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Contents: DEEP PURPLE-''Living Underground''-Artikel |
Date: 11.2000 (created), 23.07.2022 (revisited), 01.03.2024 (updated) |
Origin: HEAVY, ODER WAS!? |
Status: published |
Task: from paper to screen |
Comment: Bei diesem Livereview hatte ich Horst überzeugt, beim Layout entgegen dem sonst üblichen Prozedere ein zweites Photo einzubauen, um auch das im Review erwähnte feuchte Lichterspiel zu zeigen. Heuer haben wir erfreulicherweise sogar Platz für weitere Photos.
Da bei den bereits im UNDERGROUND EMPIRE online veröffentlichten Artikeln bei der Portierung der HEAVY, ODER WAS!?-Seiten nur ein kleines Thumbnail der HOW-Story zu sehen ist, von dem aus man zu der bereits veröffentlichten, meist umfangreicheren Version gelangt, soll diese kleine Graphik im Falle einer noch nicht online zu findenden Story nun hier auftauchen: |
Supervisor: Stefan Glas |
DEEP PURPLE
Place Guillaume, Luxemburg (Luxemburg)
13.10.2000
Eines der Highlights der diesjährigen Konzertsaison servierten uns die immerjungen Oldtimer von DEEP PURPLE. 30 Jahre nach der Uraufführung des ›Concerto For Group And Orchestra‹ in der Londoner "Royal Albert Hall" schickte man das Projekt on the road.
Das Event in Luxemburg fand im Rahmen der Feierlichkeiten zur Thronübergabe im Fürstentum statt. Daher konnte man DEEP PURPLE zusammen mit dem Romanian Philharmonie Orchestra und einigen Gästen "umsonst und draußen" genießen - und der Wettergott spielte glücklicherweise ebenfalls mit. Dem Aufruf folgten nicht weniger als 15.000 Menschen, so daß der Platz im Herzen der Stadt Luxemburg zum Bersten gefüllt war. Dabei drängelten sich beinharte Metaller, neugierige Teenies oder Großvätern, die ihre Enkel auf ihren Schultern trugen, fröhlich zusammen; Sprachen aus aller Herren Länder waren zu hören: Letzeburgisch, Englisch, Französisch, alle nur erdenklichen deutschen Dialekte, aber auch Italienisch oder Spanisch. All diese Menschen waren gekommen, um miteinander zu feiern, ein Stück vereintes Europa zu leben und erneut den Beweis anzutreten, daß Musik die Menschen mehr verbindet als irgendetwas anderes auf dieser Welt.
Und DEEP PURPLE sorgten mit einem abwechslungsreichen, fast dreistündigen Programm dafür, daß es niemand langweilig wurde: John Lord eröffnete den Abend mit einem sanften Pianostück, dem der Titelsong seiner letzten Soloscheibe »Pictured Within« folgte. Miller Anderson interpretierte die Gänsehoutnummer ebenso mächtig wie auf Platte. Man leitete zu Stücken von Roger Glovers »Butterfly Ball« über, bei denen sich Ronnie James Dio hinzugesellte. Der kleine Riese am Mikro durfte zudem ›Feuer Dreams‹ von seiner letzten CD »Magica« und ›Rainbow In The Dark‹ zum Besten geben, wobei Jon Lord beim Keyboardthema des DIO-Klassiker an die Grenzen seiner Fingerfertigkeiten geführt wurde...
›Fools‹ war nach mehr als einer halben Stunde der Startschuß für Ian Gillan, und der PURPLE-Shouter freute sich so sehr, daß er endlich loslegen konnte, daß er Roger Glover und lan Paice per Handschlag begrüßte. Es folgte ein Potpourri alter und neuer DP-Lieblinge (›When A Blind Man Cries‹, ›Ted The Mechanic‹, ›Pictures Of Home‹, ›Sometimes I Feel Like Screaming‹, ›Perfect Strangers‹ sowie das Gitarrensolo von Steve Morse, das zu diesem Zeitpunkt den Namen ›Well-Dressed Guitar‹ trug) bevor man schließlich zum ›Concerto For Group And Orchestra‹ überleitete, von dem man allerdings nur das erste und dritte "Movement" präsentierte. Als Zugabe folgten schließlich ›Smoke On The Water‹ und ›Hlighway Star‹, und es war einfach prickelnd zu hören, wie das Orchester beispielsweise das klassische ›Smoke On The Water‹-Riff grandios unterlegte.
Ähnlich faszinierend war auch die Optik der Veranstaltung: Neben der großen Open Air-Bühne war eine Videoleinwand aufgebaut, und es war wahrlich beeindruckencl, Ian Gillans ohnehin imposante Mimik in solch überdimensionalem Format zu begutachten: Doch damit nicht genug, denn entlang der ganzen Seite des Platzes zog sich ein riesiger Springbrunnen, der bei einigen Nummern in Betrieb gesetzt wurde. Verschiedenfarbig beleuchtet und in wechselnden Formationen rundeten diese Wasserspiele ein Ereignis ab, das keiner der Anwesenden so schnell vergessen wird!
Photos: Stefan Glas