Y-Files-Datasheet |
Contents: U.D.O.-''Living Underground''-Artikel |
Date: 05.04.2006 (created), 04.11.2023 (revisited), 04.11.2023 (updated) |
Origin: ONLINE EMPIRE |
Status: unreleased |
Reason: strangely faded away |
Task: publish |
Comment: Warum dieses Livereview von Catrin damals nicht veröffentlicht wurde, sondern nun erst beim großen Archivdurchforsten aufgetaucht ist, weiß ich nicht. Doch jetzt sollen sich die "Y-Files" dieses Textes annehmen. |
Supervisor: i.V. Stefan Glas |
U.D.O.
Herxheim, Festhalle
20.01.2006
M it mir und dem Herrn Dirkschneider ist das ja so eine Sache. Ins Wohnzimmer kommt der mir nur äußerst ungern (nicht daß er persönlich das jemals versucht hätte...), aber in Konzerte geh' ich immer wieder sehr gern. Um es gleich vorweg zu sagen: Das beste U.D.O.-Konzert war das nicht, aber es gab auch keine nennenswerten Tiefpunkte. Es ist nett zu sehen, wie schlafwandlerisch sicher die Band sich auf der Bühne bewegt (sowohl musikalisch wie auch physikalisch), andererseits fehlen irgendwie ein wenig die Spontanität und Frische. Udo ist ja nicht gerade die größte Plaudertasche, aber überhaupt irgendwas hätte er schon sagen können!
Wenn ich mich nicht verzählt habe, waren von den 20 Songs immerhin acht von den letzten beiden U.D.O.-Alben, acht von früheren U.D.O.-Alben und ganze vier von ACCEPT, davon wiederum drei ganz am Ende. Die späteren (sowie ganz frühen) ACCEPT wurden also komplett ignoriert, allerdings kamen auch drei U.D.O.-Alben nicht zum Zug. Leider gab es zu ›They Want War‹ keinen Kinderchor, also nicht nur (verständlicherweise) keinen echten, sondern auch keinen vom Band, was die Ausstrahlung des Songs doch merklich reduziert. Apropos Hintergrundgesang: Was mir immer wieder auffällt: Igor (der Gitarrist mit Haaren ;-) ...) singt zwar jeden Song fast vollständig mit, hat aber als einziger kein Mikro. Will der oder darf der nicht..? ;-) Außerdem wendet sich Udo, der seine Ansagen in Deutschland folgerichtig auf Deutsch macht, an ihn in Englisch. Kann der oder soll der nicht...? ;-) Musikalisch gesehen gibt es wenig Profilierungsversuche, Udos Umziehpausen werden ganz diplomatisch einmal von Igor, einmal von Stefan (der Gitarist ohne Haare ;-) ...) und einmal vom "Neuen" am Schlagzeug, also Francesco, überbrückt. Wobei man dann wieder fragen könnte: Kann Fitty oder will Fitty nicht...?
Die Udo'sche Kleiderordnung brachte wenig Überraschungen: Hauptbestandteil Tarnanzug, bei ›Man And Machine‹ ein futuristisches Jäckchen und zu ›Holy‹ eine Mönchskutte. Die Lightshow bot wesentlich weniger Mätzchen wie auf den letzten Touren, allerdings ist der Lichtmensch immer noch auf dem Trip, daß es ganz toll sei, das Publikum zu blenden anstelle die Band zu beleuchten. Viele Grüße an dieser Stelle an die Herren, die meine Sonnenbrille so ausgiebig beachtet haben!
Setlist: (nach bestem Gewissen, aber ohne Gewähr)
Mission N° X (Mission N° X, 2005)
24/7 (Mission N° X, 2005)
Independence Day (Solid, 1997)
Trip To Nowhere (Faceless World, 1990)
The Bullet and The Bomb (Thunderball, 2004)
Mean Streets (Mission N° X, 2005)
Heart Of Gold (Faceless World, 1990)
Blind Eyes (Thunderball, 2004)
Cry Soldier Cry (Mission N° X, 2005)
Princess Of The Dawn (Restless and Wild, 1982 - ACCEPT)
Thunderball (Thunderball, 2004)
They Want War (Animal House, 1988)
Animal House (Animal House, 1988)
Man And Machine (Man And Machine, 2002)
Mad For Crazy (Mission N° X, 2005)
Holy (Holy, 1999)
Cut Me Out (Holy, 1999)
Metal Heart (Metal Heart, 1985 - ACCEPT)
Balls To The Wall (Balls To The Wall 1983 - ACCEPT)
Burning (Breaker, 1981 - ACCEPT)
P.S.: Wer zum Geier braucht eigentlich ACCEPT? Oder, um das an dem Abend ein paar Stunden vorher am meisten strapazierte Wort zu nutzen: Who the fuck are fucking ACCEPT???
Photos: Stefan Glas