HEATHEN
TOXIK
ENCLAVE (A)
Wien, Escape Metalcorner
06.06.2022
Der Rückreiseverkehr am Pfingstmontag verhindert leider ein rechtzeitiges Eintreffen, weshalb ich den einheimische Supportact ENCLAVE versäume. Sorry, Jungs, wird demnächst nachgeholt, versprochen! Nicht nur aus schlechtem Gewissen, sondern auch als Dankeschön für diesen Abend.
Das zu diesem Zeitpunkt bereits gut gefüllte "Escape" ist nämlich dermaßen gut auf Betriebstemperatur gebracht, daß die vor kurzem mit ihrem Comebackalbum »Dis Morta« überzeugenden Herren von TOXIK leichtes Spiel haben, für beste Konzertstimmung zu sorgen. Angeführt vom schwer motivierten, und unglaublich bewegungsfreudigen Frontmann Ron Iglesias, der mitunter den Lüftungskanal an der Decke in die Show miteinbezieht, legt der Fünfer rund um Flitzefinger Josh Christian einen ebenso spielfreudigen wie technisch beeindruckenden Auftritt auf die Bretter, der für tosenden Applaus sorgt.
Den verdient speziell Jim DeMaria, schließlich ist er als Drummer sowohl bei TOXIK als auch bei HEATHEN im Einsatz. Das Konditionswunder schafft es nach einer kurzen Umbau- beziehungsweise Verschnaufpause scheinbar locker, auch bei der Bay Area-Institution den Takt vorzugeben und vermöbelt sein Kit abermals nach allen Regeln der Kunst. Respekt!
Der gebührt auch seiner Kollegenschaft, die sich mitunter zwar bedrohlich nahe auf der kleinen Bühne kommt, es aber dennoch schafft, sich nicht über den Haufen zu rennen. Kein einfaches Unterfangen, animieren doch Tracks wie ›In Black‹ oder ›Sun In My Hand‹ vom 2020er Dreher »Empire Of The Blind« ebenso zum völligen Ausrasten wie ältere Gassenhauer der Kategorie ›Arrows Of Agony‹ oder ›Dying Season‹. Doch die von einem blendend gelaunten und stimmlich einmal mehr absolut auf Topniveau agierenden David White angeführte Formation verfügt auch über ausreichende Routine, um die Energie so zu kanalisieren, daß zwar der Laden in Tollhaus und das Publikum zu einem fusionierten, verschwitzten Haufen wird, sie selbst aber davon unbeeinträchtigt ihrer Arbeit nachgehen kann. Und dieser wird mit Ambition und spürbarer Hingabe sowie aus Überzeugung nachgegangen, denn von der Dynamik und Energie, die der Fünfer an den Tag legt, könnten sich viele junge Bands einiges abschauen.
Klar, mit ›Opiate The Masses‹ oder ›Death By Hanging‹ hatten die Kalifornier gegen Ende echte "Selbstläufer" im Programm, da das Quintett aber auch in Sachen Performance eine Macht ist, wird nicht nur vor, sondern auch auf der Bühne bis kurz vor dem Zusammenbruch gebangt. Intensiv, und einfach geil!
Photos: Walter Scheurer
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© 1989-2024 Underground Empire |
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