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Contents: VANDEN PLAS/TELLTALEHARD-''Living Underground''-Artikel |
Date: 19.06.1998 (created), 08.07.2022 (revisited), 08.07.2022 (updated) |
Origin: FEEDBACK |
Status: published |
Task: from paper to screen |
Comment: Es war sozusagen der Nachsatz zu meinem Tourtagebuch über den Trip von VANDEN PLAS mit DREAM THEATER, den ich als einen meiner ersten Artikel fürs HEAVY, ODER WAS!? verfaßte (und der demnächst auch online gehen wird). Außerdem war es cool, TELLTALEHARD live zu sehen, auf die mich VANDEN PLAS-Sänger Andy Kuntz (der seinerzeit übrigens auch als freier Mitarbeiter beim FEEDBACK schrieb) übrigens explizit hingewiesen hatte. Die Truppe war auch live in der Tat sehr stark, so daß es echt schade ist, daß die Truppe es nicht geschafft hat, richtig durchzustarten. |
Supervisor: Stefan Glas |
VANDEN PLAS
TELLTALEHARD
Kaiserslautern, Kammgarn
Um den Abschluß ihrer erfolgreichen Tournee mit DREAM THEATER amtlich zu feiern, hatten VANDEN PLAS in die "Kammgarn" geladen. Zweimal war die Band mit den amerikanischen Prog-Metal-Pionieren durch Europa gejettet und hatten dabei viele neue Fans gewinnen können.
Der Special Guest an diesem Abend war die Rhein-Main-Formation TELLTALEHARD, die mit ihrem Demo »Signs Of Warning« absolut überzeugen konnte und gar für den ROCK HARD-unsigned-Sampler »Unerhört!« ausgewählt worden war. Doch an diesem Abend hatte die Formation mit einem Problem zu kämpfen, das von einem Besetzungswechsel herrührte: TELLTALEHARD hatten sich nur wenige Tage vor dieser Show von ihrem Sänger getrennt, so daß Drummer Marc Laukel ab sofort die Vocals übernehmen wird und man sich nach einem neuen Schlagwerker umschauen muß. Für den Auftritt in der "Kammgarn" hatte man kurzfristig einen Aushilfsdrummer eingearbeitet, und daher fehlte an diesem Abend die Durchschlagkraft: Die Songs kamen zu statisch rüber, ohne Kick oder Groove, und die Liveperformance wirkte recht unsicher. Doch TELLTALEHARD haben mit ihrem Demo bewiesen, daß sie eine talentierte Band sind, und so werden sie gewiß ihre Qualitäten voll entfalten können, sobald das neue Line-up eingespielt ist.
Im Gegensatz zu den Auftritten mit DREAM THEATER, wo man nur 45 Minuten spielen konnte und folglich einen Auszug aus dem aktuellen Album »The God Thing‹ anbot, den man mit ›Soul Survives‹ vom Debut anreicherte, kamen an diesem Abend fünf Stücke von »Colour Temple« zu ihrem Recht. Ergo - es handelte sich wahrscheinlich um die letzte Möglichkeit, alte Nummern wie beispielsweise ›Push‹ live zu genießen, die sich nach dem Release der dritten Scheibe gewiß nicht mehr im Liveprogramm befinden werden.
Mit einer grandiosen Lichtshow, die für Lautrer Verhältnisse fast schon wie ein freches Overstatement wirkte, und durchdringendem, transparentem Sound stürzten sich VANDEN PLAS in die schier unmenschliche Hitze des Kulturzentrums und legten gleich noch einige Kohlen nach. Es war unschwer zu erkennen, daß der Fünfer während der mehr als 40 Shows in allen Winkeln Europas, bei denen er Abend für Abend um das DREAM THEATER-Publikum kämpfen mußte, seine Livequalitäten enorm gesteigert hat. Mit schlafwandlerischer Sicherheit beherrschten VANDEN PLAS die Bühne, lieferten eine prächtige Show, und es war in ihren Gesichtern abzulesen, daß sie sich gigantisch freuten, wieder vor heimischem Publikum zu spielen.
Ein echt heißer Auftritt, der zugleich jeder Sauna sowie der gesamten Elite der metallischen Szene Paroli bieten konnte!
Photos: Stefan Glas
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