er seine "Höhenlagen" heute ganz und gar nicht in den Griff bekommt. Was auf Tonträger noch nach intensivem Vortrag klingt, kommt heute als unverständliches "Quietschen" aus seinem Mund. Der suboptimale Sound trägt zwar mit Sicherheit auch ein Scherflein dazu bei, doch einmal mehr stellt sich heraus, daß es eben "The Singer" ist, an dem man sich als Zuhörer orientiert, und der ist hier definitiv die Schwachstelle. Bezeichnend, daß die Reaktionen vor der Bühne auf ›Diamonds‹, dem instrumentalen Titelsongs ihres aktuellen Albums, die besten sind. Da ENFORCER aber noch verdammt jung sind, bin ich mir sicher, daß sie diesen Makel im Laufe der nächste Jahre ausbessern werden können. [Walter Scheurer]

GRAND MAGUS-Liveshot

Das Schweden-Trio GRAND MAGUS steht ganz oben auf meiner Liste. Und was sind die Drei cool. Zum Einstieg gibt's ›Kingslayer‹ vom dritten Album »Wolf's Return«, gefolgt von ›Like The Oar Strikes The Water‹ aus dem Rundling »Iron Will«. Überhaupt konzentriert man sich bei der Songauswahl auf die letzten drei Alben. Das selbstbetitelte Debut, sowie »Monument« aus dem Jahre 2003, bleiben dagegen unbeachtet. Meine Befürchtung, daß sich drei Mann auf der großen Bühne etwas verlieren, ist unbegründet. GRAND MAGUS haben alles im Griff. Besonders lässig kommt Bassist Fox daher. Wenn er mit seinem Rickenbacker-Baß am Bühnenrand steht und das Haupt schüttelt, geht mir das Herz auf. Drummer Seb erinnert hinter seinem "Miniatur"-Schlagzeug an eine Mischung aus Ian Paice und Lars Ulrich. Was der gute Mann aus den paar Trommeln herausholt, ist wirklich geil. Applaus gibt es dann auch für Gitarrist und Sänger Janne "JB" Christoffersson, als er sein (offensichtlich ziemlich altes) "RAINBOW - Rising"-T-Shirt präsentiert. Zwei Songs von »Wolf's Return«, vier von »Iron Will« und drei von »Hammer Of The North« werden ins begeisterte Volk geblasen. Der Titeltrack der aktuellen CD »Hammer Of The North« ist leider das Lowlight des Auftritts. Auf CD ein fetter Stampfer, bleibt das Stück live ein bißchen fad. Egal, GRAND MAGUS sind für mich einer der Gewinner des Festivals. [Thomas Heyer]

FORBIDDEN [US]-Liveshot

Nach feiner schwermetallischer Unterhaltung aus Schweden in der Mittagshitze bleibt leider kaum Zeit für Abkühlung, denn auch heuer steht eine Bay Area-Legende auf den Brettern und da will ich auf gar keinen Fall meinen Platz an der, ähem, Sonne, sprich in der Frontrow, aufgeben. FORBIDDEN sind zwar nicht so aggressiv unterwegs wie EXODUS, und verfügen auch nicht über das Energielevel von DEATH ANGEL, an mörderischen Songs fehlt es aber auch dieser Institution keineswegs. Nicht zuletzt die Verfassung von Russ Anderson macht diesen Auftritt zu einem Genuß, denn der Hüne am Mikro wirkt fit wie ein Turnschuh und schafft selbst die hohen Passagen wie beispielsweise in ›R.I.P.‹ noch immer ganz vorzüglich. Auch die Setlist ist gut ausgewogen, nach dem Einstiegsdreier von »Twisted Into Form« (›Infinite‹, ›R.I.P.‹, ›Step By Step‹) gibt es mit ›Through Eyes Of Glass‹ einen ersten Auszug vom Debut »Forbidden Evil« zu hören. Das Quintett, allen voran Russ und die mit unbändiger Spielfreude agierenden Gitarristen Craig Lociero und Steve Smyth lassen nichts anbrennen und schaffen es bei mir sogar bei gefühlten 50 Grad Celsius vor der Bühne, für Gänsehaut zu sorgen. Wie? Mit einer imposanten Version von ›Children Of The Sea‹, dem Tribut der Band an Ronnie James Dio. Nach einem Hinweis auf das in Bälde zu erwartende neue Studioalbum, aus dem mit ›Adapt Or Die‹ ein erster Song vorgestellt wird, geht es zum Abschluß nochmals in Richtung "alter Schule" und FORBIDDEN planieren den Schreibe dieser Zeilen mit ›Chalice Of Blood‹ endgültig. Mörder-Set, Mörder-Band, Mörder-Sonne! [Walter Scheurer]

SABATON-Liveshot

Ich muß ehrlich zugeben, daß ich mich im Vorfeld nie wirklich mit SABATON auseinandersetzen wollte. Das martialische Aussehen (und teilweise auch die Titel der Songs) hatten mich abgeschreckt. Gute Voraussetzungen, um mich positiv überraschen zu lassen. Und ich muß zugeben, daß ich den Schweden - zumindest live - Unrecht tat. Da wird gebangt, was das Zeug hielt und nicht mit Pyros gegeizt. Obwohl auch hier wieder der Sound den Spaß schmälert, wissen die Jungs doch zu gefallen. ›Ghost Division‹ und ›Panzer Battalion‹ bilden einen Einstieg nach Maß und werden vom Publikum ordentlich abgefeiert. Gut gefallen hat mir die Ansage von Sänger Joakim Brodén, der zugibt, sich nicht an einen DIO-Song heranzutrauen. Stattdessen wird dem Gesangsgott der Song ›Cliffs Of Gallipoli‹ gewidmet. Warum es ausgerechnet dieses Stück sein muß, erschließt sich mir allerdings nicht. Mit ›Metal Machine‹ und ›Primo Victoria‹ beenden SABATON einen kraftvollen Auftritt.
Nach dem Festival habe ich mich intensiver mit SABATON beschäftigt und war doch etwas enttäuscht. Die Chor- und Keyboardpassagen sind mir zu dominant. Zusammen mit dem eigenwilligen Gesang ist das Gesamtpaket auf Dauer etwas eintönig. Trotzdem: Live sind SABATON durchaus unterhaltsam.
Leider leistet die pralle Sonne bei mir ganze Arbeit, und so muß ich - trotz Mütze und ausreichender Flüssigkeitszufuhr (und es war nicht nur Bier, sondern auch Wasser!) - kurz nach dem SABATON-Auftritt die Segel streichen und lege mich in mein Zelt. Als ich wieder zu mir komme, beginnen KROKUS mit ihrem Auftritt. Besondern ärgert mich, daß ich Jon Oliva's PAIN verpaßt habe, der ganz oben auf meiner Must-See-Liste gestanden hatte. [Thomas Heyer]

