LABYRINTH (I) – 6 Days To Nowhere
SCARLET/SPV
In ihren Jahren bei METAL BLADE RECORDS schien es, als ob sich die Jungs von LABYRINTH knapp vor dem Sprung nach ganz oben befinden würden. Ihr melodiöser und kraftvoller Metal auf den Alben »Return To Heaven Denied« und »Sons Of Thunder« schien alles zu haben, was man dazu brauchen würde und eine flächendeckende Tournee im Vorprogramm der gerade durchstartenden Kollegen von HAMMERFALL sollte zusätzlich dazu beitragen können. Doch leider folgte anstelle dessen ein nicht zuletzt durch einige Line-up-Wechsel verursachter Bruch im Gefüge. Nach einer schier endlosen Odyssey durch die unendlichen Weiten der Plattenfirmen-Ozeane sind LABYRINTH nach kurzen Landaufenthalten bei CENTURY MEDIA und ARISE RECORDS nunmehr bei SCARLET in ihrer Heimat gelandet. Einhergehend mit dieser Suche war ja bekanntermaßen eine Art musikalischer Selbstfindungsprozeß, der allerdings im Vergleich zum businesstechnischen Irrlauf schon längere Zeit ein Ende gefunden hat. LABYRINTH stehen nunmehr bereits seit einigen Jahren für satten Prog Metal, der auf »6 Days To Nowhere« von gefühlvollen, akustischen Passagen bis hin zum, in regelrecht schwarzmetallischer Raserei vorgetragenem, Uptempo-Metal so ziemlich alles zu bieten hat, was sich unter der Rubrik Metal einordnen läßt, derbes Gegrunze einmal ausgenommen.
Zudem haben es LABYRINTH immer noch drauf, trotz hohem musikalischen Anspruch auch für die nötige Eingängigkeit zu sorgen. Mit ›Mother Earth‹ haben die Jungs auf ihrem aktuellen Silberling sogar einen Track mit mächtigem Hitpotential im Talon, der zudem auch beweist, daß dieser Band trotz teilweise offenbar widrigster Umstände keinesfalls die Lust an ihrer Musik genommen werden konnte. Stattdessen beweisen LABYRINTH erneut, daß Reifeprozesse keinesfalls von derlei Angelegenheiten zu stören sind.
andreacantarelli@labyrinthmusic.it
beeindruckend | 13 |