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BRUTART – Mimic

ON PAROLE PRODUCTIONS (Import)

Auf Originalität und Einzigartigkeit scheint es das slowenische Quartett BRUTART angelegt zu haben. Damit konfrontiert wird der Interessent in erster Line aber, bevor er die CD gehört hat.

»Mimic« erscheint in Form eines Buches, enthält zwar logischerweise auch den Silberling, doch noch bevor man sich damit beschäftigen wird, sticht die optische Umsetzung regelrecht ins Auge. Die Texte aller elf Tracks sind handschriftlich darin verewigt, und zudem wurden diese auch noch graphisch durch einfach wirkende, aber dennoch sehr aussagekräftige und ausdruckstarke Zeichnungen veranschaulicht. Ebenso bemüht, dem Zuhörer etwas besonderes zu liefen, sind die Herren Andrej (Gitarre), Blaz (Gesang, Gitarre), Erik (Baß) und Sebastijan (Drums, Gesang) natürlich auch, was ihre Musik selbst betrifft, doch leider ist dieser Teil des Unterfangens nicht ganz geglückt. Die Basis des Sounds der Slowenen ist ganz klar der Death Metal und dieser kommt auch in recht mannigfaltiger Version auf den Hörer zu. Tempo und Heftigkeit variieren von dynamisch bis deftig, doch dem gegenüber steht der Gesang, der kaum vor Variabilität strotzt und viel eher in einer einzigen Machart ans Ohr des Zuhörers dringt. An Orientierungshilfen hinsichtlich der Klänge von BRUTART müssen in erster Linie Formationen des "Altertums" der Death Metal-Szene genannt werden. Mitunter lassen sich ENTOMBED (vor deren Death'n'Roll-Phase) und GOREFEST heraushören, was zwar an sich keine üble Referenz darstellt, doch die Wucht, die eben jene Truppen auszuüben imstande waren, vermißt man bei den Slowenen.

BRUTART - die sich ihren Bandnamen übrigens beim französischen Maler Jean Dubuffet ausgeborgt haben, der "Art Brut" als Begriff für sein Werk ausgewählt hat - schaffen es definitiv nicht, die Intensität und Durchschlagskraft der Größen des Genres zu erreichen, ebensowenig können die auf künstlerischen Anspruch bedachten Jungs eben jenen auch in ihrer Musik so unterbringen, daß daraus eine wirklich imposante Melange entstanden wäre. Viel eher meint man die musikalischen Ideen von BRUTART allesamt bereits anderwärtig verarbeitet gehört zu haben, und zudem ist es der Truppe auch noch nicht gelungen, ihre Kompositionen mit Wiedererkennungswert auszustatten.

Übel kommt der Todesmetall dieser Jungs zwar auch nicht aus den Boxen, aber aufgrund der famosen und eigenständig wirkenden Aufmachung von »Mimic« kehrt im Endeffekt eher Enttäuschung ein, da der Inhalt leider nicht mit dem optischen Aspekt mithalten kann.

http://www.brutart.com/

annehmbar 7


Walter Scheurer

 
BRUTART im Überblick:
BRUTART – Mimic (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 35)
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