ARCTURUS (N) – Sideshow Symphonies
SEASON OF MIST/SOULFOOD
ARCTURUS sind ja schon seit ihrem Debut »Aspera Hiems Symfonia«, das 1996 für Aussehen sorgen konnte, dafür bekannt, so etwas wie die Spielwiese verschiedener norwegischer Musiker zu sein, deren kreativer Output in ihren Stammformation nicht ausreichend zum Tragen kommt. »Sideshow Symphonies«, das mittlerweile vierte Studioalbum der Herrschaften, darf ebenfalls unter diesem Gesichtspunkt betrachtet werden - wenn auch einiges anders geworden ist. ARCTURUS haben sich offenbar von der atmosphärischen Avantgarde entfernt, was eventuell auch mit der abermals bunt durcheinander gewürfelten Besetzung zu tun hat. So ist mit Sänger Trickster G. (oder Garm oder Kristoffer Rygg, heute Sänger von ULVER und ehemals bei BORKNAGAR) das Aushängeschild nicht mehr mit von der Partie und wurde durch DIMMU BORGIR-Mucker Simen Hestnaes (oder ICS Vortex) ersetzt. An den Instrumenten glänzen in erster Linie abermals Keyboarder Steinar Sverd Johnsen und der ehemalige ULVER-Gitarrist Knut Magne Valle.
Musikalisch orientieren sich ARCTURUS 2005 offenbar eher an AYREON und anderen Größen der Space Rock-orientierten Prog-Szenerie, als daß sie eigenständige, abgefahrene Sounds ins Leben gerufen hätten. Derart gefällig und harmonisch habe ich diese norwegische Truppe noch nie gehört. Natürlich wird auch auf dieser Scheibe viel Wert auf Atmosphäre gelegt, die vor allem dem recht eigenwilligen und mitunter arg unmetallisch tönenden Keyboard entspringt.
In Summe scheinen sich ARCTURUS nun generell wesentlich stärker an konventionellen Songs aus dem Metal-Bereich zu orientieren. Dadurch mag der eine oder andere Liebhaber dieser Formation ein wenig irritiert sein, allerdings glaube ich, daß durch diese Umorientierung wesentlich mehr Fans auf ARCTURUS aufmerksam werden sollten.
gut | 11 |