LOUDNESS-Liveshot

Nicht nur den "Mountain King" hat der Kollege verpaßt, sondern auch noch die fernöstliche Attraktion des Festivals, die im Anschluß an die schwedischen Militaristen folgt. Ich erlebe an diesem Freitag meinen persönlichen "Jungfernflug" mit den japanischen Recken LOUDNESS, die ich zuvor noch nie live zu sehen bekommen habe, weshalb die Spannung auch immens hoch ist. Das Quartett steigt mit ›Crazy Nights‹ in ihr Set ein und wirkt zu Beginn ein wenig reserviert, während es zumindest im Bereich vor der Bühne bereits zu diesem Zeitpunkt durchaus respektable Beifallsbekundungen gibt. Erst nach ›Crazy Doctor‹ und ›Esper‹ scheint sich Entspannung auch auf der Bühne breitzumachen, vor allem Saitenhexer Akira Takasaki mausert sich zum Gewinner, denn - trotz eigenwillig "zeitgemäßem" Outfit - entlockt der Kerl seiner Gitarre Töne, die sämtlichen Meistern der "alten Schule" an Gitarrenvirtuosen gerecht werden. Zwar ist Akira nicht ganz so agil wie Roy Z. im letzten Jahr, dennoch ist schon zu diesem Zeitpunkt sicher, den "Balingen Guitar Hero" 2010 zu erleben, denn der Japaner verdient sich durch sein imposantes Spiel diese Krone wie eben besagter Ami im letzten Jahr. Mit ›Heavy Chains‹ offerieren die Söhne Nippons auch noch ihre Hymne schlechthin, ein Drama, daß diese Band hierzulande über all die Jahre weit unter Würde verkauft worden ist. Das Quartett hat im Vorfeld nicht zu viel versprochen und beschränkt sich der Tat auf Songs der Frühzeit, die allesamt ordentlich dargeboten werden.
Man kann von den letzten Alben der Herren halten was man will, hier und heute machen LOUDNESS definitiv alles richtig und von daher ist der Applaus, der ihnen nach ›S.D.I. ‹ und ›Loudness‹ zukommt, vollkommen gerechtfertigt.

ANVIL [CDN]-Liveshot

Die mittlerweile fast schon um Inventar des "Bang Your Head!!!"-Festivals zählenden Kanadier ANVIL durften in diesem Jahr erneut die Bretter entern, und offenbar ist ihr Bekanntheitsgrad, wie auch das entgegengebrachte Interesse, seit dem Kino-Film "The Story Of Anvil" ein wenig gestiegen. Die Ahornblätter zelebrieren souverän ihre Songs, auch wenn ich meine, die Setlist habe sich in den letzten Jahren nur marginal verändert. Aber egal, denn Klassiker wie ›666‹, ›Mothra‹ oder ›Winged Assassins‹ verlieren wohl auch in den nächsten 100 Jahren nichts von ihrer Faszination, wie auch Mastermind "Lips" einmal mehr als Entertainer vor dem Herrn bezeichnet werden muß. Ein klein wenig vorhersehbar zwar die Chose, aber mit Ausnahme des von mir schmerzlich vermißten ›Forged In Fire‹, einmal mehr ein grundsolider Gig der nunmehrigen "Filmstars".

Jon Oliva's PAIN-Liveshot

Zur "Tea-Time" haben uns die Veranstalter dann ein ganz besonderes Schmankerl anzubieten. Zwar ist Jon Oliva auch nicht zum ersten Mal in Balingen zu sehen, dennoch ist die Spannung, was uns der "Mountain King" heute auftischen wird, nahezu unerträglich. Gut, daß die Herrschaften mit ›Lies‹ als Einstieg unmißverständlich zu wissen geben, daß Jon Oliva's PAIN auf den Brettern stehen, man hätte nämlich im weiteren Verlauf des Auftritts durchaus der Meinung sein können, es wären doch SAVATAGE, die zu sehen sind. Die Auswahl, welche Songs er spielen wird, schien ihm nicht gerade einfach gefallen zu sein, so daß uns der körperlich, vor allem aber stimmlich überaus fit wirkende Jon offenbar möglichst viele Klassiker kredenzen möchte und zunächst ein Medley aus ›Chance‹/›Jesus Saves‹, ›Sirens‹ und ›The Dungeons Are Calling‹ serviert. An Intensität kaum zu überbieten, ernten die Herren logischerweise frenetischen Jubel aus dem Auditorium, wobei mir schon aufgrund dieses Medleys immer wieder Ronnie James Dio in den Sinn kommt, der das in nicht unähnlicher Form auch immer wieder getan hat. Mit ›Death Rides A Black Horse‹ vom aktuellen PAIN-Album »Festival« zeigt uns Jon einmal mehr, daß es im Prinzip ohnehin egal ist, unter welchem Banner dieser Mann auch auftritt, die Songs, die er komponiert, sind schlicht einzigartig und eindeutig zuzuordnen, und so kommt auch diese Nummer gut an. Mit ›Edge Of Thorns‹ und ›Gutter Ballet‹ geht der Reigen weiter, ehe es der "Mountain King" schafft, in mir Emotionen zu wecken, mit denen ich ehrlich gesagt nicht gerechnet habe. Das als Tribut an Ronnie James Dio vorgetragene ›Believe‹ kommt an diesem brennend heißem Nachmittag dermaßen intensiv, daß ich mir die Feuchtigkeit aus den Augen wischen muß - und glaubt mir, es handelt sich nicht um Schweiß von der Stirn!
Der Huldigung nicht genug folgt nach dem "Downer" ›Festival‹ das von Jon auf seine ureigene Art vorgetragene ›Rainbow In The Dark‹, das erneut für Gänsehaut sorgt. Der überaus agile, lediglich Wasser (!) konsumierende und breit grinsende Jon setzt mit ›Hall Of The Mountain‹ einen amtlichen Schlußpunkt unter den Auftritt und hinterläßt ausschließlich zufriedene Gesichter. Mehr noch, Jon empfiehlt sich mit diesem Auftritt definitiv für eine Position weiter oben im Billing.
Warum auch nicht und eventuell dann doch unter dem Banner SAVATAGE, oder meinetwegen auch als "Jon Oliva & FRIENDS", damit Paul O'Neill nichts dagegen hat. Wäre das nicht ein Idee für 2011, Herr Franz? [Walter Scheurer]

