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  UE-Home → History → Heavy 133 → Cover last update: 27.03.2024, 15:23:21  

”Y-Files”-Datasheet

Contents:  Cover HEAVY 133

Date:  02.2011 (created), 02.08.2023 (revisited), 02.03.2024 (updated)

Origin:  HEAVY

Status:  published

Task:  from paper to screen

Comment:

Auch in HEAVY 133 gab es eine besondere Titelstory: Wir nutzten die Tatsache, daß MOTÖRHEAD und Doro gemeinsam auf Tour waren und hieften Lemmy und Doro aufs Cover. Die Story an sich setzte sich dann aus einem gemeinsamen Interview und einem Tourreport zusammen, die beide Jürgen Tschamler gestrickt hatte, der ein paar Tage bei der Tour mitfuhr.

Es war auf alle Fälle ein erlebnisreicher Tag, bei dem die Photos am 8. Dezember 2010 in Wiesbaden in den "Rhein-Main-Hallen" entstand. Ich machte mich mit meiner damaligen Freundin Elke, die unbedingt MOTÖRHEAD mal live sehen wollte, auf den Weg, und schlug mit mehr als genug Zeitpuffer an der Halle auf. Jürgen eröffnete den Weg zur Entstehung der Photos mit den Worten, Unser Fotosklave Stefan tauchte im Laufe des Nachmittags auf, um die angesetzte Fotosession mit Doro und Lemmy zu schießen. Es war ein zäher Kampf, bis diese Session endlich stand, aber dank Ute Kromrey wurde auch dieses Problem zur allgemeinen Zufriedenheit gelöst...

Leider muß man sagen, daß Lemmy damals, fünf Jahre vor seinem Tod, nicht sehr gut, sondern ein wenig ausgemergelt aussah. Das war wohl auch einer der Gründe, daß es sich eine lange Zeit zog, in der wir vor Lemmmys Garderobe warteten, wo sich übrigens auch geduldig Doro hinzugesellte, so daß es währenddessen einen entspannten Plausch gab. Währenddessen organisierte Ute, die schon viele Jahre seine Ansprechpartnerin gewesen war, als MOTÖRHEAD bei SPV unter Vertrag standen. Mittlerweile hatte Ute das Label UDR gegründet (aus dem später SILVER LINING MUSIC hervorging), und betreute auch spezielle für MOTÖRHEAD eingerichtete Label MOTÖRHEAD MUSIC. Außerdem war sie über die Jahre eine enge Freundin von Lemmy geworden.

Als es dann losging war Lemmy in gelöster Stimmung, so daß die Photos recht schnell geschossen waren. Er freute sich auch offenkundig, zusammen mit Doro diese Session anzuhalten. Bei meinem persönlichen Statement im ROCK HARD nach Lemmys Tod sprach ich davon, daß Lemmy anfing, mit Doro zu knuddeln.

Es gab lediglich ein technisches Problem: Lemmys Hut, den er wie immer tief ins Gesicht gezogen hatte - und natürlich einen deutlichen Schattenwurf auf das Gesicht bedeutet hätte. Daher arbeitete ich mit einem entfesselten Blitz, mit dem ich die beiden von relativ weit unten beleuchtete, so daß das Problem aus der Welt war.

Allerdings hatte Lemmy damals schon eine sehr blasse Hautfarbe, so daß ich mich kurzfristig entschloß, mit einer Goldfolie zu photographieren, um so eine möglichst warme Farbwirkung zu erzielen. Dadurch wurde allerdings alles sehr gelb- oder gold-stichig, weshalb unser Layouter Stefan Hanus kurz vor der finalen Druckfreigabe bei den Photos die Sättigung verringerte, was zum passenden Kompromiß führte.

