UNDERGROUND EMPIRE 6-Datasheet |
Contents: Cover UNDERGROUND EMPIRE 6 |
Date: 1992 (created), 11.01.2011 (revisited), 19.02.2017 (updated) |
Origin: UNDERGROUND EMPIRE 6 |
Status: published |
Task: from paper to screen |
Availability: original printed issue still available, order here! |
Comment: Nachdem die Sache bei der letzten Ausgabe noch in die Hosen gegangen war, konnten wir etwa ein halbes Jahr später Mike Portnoy zum Talk nötigen, dessen Antworten auf den allerletzten Drücker ankamen. Ich weiß noch, daß ich bei der anschließenden Deutschlandrundfahrt, um UNDERGROUND EMPIRE 6 an die Plattenläden zu verteilen, in der ROCK HARD-Redaktion Station machte, wo Götz mir zu unserer Titelwahl gratulierte und begeistert berichtete, daß er gerade das Vorabtape zur neuen DREAM THEATER-Platte erhalten hatte, die genauso brillant wie der Erstling ausgefallen sei. Da er mir dann das Tape schenkte, wofür ich ihm heute noch demütig die Füße küsse, war meine Dauerbeschallung für die Restreise klar. :-)
Dem Cover verpaßte ich damals ganz banal den Titel "Endlos", heute würde ich eher zu einem Begriff wie "Digitales Universum" greifen, um auf die besondere Entstehungsgeschichte hinzuweisen. Das Cover ist nämlich sozusagen komplett computergeneriert: Es handelte sich dabei um ein unter CorelDraw zufällig erstelltes Füllmuster. Was heute völlig banal klingt, war 1992 fast schon eine technische Revolution; als ich damals diese Möglichkeit erspähte, kam mir sofort die Idee, es für ein UNDERGROUND EMPIRE-Cover zu verwenden. Ebenso sieht man an so manchen Designs im Heft, daß zusätzlich zum Lernprozeß meinerseits die Computerprogramme mittlerweile mehr Möglichkeiten mit sich brachten. Dem Sternenmuster ließen wir beim Druck noch eine goldene Färbung angedeihen, und fertig war ein schlichtes, aber schickes Cover, das in seiner Gänze von einem Computer ausgespuckt worden. Dies bezieht sich übrigens auch auf das Logo und die Bandnamen: Zuvor waren diese Elemente immer mit klassischen Reprotechniken in die Vierfarbfilme des Coverphotos einkopiert worden, so daß farblich nur die vier CMYK-Offset-Grundfarben oder der klassische Mix daraus möglich war: Cyan (=ein helles Blau, s. Logo von UNDERGROUND EMPIRE 2), Magenta (=ein helles Purpur, s. Logo von UNDERGROUND EMPIRE 5), Yellow (=ein leuchtendes Gelb, s. Logo von UNDERGROUND EMPIRE 4) und Key (steht für die Farbtiefe, die durch Schwarz erzielt wird); mögliche Kombinationen sind beispielsweise ein typisches Rot, das aus der Mischung von Magenta und Yellow entsteht (s. Logo von UNDERGROUND EMPIRE 1), oder ein dunkles Violett, das bei der Kombination von Cyan und Magenta ensteht (s. Logo von UNDERGROUND EMPIRE 3). Mittlerweile hatte zudem ein Bekannter die Logovorlage in eine Vektordatei umgewandelt, wozu man damals noch sauteure Spezialprogramme brauchte, die sich kein Normalsterblicher leisten konnte; daher an dieser Stelle nochmal herzlichen Dank dafür! Somit konnte also nicht nur das "allgegenwärtige" Covermotiv an sich auf dem Computer generiert werden, sondern auch das Logo konnte mittels CorelDraw weiterverarbeitet werden, so daß es einen Farbverlauf und einen dreidimensionalen Effekt verpaßt bekam, was zur damaligen Zeit noch keineswegs Usus bei Printmagazinen war. Zu guter Letzt wurde noch ein wenig mit der Schrift rumgespielt, so daß die Ausgabennummer und der Preis als Outlineschrift erschienen und schließlich der Verlauf der beiden Reihen mit den Bandnamen ein wenig gekrümmt wurde. Ich kann mich noch gut erinnern, welchen Heidenspaß es gemacht hatte, mit diesen neuen computertechnischen Möglichkeiten herumzuexperimentieren. :-)
Wie Ihr vielleicht gemerkt habt, entnehmen wir bei den UNDERGROUND EMPIRE-Ausgaben für die Online-Version den Hintergrund immer aus dem Cover, so daß sich in diesem Fall natürlich ein unendlicher Ausschnitt aus dem digitalen Universum anbot. Zwar sieht das invertierte Resultat der goldfarbenen Sternen ein wenig wie ein Alkoholiker mit Masern aus, aber anyway...
Ein weiteres Special bastelten wir bei der untenstehenden Schrift, die die enthaltenen Bands anpries: Bei der oberen Reihe gibt es einen Farbverlauf von gelb über orange hin zu rot, während der Verlauf unten in die andere Richtung verläuft. Allerdings ließen wir bei der zweiten Hälfte der Cover dieser rote Raster, der diesen Farbverlauf bewirkte, weg, so daß es also 1.000 Hefte gibt, die so aussehen wie unten abgebildetes Cover, während bei den anderen 1.000 Heften die Bandnamen komplett in gelb zu erspähen sind. Solche Farbspielchen, die quasi zu indiviellen Exemplaren führten, die sich von anderen unterschieden, sollten bei UNDERGROUND EMPIRE 7 verstärkt durchgeführt werden. Solche Dinge waren nur mit einer außergewöhnlich kreativen Druckerei wie dem Druckstudio Bücker & Müller möglich, wo man sich offensichtlich ein wenig von meinem Fanzinefieber bis -wahnsinn hatte anstecken lassen. An dieser Stelle nochmal ein Dank für Euren Einsatz und Eure Freundschaft! |
Supervisor: Stefan Glas |