Doro-Liveshot

"Doro ist eben Doro." Das ist der allgemeine Tenor der Befragten, nachdem ich den Auftritt unserer Metal-Queen nicht sehen konnte. Einzig das DIO-Cover ›Egypt (The Chains Are On)‹ unterschied wohl die Setlist von denen der letzten Jahre. Diesen Song steuerte Doro zum genialen Tribute-Album »Holy Dio« bei. Für mich ist diese Interpretation eines DIO-Songs einer der stärksten Titel auf dieser Doppel-CD. Interessant ist auch die Meinung einer Bekannten, die nach dem Konzert die Sängerin zu einem Phototermin treffen durfte. Obwohl kein Fan von ihrer Musik, war sie von der natürlichen Freundlichkeit und dem Engagement für ihre Musik zutiefst beeindruckt. Doro lebt den Metal und interessiert sich für ihre Fans. Respekt. [Thomas Heyer]

DARKANE-Liveshot

Nahezu zeitgleich kommt es in der "Messehalle" zu einer Premiere. Das bislang dafür bekannte Festival, mit einer einzigen großen Bühne das Auslangen zu finden, konnte heuer zum ersten Mal mit einer "Nebenfront" aufwarten, die im Laufe der beiden Festivaltage mehreren Bands die Chance einräumt, sich in die Herzen des Publikums zu spielen. Weshalb auch immer dafür vorwiegend Formationen auserkoren worden sind, die sich der härteren Gangart widmen, vermag ich jedoch nicht zu beurteilen. Immerhin aber konnte sich der geneigte Anhänger von brachialen Klängen einige Male die Rübe gepflegt abschrauben lassen. Den Startschuß geben am Freitagabend die Schweden DARKANE, die sich jedoch mit relativ geringem Interesse seitens des Publikums konfrontiert sehen. Dabei liegt es mit Sicherheit nicht an der Band selbst als viel eher am Umstand, daß die Fans von Doro kaum von ihrem Plätzen vor der Bühne abwandern, sondern offenbar gespannt auf die folgenden eidgenössischen "Blümchen" warten. [Walter Scheurer]

KROKUS-Liveshot

Ich war im Vorfeld sehr skeptisch bezüglich dieser Reunion, aber das straight rockende, neue KROKUS-Album »Hoodoo« kann - bis auf das unsägliche ›Born To Be Wild‹-Cover - wirklich begeistern. Und die Show der Eidgenossen bestätigt meinen positiven Eindruck. Marc Storage ist hervorragend bei Stimme, die fünf Herren haben Spaß und rocken lustvoll ab. Überhaupt ist dies eine weitere überraschende und positive Konstante beim BYH: Die Altherren-Rocker und -Metaller lassen durch die Bank weg den Eindruck entstehen, daß es keine Halbwertszeit für Musiker gibt. Auch wenn mancher hohe Ton nicht mehr erreicht wird und die Bühne statt im Dauerlauf eher gemächlich durchschritten wird, so ist es doch eine Freude, ihnen zuzusehen. KROKUS eröffnen mit ›Long Stick Goes Boom‹ und ›American Woman‹, letzteres übrigens eine Coverversion von THE GUESS WHO aus dem Jahre 1970. Abgesehen von drei Songs ihres aktuellen Albums (›Rock N' Roll Handshake‹, ›Hoodoo Woman‹ und - leider - ›Born To Be Wild‹) konzentrieren sie sich auf die Zeit zwischen 1979 und 1983. Alle Hits werden rausgefeuert, und das Publikum dankt es ihnen. Von Anfang bis Ende ein Gute-Laune-Auftritt und hervorragendes Entertainment. Der Abend endet mit Konfettiregen dem inoffiziellen Motto des Festivals: ›Long Live Rock 'n' Roll‹. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. [Thomas Heyer]

