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  UE-Home → History → Online Empire 77 → Editorial last update: 04.11.2024, 23:33:31  

Im Strom der Bedeutungslosigkeit.

Über die Flut der Nichtigkeiten, die in den sozialen Netzwerken über den Äther geht, ist schon viel gesagt und geschrieben worden. Kommunikation stellt für uns menschliche Wesen eben eine enorme Notwendigkeit dar, was man auf Facebook & Co. hervorragend ausleben kann - so sehr, daß oftmals die persönliche, direkte Kommunikation zwischen zwei Menschen auf der Strecke bleibt. Dafür kriegt man aber bei jeder Amazon-Bestellung nach Abschluß des Bestellprozesses eine Link angeboten, mit dem man sofort auf Facebook oder Twitter teilen kann, was man gerade gekauft hat - wie unglaublich sinnlos ist das bitte!?

Auch über die Art und Weise, wie gerade das rechte politische Spektrum die sozialen Medien mißbraucht, um die Wahrnehmung der Gesellschaft zu verzerren und so ihre machtpolitischen Interessen zu erreichen, wurde angesichts der Ergebnisse der Bundestagswahl oft diskutiert.

Längst nicht so gefährlich, aber doch zumindest ärgerlich ist ein Phänomen, das sich mehr und mehr der Metalszene bemächtigt: der Nachrichten-Overkill. Und zwar mit solchen Nachrichten, von denen man gerne sagt, daß sie so interessant seien, "wie wenn in China ein Sack Reis umfällt".

So werden wir mittlerweile mit tonnenweise Pseudonews zugeschüttet, die mal von besonders selbstdarstellerischen Bands oder Künstlern stammen, mal von den mittlerweile unzähligen großen und kleinen Promoagenturen, die gegenüber ihren Kunden dokumentieren wollen, daß sie "etwas für ihr Geld tun", mal von den Plattenfirmen selbst. Gerade wenn eine Band eine neue Platte in der Pipeline hat, scheint es in manchen Kreisen ein extrem nerviges Gesetz zu sein, daß rund um den Veröffentlichungstermin pro Tag mindestens eine Promomail versandt oder ein Posting generiert werden muß, in der irgendwelche Nichtigkeiten publiziert werden oder der Künstler zu irgendwelchen Sachen Stellung nimmt, die keinen Menschen interessieren.

Doch was ist die Konsequenz des Tuns dieser Zeitfresser? Ich bin sicherlich nicht der einzige, der die Mails der "üblichen Verdächtigen" inzwischen ungesehen wegklickt oder ihre Postings keines Blickes würdigt, was ein netter Effekt ist, wenn man bedenkt, daß die Urheber eigentlich die entgegengesetzte Wirkung erzielen wollten. Auf alle Fälle werden wir uns bemühen, auch weiterhin die in irgendeiner Form relevanten Nachrichten in unserer Newsabteilung für Euch zu sammeln, so daß Ihr Zeit sparen könnt und trotzdem informiert seid.

Weggewaschen.

Stefan Glas

P.S.: Das aktuelle Cover stammt von Len Rooney, der für die frühen ANNIHILATOR-Cover zuständig war. Seither hat er sich zwar vom metallischen Artwork zurückgezogen, als Künstler ist er aber immer noch tätig. Sein Werk, das er uns gestiftet hat, stellt sein Tribut an die Horrorfilme der Fünfziger dar. Wer mehr von Len sehen möchte, begebe sich auf seine Homepage.

 
 
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