EXTREMA – Set The World On Fire
SCARLET/SPV
Im Rahmen der Serie an Wiederveröffentlichungen durch ihr aktuelles Label kommen wir bereits nur knappe drei Jahre nach der Originalversion abermals in den Genuß des noch immer "aktuellen" Silberlings der italienischen Metal-Institution EXTREMA. Auch wenn mancherorts diesbezüglich wohl die "Sinnfrage" gestellt wird, kann diese simpel mit "Geburtstagsfeiern" beantwortet werden. SCARLET haben nämlich anläßlich des 20jährigen Bestehens der Band neben der DVD »Murder Tunes & Broken Bones« auch alle vier Studioalben der Herren erneut in Umlauf gebracht und zwar allesamt mit reichlich Bonusmaterial aufgefettet. Die Burschen haben sich, wie anhand von »Set The World On Fire« nachvollziehbar ist, in ihrer Historie zwar doch deutlich vom ursprünglichen Weg entfernt und ihren eigenwilligen, aber dennoch stets melodischen Thrash Metal durch unzählige zeitgemäße Elemente erweitert, doch von ihrer Attitüde her sind sich die Italiener sehr wohl treugeblieben.
»Set the World On Fire« kommt dankenswerter Weise in der Neuauflage um drei Bonustracks erweitert auf den Markt, so daß auch der Besitzer des Originals Grund für den Erwerb haben sollte, zumal damit in erster Linie die Old School-Fraktion bedient wird, was eventuell auch auf eine erneute Rückbesinnung auf die "gute, alte Zeit" zu deuten sein könnte, da vor allem die älteren Songs live immer noch die beste Resonanz verursachen.
Das Original enthielt 14 Nummern, die vom modernen, fast schon Nu Metal-verdächtigen Thrasher (›New World Disorder‹), über locker-flockigen Radio-Rock (›Nature‹) und schwer Bay Area-lastigen Melodic Thrash (›Restless Soul‹), bis hin zu rein akustischen Gänsehaut-Tracks (›Free Again‹) und dezent punkigen Losgeh-Nummern (›Don't Leave Me Alone‹) ein sehr breitgefächertes Spektrum an Klängen abdecken konnten. Mitunter wirkt die Chose dabei jedoch ein wenig unentschlossen und nach einer Art "Selbstfindungsprozeß", doch die Jungs haben in den Jahren nichts von ihrer Heftigkeit eingebüßt und lassen uns vor allem in den härteren Songs wissen, daß EXTREMA wohl immer noch mit zu den wichtigsten Metal-Formationen aus Italien zu zählen sind. Beendet wurde »Set The World On Fire« im Original durch eine krachende Coverversion von ›Ace Of Spades‹, auf dem Re-Release ist danach aber noch nicht Schluß, sondern es folgt, wie bereits erwähnt, der "Bonusteil".
Eine Hommage der Band an den 90er-Brachial-Thrash in PANTERA-Machart (›The World Decline‹) macht den Anfang und paßt sehr gut zum entstandenen Bild, hinsichtlich der Entwicklung der Formation in all den Jahren. Ebenso dokumentieren die Demoversionen von ›M.a.s.s.a.c.r.o.‹ und ›Child Abuse‹ den Werdegang dieser Formation, die anno 1989, als jene Tracks komponiert wurden, noch schwer unter dem Einfluß der mächtigen METALLICA loslegten.
Wer die Band vor wenigen Monaten im Vorprogramm von DEATH ANGEL gesehen hat und sich von der Power der Jungs aus dem Stiefelland überzeugen hat lassen, dem sei dieser Silberling abermals ans Herz gelegt. »Set The World On Fire« wird aber hoffentlich nur zur Überbrückung dienen "müssen", denn es ist schwer zu hoffen, daß EXTREMA in Bälde mit einem weiteren Dreher am Start sind.