ARTILLERY-Liveshot

Abermals Zeit für einen blitzartigen Szenewechsel, denn in der "Messehalle" steht "Danish Dynamite" auf dem Programm. Die wiedererstarkten ARTILLERY dürfen auf die Bretter und steigen auch mit Vollgas ins Geschehen ein. Ihr letztes Album »When Death Comes« wurde zu Recht pressetechnisch abgefeiert, weshalb erkennt man selbst als "unbedarfter Artillerist" spätestens nach den gelungenen Live-Versionen von ›10.000 Devils‹ und ›Upon My Cross I Crawl‹. Die Gebrüder Stützer und ihre Mannschaft zeigen sich von der ersten Sekunde an überaus agil und motiviert, was sich selbstredend auch auf die Fans überträgt. Mit Jungspund Sören Adamsen hat man eine guten Fang für die vakante Stelle am Mikro gemacht, der Knabe wirkt ebenso gut bei Stimme wie seine "alten Herren" an den Instrumenten, wirkt optisch mit seinem Helm aber doch ein wenig albern. Auch wenn der Sound unmittelbar vor der Bühne nicht wirklich optimal klingt, kommen die melodischen, einprägsamen Thrash Metal-Granaten der Truppe gut rüber, wobei es auch hinsichtlich der Setlist nichts zu meckern gibt und so ziemlich alles geboten wird, was der geneigte Anhänger erwartet. Uralte Schoten wie ›The Almighty‹ (vom 1985er Debut »Fear Of Tomorrow«) oder ›Terror Squad‹ gibt es ebenso zu vernehmen, wie Auszüge vom 1990er Schnittchen »By Inheritance«, von dem sich vor allem ›Khomaniac‹ einmal mehr als Bringer entpuppt. Das bereits erwähnte neue Album kommt selbstredend ebenfalls mehrfach zum Zug, und so gibt die Band einen wirklich gelungenen Querschnitt ihres Könnens und Wirkens zum Besten.
Die Zuseher wissen das zu schätzen, und so bleibt die Stimmung (wie auch der von einigen Unentwegten inszenierte "Mini-Circle-Pit") in der Halle bis zum Schluß hin erhalten, obwohl draußen längst der Headliner des ersten Festivaltages auf der Bühne steht. [Walter Scheurer]

HAMMERFALL-Liveshot

Man kann den Auftritt von HAMMERFALL mit einem Wort beschreiben: Klischee. Die Schweden liefern unterm Strich zwar eine unterhaltsame Show, aber irgendwie hat man das Gefühl, alle Songs zu kennen. Trotzdem mag der Funke nicht überspringen, denn immer wenn man denkt, daß HAMMERFALL doch gar nicht so schlecht sind, zerstören die Jungs das Wohlwollen mit peinlichen Ansagen oder unsagbar dämlichen Metalposen. Alles wirkt dann konstruiert und aufgesetzt. Unwillkürlich drängt sich mir der Vergleich mit SPINAL TAP auf. Irritierend auch, wie seltsam abgehackt einige Songs enden. Unnötiges Gelaber von Joacim Cans stört zusätzlich den Fluß des Konzertes. Vielleicht hätte man ja die Zugaben ›Let The Hammer Fall‹ und ›Hearts On Fire‹ früher spielen sollen. Wer weiß, wer weiß. HAMMERFALLs Beitrag zum Dio-Gedächtnis-Wochenende ist ›Man On The Silver Mountain‹. Als Special Guest holt man Mikael Stanne (ehemals HAMMERFALL und seit Jahren der Shouter bei DARK TRANQUILLITY) auf die Bühne. Nett gemeint, um diesen besonderen Moment noch ein bißchen zu veredeln, aber wirklich gut war's auch nicht. [Thomas Heyer]

DARK TRANQUILLITY-Liveshot

In der Halle bemühen sich zum endgültigen Abschluß des Tages dann DARK TRANQUILLITY um Zuspruch. Nicht wenige Metaller strömen unmittelbar nach dem letzten Ton von der Hauptbühne ins Innere des stilvoll "metallisch" gedeckten Baus, um sich die ebenso aus Göteborg stammenden Melo-Deather zu Gemüte zu führen. Die Truppe zeigt sich merklich bemüht, die Stimmung einigermaßen aufrechtzuhalten und ackert sich motiviert durch ihr Set. Optisch setzen die Schweden vor allem durch den Einsatz einer Leinwand Akzente, auf der sich diverse Videoeinspielungen ihre Tracks zu untermalen wissen, und Mikael kann unter Beweis stellen, daß sein Stimme für derlei Sounds wesentlich effektiver klingt. Dennoch schaffen es DARK TRANQUILLITY nicht wirklich, die Zuseher mehrheitlich bei Laune zu halten, weshalb sich ein Großteil recht hurtig wieder aus der Halle verabschiedet und die Band wohl lediglich für eine gute Hundertschaft an eingeschworenen Anhängern den Tagesausklang bestreitet.

Die Nacht zum Samstag bringt heftige Gewitter im Umland, in Balingen selbst jedoch bloß einige Tröpfchen - oder besser gesagt und dem "Tagessieger" gebührend - eben eine ›Handful Of Rain‹, die aber zumindest für ein klein wenig Abkühlung sorgt. Der Morgen zeigt dann aber, daß noch längst nicht alles an Flüssigkeit vom Himmel herabgekommen ist, und so gibt es am Samstag für die am Vortag noch gnadenlos sengende Sonne kaum ein Durchkommen durch das dichte Wolkenband.

TOXIN [US]-Liveshot

Darüber zunächst noch durchaus erfreut geht es erneut in Richtung Festivalgelände, und dort steht pünktlich eine, mir bis dato völlig unbekannte Band aus Amiland mit Namen TOXIN auf der Bühne. Die dem Augenschein nach noch ganz jungen Burschen wissen sich gut in Szene zu setzen und scheinen sich hinsichtlich der Show bei den ganz Großen zu orientieren. So entert das Quintett mit einem amtlichen "Bumms" die Bühne, der die zu diesem Zeitpunkt in erschreckend geringer Anzahl vorhandenen Zuseher erst einmal amtlich aus dem Schlaf rüttelt. Sogar Feuerfontänen gibt es im Verlauf der Spielzeit zu sehen, dazu kredenzen die Jungspunde eingängige, melodische Mucke im Grenzbereich zwischen Metal und Rock mit Stadion-Appeal. Schade zwar, daß die ganz großen Momente noch fehlen, als Startschuß in eine erfolgreiche Zukunft können die Songs wie auch der Auftritt aber dennoch gewertet werden, zumal sich in der guten halben Stunde die Anzahl an Schaulustigen deutlich erhöht.

