LABŸRINTH – Architecture Of A God
FRONTIERS RECORDS/SOULFOOD
Cooles Cover! Sowohl Bandname als auch der Titel werden gut umgesetzt und außerdem läßt der Anblick erst gar nicht daran denken, hier irgendetwas Kitschiges vorgesetzt zu bekommen. Daß davon bei LABŸRINTH ohnehin nie die Rede war, wissen zwar alteingesessene Metaller schon lange, da die Band aber die letzten sieben Jahre in der Versenkung verschwunden war, sei diesbezüglich in Erinnerung gerufen, daß die an sich aus der Toskana stammende Formation noch nie jenen - inzwischen längst nicht mehr so häufig anzutreffenden - übermäßig bombastischen, für ihr Herkunftsland typischen Stil zelebrierte. Auch zu Zeiten von »Return To Heaven Denied« (1998) nicht, als LABŸRINTH zu den Hoffnungsträgern der italienischen Metalszene zählten. Zum Durchbruch auf internationaler Ebene hat es leider bis zur letzten Veröffentlichung, die als zweiter Teil des besagten Drehers gilt und ähnlich gelagert war, aber nicht gereicht.
Inwiefern das neue Album etwas am Status von LABŸRINTH ändern wird können, läßt sich natürlich nicht vorhersagen, sicher ist jedoch, daß Fans sämtlicher Phasen des Band-Schaffens mit »Architecture Of A God« ordentlich bedient werden. Neben den - ähnlich der »6 Days To Nowhere«-Phase der Band - in Richtung DREAM THEATER tendierenden Prog-Epen (wie dem überraschend an den Anfang gesetzten, voluminösen Sieben-Minüter ›Bullets‹ oder dem von einem, jeden Nicht-Musiker schwindlig machenden Riff-Konstrukt eröffneten ›Stardust And Ashes‹) hat die Truppe auch eher gefühlvoll-melodische Nummern wie ›A New Dream‹ am Start, mit denen es erneut in Richtung des durchaus erfolgreichen "Zwei-Teilers" geht.
Darüber hinaus weiß das Sextett selbstredend aber immer noch, balladeske Klänge (›Those Days‹ läßt den Emotionen freien Lauf!) auf erlesene Weise an den Hörer zu vermitteln, und zu guter Letzt sei auch noch die offenbar in den letzten Jahren erstarkte Experimentierfreude erwähnt. Diese findet ihren Höhepunkt in der zwar eigenwilligen, aber auch verdammt mutigen Umsetzung des 90er Chartbreakers ›Children‹ von Robert Miles, mit dem LABYRINTH ihrem Landsmann Tribut zollen. Willkommen zurück im Geschäft!