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  UE-Home → History → Online Empire 32 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → AGONIZER (SF) – »Birth/The End«-Review last update: 18.03.2024, 21:42:28  

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AGONIZER (SF) – Birth/The End

SPINEFARM RECORDS/SOULFOOD

Fast zehn Jahre mußte das finnische Sextett AGONIZER warten, ehe es die Möglichkeit erhielt, einen Longplayer über ein Label zu veröffentlichen. Obwohl dieses "Debut" dann trotz intensiver, aber dennoch gescheiterter Verhandlungen mit CENTURY MEDIA, nur über SPINEFARM RECORDS zu erhalten ist, sollte ein weiterer Aufstieg dieser Formation problemlos möglich sein.

Von den älteren Demos, aber auch von »World Of Fools« aus dem Jahre 2004, wurde kein einziger Song auf »Birth/The End« verwendet. Die Finnen haben also ausnahmslos brandneue Tracks auf ihrem Einstand beim renommierten, aber dennoch in erster Linie in der Heimat agierenden Label anzubieten und diese haben es, wie für AGONIZER üblich, mächtig in sich. Der Einstieg ins Geschehen gelingt dem Sechser, der mit zwei Gitarristen und einem Keyboarder an den Start geht, gleich fabulös. ›Prisoner‹ verfügt über zwingenden Groove, einen Refrain für die Ewigkeit und ist in Summe ein wirklich gelungener und unterhaltsamer, melodiöser Metal-Song geworden, an dem es lediglich die etwas dürftige Produktion zu bemängeln gibt. Diese ist generell das einzige Manko an »Birth/The End«, denn auch wenn die Songs an sich gelungnen sind, hinterläßt die teilweise recht dumpfe Ausführung der Klänge von AGONIZER den Nachgeschmack einer überhasteten Veröffentlichung, ohne die Songs durch etwaiges Mastering "reifen" zu lassen.

Aber egal, was zählt ist die Musik, und diesbezüglich wissen die sechs Finnen wahrlich zu beeindrucken: ›Harmless Hero‹ ist ein weiterer feiner und ungemein melodiöser Metaltrack geworden, in dem vor allem Sänger Pasi Kärkkainen unter Beweis stellt, daß seine dezent angerauhte und immerzu reichlich rockig wirkende Stimme sehr wohl auch in den melodiösen Passagen zu gefallen weiß und zwar nicht nur in mächtig abgehenden Uptempo-Nummern wie ›Prophecy‹. ›Everyone Of Us‹ lebt in erster Linie vom gelungenen Zusammenspiel von Keyboards und Gitarren, und zudem haben AGONIZER hier Grooves eingebaut, die wohl nicht nur mich zum Mitmachen animieren konnten, sondern weit darüber hinaus eine hervorragende Visitenkarte für etwaige Festivalbewerbungen abgeben sollten. Aber nicht nur damit dürfte der Truppe ein Liveabräumer der Sonderklasse gelungen sein, AGONIZER haben noch weitere Schmankerl dafür in petto: ›Hazardous‹ zum Beispiel, das zwar balladesk, aber völlig kitschfrei ausgefallen ist und eine weitere Nuance im Klangbild von AGONIZER hinterläßt, die von der Bühne aus präsentiert, wohl für reihenweise Gänsehäute sorgen wird. Das bereits erwähnte ›Prophecy‹ beweist dann einmal mehr, daß AGONIZER in ihrer Jugend unter anderem auch zahlreiche reinrassige Hard Rock-Combos gehört haben dürften, denn diese Nummer ist so etwas wie eine aktualisierte und modernere Variante von gen Hard Rock orientiertem, melodiösem Metal geworden, in dem AGONIZER ihren mächtigen Rock-Appeal mit Arschtritt-Garantie unter Beweis stellen können. Zu ›Sleepless‹ werden die Zuhörer dem Titel entsprechend nicht zur Ruhe kommen können, auch wenn wir es hier mit einer zu Beginn fast schon einschmeichelnden Nummer zu tun haben. In Folge steigern AGONIZER aber erheblich das Tempo und haben dadurch mit ›Sleepless‹ ein weiteres schwermetallisches Schmuckstück mit reichlich Kraft und Melodie in ihrem Fundus. Wenn sich dann kurz vor Schluß Keyboarder Patrik Laine in den Vordergrund spielen darf, um mit einer Solo-Vorstellung ›Black Sun‹ zu eröffnen, befürchtet man zwar zuerst, es hier mit einer Tränendrücker-Kitsch-Komposition zu tun zu haben, doch das Gitarrenduo Jari-Pekka Perälä und Joni Laine kontert gewieft, und zwar mit geilen Riffs und läßt erneut die Sonne für den Liebhaber von kraftstrotzenden Melodic Metal-Sounds aufgehen. Der abschließende Quasi-Titelsong, der zudem mit knapp sieben Minuten Spielzeit zum längsten Track dieser Scheibe geworden ist, stellt dann einmal mehr unter Beweis, daß das Sammelsurium an talentierten Formationen im Land der 1000 Seen wahrlich unerschöpflich sein muß.

http://www.agonizer.org/

agonizer_band@hotmail.com

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
AGONIZER (SF) im Überblick:
AGONIZER (SF) – Birth/The End (Rundling-Review von 2007 aus Online Empire 32)
AGONIZER (SF) – World Of Fools (Do It Yourself-Review von 2005 aus Online Empire 22)
AGONIZER (SF) – News vom 11.08.2009
Soundcheck: AGONIZER (SF)-Album »Birth/The End« im "Soundcheck Heavy 104" auf Platz 36
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