SAVAGE GRACE-Liveshot

Mit ein Grund, immer wieder gerne gen Balingen zu pilgern, ist für mich bisher der hohe Anteil an Kultbands gewesen, die zumeist im "Frühschoppen"-Programm an der Reihe sind. Was durfte ich in der Vergangenheit schon alles an geilen Bands für mich (wieder)entdecken? Formationen, die es davor noch nie (und leider mehrheitlich auch nicht danach...) nach Österreich geschafft haben, durfte ich auf der schwäbischen Alb erleben, und immer wieder war ich von deren Auftritten hellauf begeistert. RUFFIANS, oder auch CAGE zum Beispiel haben mich in Euphorie versetzt, oder eben, wie hier und jetzt SAVAGE GRACE. Dementsprechend gierig auf deren Vortrag ist der Schreiber dieser Zeilen dann auch, als das Quintett die Bretter entert, um eine satte Dosis gepflegten Speed Metal US-amerikanischer Prägung mit reichlich Klassikeranteil vom Stapel zu lassen. Angeführt von Christian Logue, der über eine Aura verfügt, die irgendwo zwischen jener eines Magiers und der einer Hexe anzusiedeln ist, und mich von daher von Beginn an regelrecht verzaubert, legen die Herrschaften nach einem überlangen Klassik-Intro mit ›Bound To Be Free‹ ordentlich los. Die Freude über den Auftritt steht dem Meister selbst, aber auch seiner "Begleitmannschaft" vom ersten Ton an ins Gesicht geschrieben, und auch wenn es im Vorfeld diverse Diskussionen hinsichtlich der Authentizität von SAVAGE GRACE gegeben haben mag, der mittlerweile durchaus beachtlichen Schar an "Veteranen" vor der Bühne ist es schnurzpiepegal, daß wir es genau genommen "nur" mit der Instrumental-Fraktion von ROXXCALIBUR und SAVAGE GRACE-Mastermind Christian Logue am Mikro zu tun haben. Die nunmehr zum deutsch-amerikanischen Unternehmen gewordene Band weiß die euphorischen Reaktionen zu schätzen und rockt merklich motiviert durch das Set, in dessen Verlauf selbstredend ausschließlich Klassiker zu vernehmen sind. Egal, ob das wettertechnisch den Vortag bestens dokumentierende ›Into The Fire‹, das mit imposantem Mitsing-Teil dargebotene ›The Dominatress‹, oder das im Endeffekt zum Programm umfunktionierte ›We Came, We Saw, We Conquered‹, die Vorstellung der Herren ist schlicht und ergreifend imposant. Auch wenn man Christian vor allem in den Ansagen anmerkt, daß er nicht mehr ganz in Übung sein dürfte, läßt er keinen Zweifel an seiner Sangeskunst aufkommen und intoniert als Tribut an Dio den PRIEST-Gassenhauer ›Exciter‹.
›We Came, We Saw, We Conquered‹ dürfen sich die Jungs zweifelsfrei ans Revers heften, denn zu derart früher Stunde räumt nicht jede Band in Balingen - das für kurze Zeit zu Savagegracingen mutiert - dermaßen ab. Das scheinen auch die Musiker so zu empfinden, die glückselig von den Brettern ziehen. Eine Ausnahme stellt Bassist Mario dar, der es sich nicht nehmen läßt, ein Bad in der Menge zu nehmen und vom (heuer ein wenig kürzeren) Laufsteg in Richtung des "internationalen" (neben - logo - einigen "Einheimischen" und einem alpenländischen Ein-Mann-Old School-Metal-Kommando, befinden sich zu jenem Zeitpunkt auch bereits einige griechische Schwermetaller an vorderster Front) Publikums zu hüpfen.

BULLET [S]-Liveshot

Doch es bleibt keine Zeit für Sentimentalitäten, denn auch am heutigen Tag es geht Schlag auf Schlag. Als ich das erste BULLET-Album »Heading For The Top« zum ersten Mal gehört habe, blieb mir vor allem der Abschlußsong im Gedächtnis. Schon damals, anno 2006, kam mir in den Sinn, daß sich diese Schweden nicht nur musikalisch zu 100 Prozent für dieses Festival eignen würden, sondern erst recht, weil sie mit besagtem "Rausschmeißer" dieses quasi besingen. Und so zählt ›Bang Your Head‹ logischerweise auch zur Setlist an diesem Samstagmittag. Die Musik der Schweden ist ohnehin prädestiniert für ein Festival wie dieses, ihre Riffs in bester AC/DC-Manier werden heute ebenso mit Freude und Wohlwollen aufgenommen, wie das Auftreten im typischen 80er Jahre-Stil. Dazukommt noch das rauhe Organ von Hell Hofer, der sich mächtig ins Zeug legt und durch seine sympathischen "Teddybär"-Bewegungen zusätzlich Punkte sammelt. Die Burschen sprühen vor Energie, lassen in ihren Texten kein Klischee aus und verkörpern genau das, wofür wir alle hier sind: HEAVY METAL. Durch Verteilung von T-Shirts von der Bühne aus, können weitere Fans gewonnen werden, doch das hätten BULLET keineswegs nötig, die Meute frißt den Sverige-Boys förmlich aus der Hand und singt frenetisch die Tracks mit. Daumen hoch für BULLET, die ihre Fanschar mit diesem Auftritt Sicherheit erneut vergrößern konnten.

