WHYZDOM
Daughter Of The Night
(4-Song-CD: Preis unbekannt)
Im letzten Jahr machte sich der französische Künstler, Gitarrist und Musikproduzent Vynce Leff auf die Suche nach geeigneten Mitstreitern für ein neues Projekt, das symphonischen Metal zum besten geben sollte. Diese stellte sich als nicht unbedingt langwierig heraus, und so war innerhalb von nur wenigen Monaten die aktuelle Besetzung beisammen, mit der Vynce unter dem Banner WHYZDOM in Folge damit begann, erste Songs aufzunehmen. »Daughter Of The Night«, das erste Exponat dieser Liaison ist dementsprechend von symphonischen Elementen geprägt, der metallische Anteil, der zwar fraglos in ausreichender Menge vorhanden ist, nimmt dadurch jedoch eine nicht wirklich dominierende Rolle ein. Die daraus resultierende Melange an Klängen läßt sehr jedoch sehr viel Raum zur Entfaltung für Telya Melane, der jungen, bislang unbekannten Chanteuse dieser Band.
Fräulein Melane sollte Garant dafür sein, daß WHYZDOM international reüssieren können, zumal sich derlei Sounds immer noch verdammt gut vermarkten und verkaufen lassen. Wer an Namen wie NIGHTWISH oder WITHIN TEMPTATION als Vergleichsmöglichkeiten denkt, liegt hier nicht ganz falsch, auch wenn WHYZDOM deren Zugänglichkeit und Hitcharakter noch vermissen lassen. Vor allem durch die dominante Orchestrierung kann das Sextett mit mehr Eigenständigkeit aufwarten, als auf den ersten Eindruck erkennbar sein mag. Hier wird nicht nur mittels Keyboard versucht, eine, im Endeffekt doch nur künstliche und sterile, Atmosphäre zu erzielen, auf »Daughter Of The Night« dringen permanent authentische klassische Passagen an das Ohr des Betrachters. Gerade durch die Umsetzung der klassischen Zutaten ist die Formation dem Begriff "Opera Metal" verdammt nahegekommen.
Auch wenn Telyas Stimme nicht ganz den Umfang von Tarjas Organ besitzt und die Finnen in jener Phase vergleichsweise ohrwurmstichigere Tracks in petto hatten, sollten sich Freunde dieser Formation sehr wohl auch an WHYZDOM ergötzen können, auch wenn es hier zudem weniger metallisch zugeht. Vor allem die trotz allem keineswegs überladen wirkenden atmosphärischen, gefühlvollen Momente verpassen dem Zuhörer im Verlauf der Spielzeit eine Gänsehaut von unvergleichlichem Ausmaß, quasi als "Ersatzprogramm" für den mangelnden Bangfaktor.
Die vier Tracks, die es insgesamt auf eine Spielzeit von gut 25 Minuten bringen, sind perfekt arrangiert, hinsichtlich der Strukturen ebenso dramatisch, wie episch aufgebaut und wissen nicht zuletzt dadurch zu imponieren. Trotz aller "Klassik", die hier zu vernehmen ist, weiß Telya aber auch, mit einer latenten Rockschlagseite aufzuwarten, wodurch eine gewisse Lässigkeit erhaltengeblieben ist und »Daughter Of The Night« zu einem rundum gelungenen Hörerlebnis gedeihen konnte. Vor allem der imposante Titeltrack und das zu Beginn episch-theatralische, in Folge schleppende, fast doomig anmutende Abschiedsgeschenk der Band mit dem Titel ›On The Wings Of Time‹ kommen ungemein intensiv aus den Boxen und lassen darauf hoffen, daß die mittlerweile bei ASCENDANCE RECORDS unter Vertrag stehenden Franzosen tatsächlich noch gegen Ende dieses Jahres mit einem Langeisen am Start sein werden.
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