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Warrel Dane – Shadow Work

CENTURY MEDIA RECORDS/SONY MUSIC

Es tut weh dieses Album zu hören. Verdammt weh sogar. Mit der Qualität des Songmaterials hat das jedoch überhaupt nichts zu tun, sondern liegt einzig am emotionalen Zustand, in den man als langjähriger Fan des Sängers versetzt wird, wenn man sich »Shadow Work« zu Gemüte führt. Das aufgrund seines plötzlichen, unerwarteten und tragischen Todes nicht mehr fertiggestellte Werk wirkt in der posthum veröffentlichten Fassung aber dennoch keineswegs wie loses Stückwerk. Schließlich wurde die Scheibe von jenen brasilianischen Musikern (sprich von den beiden Gitarristen Johnny Moraes und Thiago Oliveira und der Rhythmusfraktion Fabio Carito (b) und Marcus Dotta (d)), mit denen Warrel bis zu seinem Tod in São Paulo arbeitete, knapp zehn Monate später mit viel Fingerspitzengefühl finalisiert.

Die akribische und kompetente Arbeit der Jungs nötigt einem Riesenrespekt ab, nicht zuletzt, weil zu keiner Sekunde der Verdacht von "Leichenfledderei" aufkommt. Noch mehr imponiert aber das Ergebnis, denn »Shadow Work« ist ein in der Tat würdevolles Abschiedswerk geworden. An sich vorgesehen, um als Soloalbum auf den Markt zu kommen, und mit einer geschätzten Laufzeit von 80 Minuten konzipiert, haben sich die Musiker dazu entschlossen, jene Songs auf Tonträger zu veröffentlichen, die Warrel während der Vorproduktion bereits eingesungen hatte. Die schlußendlich auf »Shadow Work« zu hörenden acht Tracks leben logischerweise von der typischen Vortragsweise Warrels und sind zugleich von immensem Abwechslungsreichtum geprägt. Neben brachialen Power-Grananten im frühen NEVERMORE-Stil (›Madame Satan‹, ›Disconnection System‹) gibt es mit ›As Fast As The Others‹ auch eher geradliniges, hymnisches Material zu vernehmen, das in gewisser Weise an jene Gangart erinnert, die wir zuletzt von SANCTUARY zu hören bekommen haben.

Ebenso fertiggestellt werden konnten das melancholisch-balladeske ›Rain‹, ein fein umgesetztes Cover von THE CUREs ›The Hanging Garden‹ und als mehr als nur berührenden Abschluß, das von überaus persönlichen Lyrics geprägte, knapp zehn minütige Gänsehaut-Epos ›Mother Is The Word For God‹.

Danke für die Musik, Warrel. Ruhe in Frieden. "You are forever, I still wonder where you are."

http://www.facebook.com/warreldanefans/


Walter Scheurer

 
Warrel Dane im Überblick:
Warrel Dane – Shadow Work (Rundling-Review von 2018 aus Online Empire 77)
Warrel Dane – News vom 27.06.2007
Warrel Dane – News vom 22.12.2009
Soundcheck: Warrel Dane-Album »Praises To The War Machine« im "Soundcheck Heavy 111" auf Platz 2
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