SACRED STEEL [D]-Liveshot

Mit Heavy Metal in Reinkultur geht es auch weiter. Edler Stahl aus Germany steht nun auf dem Programm, dargeboten in "heiliger" Version von Gerrit Mutz und seiner Mannschaft. Über den Gesang des Zeremonienmeisters, der sich heute auch als Entertainer in Szene zu setzen weiß und seine offensichtlich überaus gute Laune auch an die Fans vermitteln kann, mag man sich uneinig sein, über den Umstand, daß SACRED STEEL für Heavy Metal in purster Form stehen, braucht jedoch erst gar nicht diskutiert zu werden. Dazu passend kredenzt uns der Fünfer einen Querschnitt des bisherigen Schaffens, der "Oldies" der Kategorie ›Metal Is War‹, ›Battle Angel‹, oder ›Heavy Metal To The End‹, wie auch Material vom letztjährigen Album »Carnage Victory« enthält, von dem es ›Denial Of Judas (Heaven Betrayed)‹ zu hören gibt. Besonders ergreifend ist jener Moment, als Gerrit davon berichtet, wie sehr ihn das Ableben von Ronnie James Dio persönlich getroffen hat, einmal mehr Indiz dafür, daß er und SACRED STEEL Heavy Metal verkörpern. Von der daran anschließenden Version von ›Kill The King‹ wäre Ronnie bestimmt beeindruckt gewesen, nicht so Petrus, denn prompt öffnet der alte Sack die Himmelspforte - Moment mal, Gerrit und Co haben kurz zuvor noch ›Open Wide The Gates‹ intoniert, hat da etwa jemand den Text mißverstanden? - und läßt es erstmals pissen. Doch das irritiert weder Band, noch Zuseher großartig, denn auch bei den abschließenden Songs ›Slaughter Prophecy‹ und ›Wargods Of Metal‹ wird im Kollektiv gefeiert. Wie Gerrit erwähnt, ist es nicht das erste Mal, daß SACRED STEEL beim "Bang Your Head!!!" auftreten, in dieser Form und mit einer solchen Freude beim Vortrag nehmen wir die Band aber ohnehin immer wieder gerne!

HADES [US, NJ]-Liveshot

Danach umweht einmal mehr tonnenschwerer Kult die gesamte Region, denn mit HADES steht eine Formation auf der Bühne, die lange Jahre nicht existiert hat, erst seit kurzer Zeit wieder zusammen ist und sich nun endlich auch in Europa wieder zu zeigen gibt. Das angedachte Europa-Debut nach der Reunion beim diesjährigen "Keep It True" ist ja leider einem hinlänglich bekannten isländischen Erdloch zum Opfer gefallen, doch hier und heute darf sich der eingeschworene Metaller dann endlich doch an HADES ergötzen. Ob es zunächst noch ein klein wenig an der Nervosität anläßlich des Auftritts liegt, oder ob es generell die ersten Songs braucht, ehe das Quintett auftaut, vermag man nur scher zu beurteilen, Tatsache ist jedenfalls, daß vor allem Sänger Alan Tecchio mit Fortdauer der Spielzeit an Sicherheit und Selbstvertrauen gewinnt. Seine Sangesleistung kann - nein, muß - man schlicht und ergreifend als eine der besten überhaupt bezeichnen, die Balingen 2010 zu hören bekommt, der in Würde gealterte und dezent ergraute Alan weiß auch nach all den Jahren immer noch durch brillante Leistungen, selbst in den höchsten Bereichen, zu imponieren. Seine Sidekicks stehen ihm aber in nichts nach, das Duo Dan Lorenzo/Scott LePage an den Klampfen zaubert feinstes Filigranriffing aus den Sechssaitigen, womit die Basis für Perlen wie ›The Leaders?‹, ›I Too Eye‹ oder ›Opinionate!‹ gelegt wird. Die Setlist enthält ausschließlich Songs der ersten Alben, darüber hinaus kredenzt uns der Fünfer mit ›Voodoo‹ eine der wohl am wenigsten erwarteten DIO-Huldigungen des gesamten Wochenendes. Ich bin schlichtweg "hinüber" von der Darbietung der Amis, und zwar so sehr, daß ich erst nach dem Ende von ›Nightstalker‹ feststelle, daß der Regen mittlerweile wieder aufgehört hat. [Walter Scheurer]

TREAT-Liveshot

Der musikalische Teil des Tages beginnt für mich erst mit der sechsten Band TREAT, die ich bereits 1988 beim "Monsters Of Rock"-Festival in Schweinfurt sehen durfte. ›The War Is Over‹ vom neuen Album »Coup De Grace« macht den Anfang, gefolgt von ›Ready For The Taking‹ aus dem Jahr 1989 und ›Paper Tiger‹, wiederum vom neuen Album. Leider muß der ultracoole Gitarrist Anders Wikstrom bei seinen Soli immer wieder gegen den wummernden Baß ankämpfen, aber das tut dem positiven Eindruck keinen Abbruch. Unbeeindruckt von den immer wieder einsetzenden Regenschauern sorgen die Schweden für gute Laune beim Publikum. Passend zur fröhlichen Mucke sind die Fans in rosarote Regencapes (gestiftet von den Festival-Organisatoren) gekleidet und begleiten die Band lautstark bei ›Get You On The Run‹. Der Zugabenteil wird ohne große Pause angehängt und liefert mit ›Skies of Mongolia‹ vom neuen Album und ›World Of Promises‹ aus dem Jahr 1987 nochmal zwei exzellente Hard Rock-Rausschmeisser. Daumen hoch für TREAT! [Thomas Heyer]

