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Contents: PRETTY MAIDS/CRYSTAL BALL (CH)-''Living Underground''-Artikel |
Date: 12.02.2001 (created), 24.07.2022 (revisited), 01.03.2024 (updated) |
Origin: HEAVY, ODER WAS!? |
Status: published |
Task: from paper to screen |
Comment: Tja, bei diesem Livereview müssen wir auf ein Photo verzichten, denn das dusselige Photogeschäft in Horb, das sich damit rühmte, Negativfilme sofort zu entwickeln, killte den Film. Dummerweise war die Liveshow am Vorabend des Deadlinetermins gewesen, so daß eine andere Methode nicht möglich war - unvorstellbar in Zeiten der Digitalphotographie... Als einzige Wiedergutmachung bot mir das Photogeschäft - ganz schwäbisch... - an, daß ich die Entwicklung (oder besser Verwicklung...) des Films nicht bezahlen müsse. Stattdessen nahmen wir für die gedruckte Ausgabe ein altes Livephoto von den PRETTY MAIDS, das wohl beim "Bang Your Head!!!" enstanden war, wenn ich mich recht entsinne. Bei der Onlineversion verzichten wir indes nun auf einen photographischen Beweis.
Da bei den bereits im UNDERGROUND EMPIRE online veröffentlichten Artikeln bei der Portierung der HEAVY, ODER WAS!?-Seiten nur ein kleines Thumbnail der HOW-Story zu sehen ist, von dem aus man zu der bereits veröffentlichten, meist umfangreicheren Version gelangt, soll diese kleine Graphik im Falle einer noch nicht online zu findenden Story nun hier auftauchen: |
Supervisor: Stefan Glas |
PRETTY MAIDS
CRYSTAL BALL (CH)
Ludwigsburg, Rockfabrik
11.02.2001
Sie haben offenkundig nichts von ihrer Popularität eingebüßt, die hübschen Maiden. Schließlich warteten etwa 500 Fans in der Ludwigsburger "Rockfabrik" auf die Dänen.
Die Anwesenden stifteten jedoch auch den Schweizer Recken von CRYSTAL BALL eine Menge Applaus, so daß es für sie einfach war, locker über die Bühne zu traben. Einziger bedauernswerter Zeitgenosse war der zweite Gitarrist Tom, der während des gesamten Konzerts hinter einem Keyboard eingepfercht war und es trotzdem nur für kurze Intermezzi benutzen durfte, da der Großteil der Tastenklänge aus der Konserve kam.
CRYSTAL BALL versprühten mehr als einmal den typischen Achtziger-Flair - Impressionen aus einer Zeit, als es noch okay war, zu posen und schön zu sein. So rockten sie frisch daher und verdienten sich den Zuspruch des Publikums wirklich redlich. Neben sechs Songs vom aktuellen Album »Hard Impact« wurde auch das CRYSTAL BALL-Debut mit den Stücken ›Lay Down The Law‹, ›Magic‹, ›Leave Me Done‹ und dem Rausschmeißer ›Fire Still Burns‹ zu Rate gezogen, und CRYSTAL BALL konnten in dem Bewußtsein von der Bühne gehen, daß sie einige neue Fans gewonnen haben.
Die PRETTY MAIDS hatten ihr Programm sehr strategisch zusammengestellt: Mehr als die Hälfte ihres Sets bestand aus alten Songs aus Zeiten vor »Sin-Decade«. Die beiden letzten Scheiben »Carpe Diem« und »Anything Worth Doing Is Worth Overdoing« durften gerade mal mit ›Tortured Spirit‹ und ›Wouldn't Miss You‹ (das sich als gute Mitsingnummer entpuppte) sowie ›Destination Paradise‹ ran.
Mit ›Sin-Decade‹ und ›Rock The House‹ legten PRETTY MAIDS einen schnörkellosen Start hin und ließen erst gar keine Zweifel aufkommen, daß sie von ihren Qualitäten als prächtiger Liveact etwas eingebüßt haben könnten. Die ruhigen Nummern wurden geschickt quer durch das Set verstreut, damit die ausgelassen mitklatschende, mitsingende, mithüpfende oder auch mitbangende Menge sich geschwind ihrem weiblichen beziehungsweise männlichen Gegenstück widmen konnte. Doch anschließend wurde wieder kräftig Gas gegeben, um eventuelle erotomane Ausschreitungen zu verhindern: Auf ›Walk Away‹ folgte ›Rise‹, auf ›Savage Heart‹ ›Yellow Rain‹ (das Sänger Ronnie Atkins allerdings fälschlicherweise als ›Rodeo‹ ankündigte) und auf ›Please Don't Leave Me‹ folgte der ultimative Kracher ›Back To Back‹, der zugleich den offiziellen Teil beschloß. Mit den Zugaben ›Future World‹, ›Rodeo‹ und schließlich ›Red Hot & Heavy‹ ließen PRETTY MAIDS die Kuh noch mal besonders tief fliegen und setzten den Schlußpunkt unter ein durch und durch positives Konzerterlebnis.
Mit knapp 90 Minuten Spielzeit (von denen zudem noch einige Minuten für ein eher überflüssiges Drumsolo verplempert wurden) hatten PRETTY MAIDS jedoch allerhöchstens ihre Pflicht erfüllt. Eine Kür hätte sich sicherlich jeder erhofft, zumal das Repertoire noch den ein oder anderen Track hergegeben hätte - ganz gleich, ob das nun ›Hell On High Heels‹ oder ›Psycho Time Bomb Planet Earth‹, ›Raise Your Flag‹ oder ›Attention‹, ›Long Way To Go‹ oder ›City Light‹ gewesen wäre. Das sollten sich die Dänen mal durch den Kopf gehen lassen, wenn sie oben erwähnte Popularität am Leben erhalten wollen.
Photos: Stefan Glas
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