Y-Files-Datasheet |
Contents: EXCRUCIATION (CH)-Do It Yourself-Review: »Arise« |
Date: 09.11.2006 (created), 13.10.2009 (revisited), 22.01.2022 (updated) |
Origin: ONLINE EMPIRE |
Status: unreleased |
Reason: double action |
Task: publish |
Comment: Als Walter zu uns stieß, gab es in den Anfangstagen immer wieder Überschneidungen bei den Reviews, so daß diese unter den Tisch fielen, da die "Y-Files" seinerzeit noch längst nicht so gut "entwickelt" waren wie heute. Doch jetzt sollen diese Texte nach und nach an dieser Stelle veröffentlicht werden, denn mehrere Meinungen zum gleichen Thema können sicherlich nichts schaden. |
Supervisor: i.V. Stefan Glas |
EXCRUCIATION (CH)
Arise
(3-Song-Picture Disc: € 8,-)
Mit »Arise« feiern EXCRUCIATION, eine der wohl ältesten Metal-Bands der Eidgenossenschaft ihr Comeback mit einer neuen EP. Doch mehr dazu später. Zunächst möchte ein wenig die Geschichte dieser Schweizer vorstellen: Die Gründung dieser Truppe reicht ins Jahr 1984 zurück und schon ein Jahr später hatte man mit einem »The Fourth Apocalyptic Rider« genannten, aber nie offiziell veröffentlichten Demo, das aber dennoch irgendwie bei einigen US-amerikanischen Radiostationen aufgetaucht war, erste Erfolge zu verbuchen. Schlußendlich konnte man in den Staaten eben damit einen guten Ruf erspielen und jede Menge Airplay einheimsen, unabhängig davon auf welchen Wegen dieses Demo überhaupt in die Staaten gelangen konnte.
Im selben Jahr folgte dann das erste hochoffiziell veröffentlichte Demo »First Assault«. Mitte der 80er Jahre waren EXCRUCIATION ein Fixstern der Schweizer Szene. Nach der Veröffentlichung ihrer Mini-LP »Last Judgement« (die aufgrund des Bankrotts der Plattenfirma jedoch nur als Tape veröffentlicht werden konnte) standen einige Auftritte zusammen mit SODOM, SAMAEL oder MESSIAH auf dem Programm. Von besagter Mini konnten insgesamt stolze 15.000 Exemplare unters Volk gebracht werden, und auch vom 1989 aufgenommenen Album »Prophecy Of Immortality« konnten immerhin 2.500 Stück abgesetzt werden, was in Anbetracht des Umbruchs der Szene damals schon sehr beachtlich war. Dennoch begann das Bandgefüge zu zerbröckeln, so daß 1991 erst einmal das Ende der Band ausgerufen wurde. Nach mehr als 100 Konzerten endete damit die Geschichte einer der wohl renommiertesten Bands aus dem Schweizer Underground.
Doch im Jahre 2005 fanden sich die Herren wieder zusammen, um es noch einmal zu versuchen. Als erstes Lebenszeichen gilt es »Arise« zu beklatschen, das sowohl als Picture-Disc als auch als CD veröffentlicht wurde. Der Einstieg mit ›My Addiction‹ ist ein schleppender, mächtig harter Song, bei dem EXCRUCIATION eindeutig darauf hinweisen, daß sie immer noch fest in der alten Schule des Komponierens verankert sind. Auch der folgende Titeltrack glänzt durch old school-mäßiges, gediegenes und mächtig brachiales Riffing, zudem wird der derb-deftige Gesang von Eugenio Meccariello hier von einer Dame unterstützt, die jedoch eher spricht als singt, und offenbar nur zur Unterstützung der atmosphärischen Dichte hinzugenommen wurde. Der Abschluß ›Kissing Your Life Goodbye‹ klingt dem Titel entsprechend nach einer etwas unfeinen Verabschiedung. Für wen auch immer diese gedacht sein möge, der Texter scheint mächtig angepißt gewesen zu sein. Die Fans der Band sind aber sicher nicht damit gemeint. Eher im Gegenteil, denn da diese Reunion offenbar derart gut aufgenommen wurde, scheint die Motivation der Herrschaften keine Grenzen zu kennen. Ein vollständiges Studioalbum, das den Titel »Angels So Some, Demons To Others« tragen wird, steht nämlich unmittelbar vor Veröffentlichung.
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