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  UE-Home → History → Online Empire 34 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → ASESINO – »Cristo satanico«-Review last update: 18.03.2024, 21:42:28  

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ASESINO – Cristo satanico

LISTENABLE/SOULFOOD

Dino Cazares ist fraglos ein unbedingt zu nennender Musiker, wenn von modernem Metal die Rede ist. Schließlich hat er bei FEAR FACTORY mit seinen Riffs den Heavy Metal in seiner aktuellen Form entscheidend mitgeprägt. Es sollte sich aber auch herumgesprochen haben, daß der gute Mann schon lange Jahre "nebenbei" Musik gemacht hat, die fernab von jenen Klängen anzusiedeln war.

Nicht zuletzt dadurch ist er auch in den Jahren nach seinem Ausstieg bei der "Angstfabrik" im Gespräch geblieben und hat neben seinem aktuellen Betätigungsfeld DIVINE HERESY auch bereits durch seine Zusammenarbeit mit BRUJERIA bewiesen, daß er auch im spieltechnisch vermeintlich weniger anspruchsvollen Metier gute Figur abzugeben imstande ist.

Mit ultra-derbem, aber dennoch technisch anspruchsvollem Death Metal mit mächtigem Grindcore-Einschlag erfreut Dino, oder besser gesagt "Asesino", wie er sich in der ebenso benannten Band zu nennen pflegt, bereits seit mittlerweile mehr als fünf Jahren den Underground. Zusammen mit Bassist und Sänger "Maldito X" (der auch unter dem Namen Tony Campos bekannt sein sollte, schließlich bedient dieser Kerl den Viersaiter bei STATIC-X) und Schlagzeuger "El Sadistico" (der als Emilio Marquez im Moment bei POSSESSED und SADISTIC INTENT den Takt vorgibt) hat Dino erneut eine schlagkräftige Truppe am Start, um uns mit dem zweiten Album von ASESINO zu erfreuen.

»Cristo Satanico«, wie dieses aktuelle Werk betitelt wurde, kursiert im Underground zwar bereits seit anderthalb Jahren, kann aber erst jetzt hochoffiziell auch bei uns erstanden werden. Über jeden spieltechnischen Zweifel erhaben, kredenzt uns das Trio insgesamt 15 Songs (inklusive einem ganz kurzen Intro), die es mit Ausnahme des Titelsongs auf durchschnittliche zweieinhalb Minuten Spielzeit bringen. Mehr ist eigentlich auch gar nicht nötig, denn so wie ASESINO losbrettern, ist es wohl irgendwann für des Zuhörers Genick zuviel. Wie bereits auf dem Debut »Corridos de muerte« ist es vor allem die unbarmherzig gespielte Klampfe des Meisters persönlich, die das Geschehen prägt und die auch vor technischen Finessen, trotz des dafür eher zu brachial anmutenden Materials, nicht zurückschreckt. Im direkten Vergleich zu anderen Death Metal/Grindcore-Bands wissen ASESINO nicht nur durch differenzierter klingende, intensive Kunstwerke zu gefallen, sondern haben mit Tony darüber hinaus auch einen Vokalisten im Line-up, der keineswegs auf gutturale Töne beschränkt ist, sondern einen, der die sehr sozialkritisch und zynisch anmutenden Texte (mehr ist zu diesem Thema aufgrund der Tatsache, daß die Herren in spanischer Sprache vortragen, leider beim besten Willen nicht drin) zwar auf brachiale, aber dennoch verständliche Art vorträgt. "El Sadistico" könnte gut und gerne auch den Namen "Master Of The Blastdesaster" tragen, seine Beats knüppeln im Hintergrund gnadenlos und bilden damit das Fundament auf dem Dino seine Riffs gen Rübe des Zuhörers abfeuert.

Auch wenn man davon ausgehen kann, daß es Dino mit »Cristo Satanico« nicht gelingen wird können auch nur annähernd den Bekanntheitsgrad von FEAR FACTORY zu erlangen, sollte sich nicht nur die Zielgruppe der "Grindcorler" dieses Album zu Gemüte führen, denn seine Gitarrenarbeit ist nach wie vor einzigartig, so daß man fast meinen könnte, dieser Kerl hätte Gold in den Fingern, wenn es um Riffs geht.

http://www.asesino.com.mx/

gut 11


Walter Scheurer

 
ASESINO im Überblick:
ASESINO – Cristo satanico (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 34)
ASESINO – News vom 11.02.2004
ASESINO – News vom 19.04.2006
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