HAMMERFALL – Dominion
NAPALM RECORDS/EDEL
Kinder, wie die Zeit vergeht! Ganze 26 Jahre sind HAMMERFALL inzwischen aktiv und liefern mit »Dominion« ihr inzwischen elftes Studioalbum ab. Da sich die Formation in den langen Jahren ihrer Existenz eine gewaltige Fanbase erspielen konnte, ist es nicht weiter verwunderlich, daß auch im Vorfeld ihrer aktuellen Scheibe die Erwartungshaltung riesig ist.
Zwar hat sich im Laufe der knapp zweieinhalb Dekaden immer wieder auch eine gehörige Anzahl an kritischer (neidischer?) Stimmen erhoben, die den Schweden seit dem zweiten Album Ideenmangel unterstellt, oder ihnen gar jegliche Existenzberechtigung aufgrund des Festhaltens an einer "Erfolgsformel" haben, die Band hat sich davon aber nicht im geringsten von ihrem Weg abbringen lassen.
Das ist auch auf »Dominion« nachvollziehbar, mit dem die Formation - zu der aktuell neben Oscar an der Gitarre und seine langjährigen Gefährten Joacim Cans am Mikro beziehungsweise Fredrik Larsson am Baß seit einer guten Dekade auch der zweite Gitarrist Pontus Norgren sowie seit zwei Jahren wieder Drummer David Wallin zählen - den zweiten Dreher für ihr aktuelles Label liefert.
Das Album wird von atmosphärischen Gitarren eröffnet, die nach dem Einfluß von Michael Schenker klingen und somit das Herz jedes Traditionalisten erwärmen werden, bevor die Mannschaft den Opener ›Never Forgive, Never Forget‹ mit mächtig Dampf vorantreibt. Diese Doublebass-Granate ist jedoch nicht die einzige Abgehnummer, immer wieder (unter anderem in ›Testify‹, ›Bloodline‹ oder ›Dead By Dawn‹) ist festzustellen, daß es HAMMERFALL gehörig krachen lassen. Und das nicht bloß vom Tempo her, auch hinsichtlich der Riffs und der Melodien scheint sich der Fünfer an den frühen Scheiben orientiert zu haben. Balladeske und eher ruhigere Töne gibt es zwar selbstredend auch immer noch, jedoch in verhältnismäßig geringem Ausmaß und zudem absolut kitschfrei.
Wie üblich ist auch der Hymenfaktor verdammt hoch, allen voran durch den auf Anhieb einprägsamen Titelsong sowie die gelungene Hommage ›(We Make) Sweden Rock‹. Zwar weiß man von den Schweden, daß sie ihren Idolen immer wieder gerne Tribut zollen, ein Vorhaben wie dieses haben HAMMERFALL aber auch noch nie gewagt. Generell noch kaum jemand, denn einen Song sämtlichen Generationen von Rockern der Heimat zu widmen, gab es wohl noch nie.
Anzunehmen, daß ihre Fans auch HAMMERFALL in gewaltigem Ausmaß huldigen werden, denn in dermaßen starker Form hat man die Herren nun wahrlich schon länger nicht mehr erleben dürfen!
beeindruckend | 13 |