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CROWORD – The Ignorance Cut

LUCKY BOB RECORDS/SPV

Diese Jungs haben vor wenigen Wochen erst beim "Kaltenbach Open Air" für Furore gesorgt und - Ohrenzeugen zur Folge - mit brachialen Klängen den Hausberg der Wiener gehörig zum Beben gebracht. Mit »The Ignorance Cut« kredenzt die Truppe nun ihr mittlerweile zweites Langeisen, und darf sich auch damit einiges erhoffen.

Der (druckvolle und glasklare) Sound der Burschen läßt sich nämlich definitiv als griffig bezeichnen, weiß aber auch mit durchaus eleganten Passagen und vor allem mit anspruchsvollen Texten zu überzeugen. Nicht zuletzt deshalb werden wohl vorwiegend Fans von niveauvollem Melodic-Death Metal auf diese Band abfahren. Auf allzu derbe Zutaten aus der Metal- oder Deathcore-Ecke wird nämlich ebenso verzichtet wie auf den schon mehrfach in diesem Genre eher mißlungenen Versuch, Keyboards in die Gitarrenwände einzuflechten.

Davon lassen CROWORD wohlweislich ihre Finger, und tun sich damit auf lange Sicht sicher einen Gefallen. Man kann nämlich davon sprechen, daß die zuletzt nahezu vollends neu formierte Band ihren Stil längst gefunden hat und genau weiß, was sie ihren Zuhörern bieten kann: eine amtliche Dosis gepflegten Brachial-Sound, der jedoch keineswegs überladen ausgeführt wird, aber dennoch mit gehobenem Anspruch überzeugt und in einem, jegliche Genregrenzen sprengenden Rausschmiß in Form des vom renommierten Jazzkomponisten und Universitätsdozenten Gerd Hermann Ortler stammenden ›Totenlied‹ ein berührend-bedrückendes Ende findet.

Weshalb der Begriff "stumpf" unangebracht ist, läßt sich meiner Meinung nach vor allem auf die Tatsache zurückführen, daß die (offenbar schon vor einiger Zeit) nach Wien übergesiedelten Judenburger als Musiker über die nötige Erfahrung und das technische Können verfügen und übertrieben rumpelige Brutalo-Sounds nicht nötig haben. Aber auch, weil der mittlerweile auch für den Gesang verantwortliche Bassist und Songschreiber Lukas Rappitsch seine Stimmbänder entsprechend einzusetzen weiß. Sein Vortrag bleibt nämlich durchaus verständlich, auch wenn er vorwiegend auf aggressive Growls setzt. Das wiederum paßt zu ›Brothers‹ oder ›Soulcutter‹ wirklich gut. Respektable Leistung, Jungs, weiter so!

https://www.croword.com/

gut 10


Walter Scheurer

 
CROWORD im Überblick:
CROWORD – The Ignorance Cut (Rundling-Review von 2024 aus Online Empire 100)
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