Ansonsten wurde es noch zu einem Tag ohne Worte, was aber nichts mit den Shows der Band zu tun hatte, sondern die Heimfahrt wurde zu einer echten Herausforderung: Schon während der Liveauftritte hatte es angefangen, heftig zu schneien - zeitungsblattgroße Flocken fielen da vom Himmel, die auf den Straßen ein Schneechaos sondersgleichen anrichtete. Aber wie immer bei solch schwierigen Straßenverhältnissen war das inkompetente Fahrverhalten vieler Fahrer das Hauptproblem: Da manche Pkws so sehr dahinschlichen, blieben sie zwangsläufig irgendwann liegen, so daß dann auch etliche Lkws nicht mehr weiterkamen. Mancher Trucker hatte auch versucht, an solchen Stellen vorbeizufahren, blieben dann aber doch stecken, so daß die Engstellen noch enger wurden. Kurz: Es war lebensgefährlich. Daher entschloß ich mich..., doch stop! Das kann ich aus der Titelstory zitieren, wo wir eine Passage einbauten, nachdem Jürgen davon erzähle, daß der Tourbus gen Ostdeutschland schlich, so daß die Reisegesellschaft erst um 11.00 Uhr im Hotel in Chemnitz ankam. Folgendes hatte ich kurz zusammengefaßt: Nicht ganz so reibungslos sollte die Heimfahrt für Stefan, unseren Mann mit der Linse, und seine Freundin Elke werden: Nachdem sie aufgrund des "hochalpinen" Zustandes der Autobahn nach etwas mehr als zwei Stunden Slalomfahrt um liegengebliebene Lastwagen noch nicht mal die Hälfte der normalerweise in gut einer Stunde zu bewältigenden Strecke hinter sich gelassen hatten, entschlossen sie sich kurzerhand bei einem Tankstop in Kirchheimbolanden, das letzte freie Hotelzimmer im Ort zu belegen und die Fahrt erst am Morgen fortzusetzen. Bleibt noch die Frage, ob er die Hotelrechnung bei MOTÖRHEAD einreichen und auf Rückerstattung hoffen kann... In der Tat: Es war ein Blitzgedanke, den Tankwart in Kirchheimbolanden zu bitten, im Hotel Braun anzurufen, wo es ungelogen noch ein Zimmer gab, das ich dann sofort bat zu reservieren und ankündigte, daß wir in wenigen Minuten kommen würden. Ich ging zurück zum Auto und stieg mit dem Satz ein: "Ich habe uns gerade ein Hotel gebucht." - und mußte umgehend bestätigen, daß das ausnahmsweise mal keine Ausgeburt meines seltsamen Humors war. Am Hotel wäre zwar eigentlich ein Schneeräumgerät praktisch gewesen, da das Zimmer in einem Nebengebäude war und der Schnee etwa kniehoch lag. Außerdem hatte man das Zimmer erst kurz zuvor renoviert, so daß es nach Farbe roch, aber das interessiert nicht die Bohne. Binnen Sekunden hatte uns der Schlaf übermannt. Es gelang dann sogar nach nur wenigen Stunden Schlaf, rechtzeitig aufzustehen und nach einem exzellenten Frühstück im Hotel die Rückfahrt fortzusetzen. Da sich die Straßensituation entspannt hatte, war dies relativ gefahrlos zu bewältigen, so daß Elke sogar noch pünktlich auf die Arbeit kam.

Also kurz: ein außergewöhnlicher Tag, ein besonderer Titel für das HEAVY - leider allerdings mit einer ziemlich..., öhm..., doofen Überschrift für die Titelstory.

Zudem gab es noch auf Mitarbeiterebene eine Veränderung, denn der Aufruf an interessierte neue Schreiber hatte gefruchtet. Jürgen Lugerth (heute noch beim BREAK OUT tätig), Martin Stark (heute noch beim HARDLINE tätig), Theresa Trenks (bis 2006 Viola-Spielerin bei EISREGEN, ab 2008 als Promoterin bei verschiedenen Firmen, seit 2013 Chefin von CARRYCOAL, die Promotion und Künstlermanagement machen) sowie ein gewisser Walter Scheurer, den Ihr kennen dürftet... Apropos: Bevor jemand irgendwelche Vetternwirtschaft wittert: Bei Walter hatte ich mich bewußt mit meiner Stimme enthalten, als es darum ging, die Kandidaten auszuwählen, die den Zuschlag erhielten, indem ich mich als befangen erklärte. Er hat es also aus eigener Kraft und durch das Überzeugungspotential seiner Texte geschafft!

 

Als bereits veröffentlichte Beiträge aus meiner Feder befanden sich in dieser Ausgabe mein SERENITY-Pin und LEVIATHAN-Underground-Interview. Darüber hinaus hatte ich einige Photos beigesteuert (zu denen in dieser Ausgabe auch mal wieder Shots zählten, bei dem Musiker ein HEAVY-Cover in die Kamera hielten; diese Photos waren auf der rechten und linken Seite neben dem Vorwort zu sehen), welche bei den Bildnews die Nachrufe zu MOURNING CARESS-Gitarrist Benedikt Bjarnason und Y&T-Bassist Phil Kennemore, Lips von ANVIL bei "War Of Words" (perfektes Amboß-Posing beim "Bang Your Head!!!") und natürlich die MOTÖRHEAD & Doro-Titelstory (auch auf der Inhaltsseite) schmückten. Doch es gibt noch einigen Stoff, der noch nicht den Weg ins ONLINE EMPIRE gefunden hat und nun hier zu sehen ist.

 


 

Ihr könnt wie gewohnt über die rechte Navigationsleiste zu den entsprechenden Beiträgen gelangen - allerdings nicht wundern, wenn sich bei vielen Punkten kein Beitrag befindet; wie an anderer Stelle schon ausgeführt, habe ich den Großteil meiner HEAVY-Texte schon für die Online-Version des UNDERGROUND EMPIRE verwendet.

Supervisor:  Stefan Glas

 
 


HEAVY 133-Cover

 
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