FATES WARNING-Liveshot

Etwas befremdend mag das teilweise "un-bang-bare" Material der Amis FATES WARNING auf so manch' gestandenen Schwermetaller gewirkt haben, meiner bescheidenen Meinung nach jedoch stellt der Auftritt der Amis im legendären »Parallels«-Line-up das absolute Highlight des diesjährigen "Bang Your Head!!!"-Festivals dar. Mit ein Grund dafür mag zwar durchaus die immense Vorfreude auf die Formation gewesen sein, die es ja schließlich nicht gerade im Drei-Monats-Takt zu bestaunen gibt, doch den Löwenanteil zu meiner Euphorie trägt selbstredend die überaus agil wirkende und spieltechnisch schlicht und ergreifend göttlich agierende Band selbst bei. Angeführt von einem Wirbelwind mit Namen Ray Alder, der offenbar von Hüfthöhe abwärts über Gummigelenke verfügt, und einem cool und lässig, aber dennoch ungemein intensiv aufspielenden Jim Matheos an der Gitarre, lassen mich FATES WARNING unmißverständlich feststellen, was genau man sich unter "Atmosphäre" vorzustellen hat, wenn dieser Begriff im Zusammenhang mit Musik erwähnt wird. Klar ist "Party"-kompatible Mucke etwas anderes, weshalb die Reaktionen auf dem Gelände in Summe eher verhalten ausfallen, doch für jenes "Programm" waren die Jungs ohnehin noch nie zuständig. Stattdessen wird der Zuhörer in den Klangkosmos der Formation förmlich eingetaucht und nicht wenige lassen das auch zu, um dadurch in einen wahren Prog-Metal-Rausch versetzt zu werden. Auch die Setlist darf als bemerkenswert bezeichnet werden, denn auch wenn es gilt, »Parallels« prä-geburtstagstechnisch zu huldigen, bietet das Quintett sehr wohl auch Songs von anderen Werken, wie den Opener ›One‹ (vom 2000er Album »Disconnected«), oder das zumindest für mich völlig unerwartet dargebotene Exzerpt aus ›A Pleasant Shade Of Gray‹. Das erwähnte 1991er Wunderwerk kommt aber keineswegs zu kurz und wird in Form von ›Eye To Eye‹, ›We Only Say Goodbye‹ und ›Point Of View‹ amtlich gewürdigt. Dem nicht genug, kredenzen FATES WARNING zum Abschluß des regulären Sets auch noch eines der familieninternen Lieblingslieder aller Zeiten: ›Through Different Eyes‹.
Herz, was willst Du mehr? Eine Zugabe vielleicht? Wird erledigt, und zwar in Form von ›Monument‹, mehr darf und kann man von einem Nachmittags-Gig auch wahrlich nicht erwarten, weshalb ich zu diesem Zeitpunkt alle Glückseligkeit dieser Welt intus habe. Daß dabei die "Realität" ein wenig zu kurz kommt, soll kein weiteres Problem darstellen, auch wenn ich einige Minuten später bemerke, daß ich wohl die nasseste Bekleidung aller Zuseher besitze, da ich es nicht geschafft habe, ruhig unter dem Schirm meiner Gattin zu verweilen, sondern einen "Alder" machen mußte und dabei logischerweise nicht nur vom Regen selbst, sondern noch vielmehr vom Schirm durchtränkt wurde.
Sch...egal, FATES WARNING sind es wert gewesen, und ich würde mir diese Band selbst bei arktischen Temperaturen, oder im dichtesten Schneetreiben nicht entgehen lassen! [Walter Scheurer]

THE QUIREBOYS-Liveshot

Das Wechselbad der Gefühle geht weiter, und so folgt nach den Proggies wieder eine amtliche Partyband. Neben Sänger Spike und dem ganz in weiß gekleideten Bassisten sind Mundharmonika und Rock'n'Roll-Piano die auffälligsten Zutaten beim Gute-Laune-Auftritt von THE QUIREBOYS. Die Engländer lassen nichts anbrennen und rocken das Haus. Interessant, daß die Band auf einige Singles aus dem Backkatalog verzichten, so beispielsweise auf den charttechnisch erfolgreichsten Song ›Hey You‹ oder auch auf die Ballade ›I Don't Love You Anymore‹. Heute wird eine Stunde lang gerockt, und Reibeisenstimme Spike ist ein Entertainer par exellence. Trotz Regens scheint den Engländern die Sonne aus dem Arsch, und Balingen feiert kräftig mit. Unser aller RJD wird mit ›Starstruck‹ gewürdigt, bevor es die Boys mit ›7 O'Clock‹ noch mal so richtig krachen lassen. Applaus, Applaus, Applaus!!! [Thomas Heyer]

NEVERMORE [US, WA]-Liveshot

Der Drang in Richtung "Front" ist unsererseits danach einmal mehr gewaltig, schließlich gilt es, alte Bekannte aus Seattle zu beklatschen, die zudem mit ihrem neunesten Silberling »The Obsidian Conspiracy« einmal mehr einen Hammer vor dem Herrn mit im Gepäck haben. Doch da Warrel Dane für die Autogrammstunde in der "Messehalle" schon "w.o." (= "walk over", bei einem sportlichen Wettbewerb im Sinne von "nicht angetreten") geben muß um seine Stimme zu schonen, schwant uns Böses, und tatsächlich merkt man dem Kerl schon ab seinem Einstieg an, daß er nicht wirklich gesund ist. Doch ein gestandener Metaller, wie Warrel nun mal ist, kennt kein Pardon und kämpft sich tapfer durch die Songs. Die Setlist scheint im Laufe der Zeit direkt auf Bühne sogar noch ein wenig verändert zu werden, zumindest machen die kurzen Beratungen der Band zwischen den ersten Songs diesen Eindruck. Warrel läßt es sich aber nicht nehmen, mit dem Publikum zu kommunizieren und zieht sich zumindest achtbar aus der Affäre. Klar hat man NEVERMORE schon in besserer Form erlebt, da Warrel aber offenbar auch beim Schlucken und Trinken Schmerzen im Halsbereich zu haben scheint, kommt die Band heute über einen soliden Auftritt nicht hinaus. Überaus positiv fällt auf, daß der aktuelle zweite Gitarrist der Truppe, der gebürtige Ungar Attila Voros, nicht nur ein begnadeter Saitenflitzer, sondern auch ein Sympathiebolzen vor dem Herrn ist. Der Knabe strahlt die gesamte Spielzeit über wie ein frisch lackiertes Schaukelpferd und läßt bei jedem Griff in die Saiten seine Freude an der Arbeit erkennen. Bleibt bloß zu hoffen, daß es endlich wieder einmal zu einer längerfristigen Kooperation von NEVERMORE und einem zweiten Klampfer kommt. Erwähnenswert ist weiters auch noch, daß die brandneuen Tracks ›The Obsidian Conspiracy‹, ›Your Poison Throne‹ und ›Termination Proclamation‹ perfekt in die Setlist integriert werden können und die Stimmung dabei noch nicht einmal im Ansatz abflaut. Ergreifend auch der Moment der Huldigung an Ronnie James Dio, denn kaum eine Komposition erscheint mir dermaßen passend als das an dieser Stelle von NEVERMORE inszenierte ›The Heart Collector‹. [Walter Scheurer]

QUEENSRŸCHE-Liveshot

Von den Organisatoren wurde ein "Best Of"-Programm angekündigt, und die Erwartungen waren entsprechend hoch. Doch nach 70 Minuten hinterlassen die Seattle-Jungs QUEENSRŸCHE nicht nur bei mir einen zwiespältigen Eindruck. Kein Banner weist auf die Band hin, und die ersten fünf Songs sagen mir nichts. Aber nicht nur ich bin ratlos, die Stimmung sinkt generell merklich. Zudem sieht Geoff Tate aus wie eine Kopie von U2s Bono, und seine theatralische Ausdrucksweise wirkt manchmal befremdlich. Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Technisch gibt es nichts auszusetzen. Die Band hat Spaß an ihrem Auftritt, ist hochprofessionell und mit einem guten Sound gesegnet, doch erst mit ›The Thin Line‹ vom »Empire«-Album und dem anschließenden ›Breaking The Silence‹ kommt Leben in die Bude. ›The Thin Line‹ wird von Tate mit Saxophon-Fills und -Solo aufgepeppt, was jedoch soundtechnisch ziemlich untergeht. Schade! Leider erhält die gute Laune sofort wieder einen Dämpfer. ›Silent Lucidity‹ ist zwar schön, und auch ›The Right Side Of My Mind‹ (von »Q2K«) ist ein toller Song, doch das Publikum hätte offensichtlich lieber ein bißchen gefeiert. Da hilft auch der nachfolgende BLACK SABBATH-Klassiker ›Neon Knights‹ - eingeleitet von Geoff Tates sehr stimmungsvollen Rede auf RJD - nicht mehr viel. Der Zugabenblock bringt schließlich die Knaller, die ich gerne schon früher gehört hätte und ›Empire‹ mobilisiert dann doch noch einmal das Volk. Eine teilweise ungewöhnliche Reise durch die Bandgeschichte auf hohem Niveau, dennoch haben es QUEENSRŸCHE dem Zuhörer nicht leicht gemacht. [Thomas Heyer]

DEW-SCENTED-Liveshot

Während die Herren von QUEENSRŸCHE die Hauptbühne entern, um uns auf die erwähnte "Musical Journey through the History" zu entführen, sorgen in der Halle die deutschen Death/Thrasher DEW-SCENTED emsig und agil für gepflegte Brachial-Sounds. Schade zwar für die Burschen, doch Geoff Tate und Co. sind immer noch dermaßen faszinierend, daß wohl nur wenige Zeitgenossen das Geschehen in der Halle verfolgen. Die wenigen Minuten, die ich verweile, klingen aber überaus passabel.

THE HAUNTED-Liveshot

Auch zu Beginn der Show von THE HAUNTED sieht es publikumsmäßig nicht viel besser aus. Vor ganz wenigen wirklich interessierten Zusehern legen die Schweden amtlich los und rackern sich ordentlich, wenn auch soundtechnisch mit Defiziten, durch ihre brutalen Tracks. Damit können sie die eingeschworenen Fanatiker der Heftig-Abteilung problemlos begeistern, der Großteil des Publikums aber kann nicht wirklich mitgerissen werden.
Irgendwie erscheint mir die Auswahl der "Hallenbands" vor allem am heutigen Tag als schlichtweg zu brutal für das Publikum. Abwechslung tut gut, keine Frage, und die zweite Bühne an sich ist eine verdammt gute Idee, für 2011 sollte man hinsichtlich der stilistischen Ausrichtung aber doch nicht ausschließlich auf derben Klänge setzen. What about some more Prog in the Hall, Mister Franz? [Walter Scheurer]

TWISTED SISTER-Liveshot

TWISTED SISTER? Was soll das denn? Das war meine erste Reaktion auf den Headliner. Oh, ich Unwissender. Die Strafe folgt, und ich bekomme von den "Schwestern" dermaßen auf die Zwölf, daß mir Hören und Sehen vergeht. Die Massen rasen und trotz der merklich gesunkenen Temperaturen kocht Balingen. Dee Snider ist ein Spitzen-Entertainer und eine echte Rampensau. Das Publikum steht wie eine Eins hinter der Band und explodiert förmlich bei ›We're Not Gonna Take It‹, das nicht zum Schluß, sondern bereits nach einer Stunde gespielt wird. Doch TWISTED SISTER gönnen ihrem Publikum keine Verschnaufpause: ›I Believe In Rock'n'Roll‹, ›Burn In Hell‹ und ›I Wanna Rock‹. Metal-Herz, was willst Du mehr? Ganz klar: ›Long Live Rock'n'Roll‹, um ein letztes Mal lautstark Abschied zu nehmen von einem der ganz Großen des Business. [Thomas Heyer]

Die Thrash-Urgesteine DESTRUCTION fielen dann leider Thomas' und meiner Erschöpfung zum Opfer. Auch wenn es mir für die als letzte Band in der Halle aufspielenden Schmier und Co. leid tut, kann ihrem Auftritt beim besten Willen keiner mehr beiwohnen. Die beiden Tage haben uns offenbar schlichtweg geschafft.

DESTRUCTION-Liveshot

Somit will ich ein letztes Mal einspringen, obgleich ich auch nur einen Teil des DESTRUCTION-Sets gesehen habe. Doch diese Idee haben offensichtlich viele BYH-Besucher und werfen zum Abschluß noch einen Blick in die Halle, die nun so gutgefüllt wie bei keiner anderen der "Hallenbands" ist. Von einer schönen dämonischen Floorlightshow beleuchtet lassen Schmier, Mike und ihr polnischer Aushilfstrommler Vaaver eine wohlsortierte Palette von Zerstörungsklassikern hören. Während draußen noch die Feuerwerksraketen in den Himmel steigen, kann man in der Halle gepflegt deutschen Thrashkulturgut lauschen, um so nochmal dem Motto des Festivals zu huldigen: Bangen Sie das fucking Kopf, Mann! [Stefan Glas]

Und so endet das 15. "Bang Your Head!!!"-Festival mit einer Träne für Ronnie und der Gewißheit, daß dies' nicht unser letzter Besuch in Balingen war.


Walter Scheurer + Thomas Heyer

Photos: Stefan Glas


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