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  UE-Home → Online Empire 100 → Interview-Übersicht → SABÏRE-Interview last update: 13.09.2024, 22:45:55  

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Auch wenn im Moment wohl nahezu ausschließlich eingeschworene Experten mit den Ohren schlackern, wenn von SABÏRE die Rede ist, dürfte es nicht mehr allzu lange dauern, bis sich dieser Bandname in der Szene etabliert hat. Erstmals aufmerksam geworden ist man hierzulande auf die Formation beim "Keep It True" im Jahr 2019, als die von Scarlett Monastyrski angeführte Truppe das Festival mit einem fulminanten Gig eröffnete, und die anwesenden Metalheads sofort in Bann zog.
Da mit »Jätt« dieser Tage das erste Studiolangeisen zur Veröffentlichung ansteht, war es an der Zeit, sich mit dem Bandoberhaupt, das ursprünglich aus Kanada stammt, und dort die Band auch gegründet hat, jedoch nach einigen Jahren nach Australien ausgewandert ist, zu unterhalten.

Was war der Grund, Dich nach "down under" zu verabschieden?

Die Liebe. Ich war damals dermaßen in eine Frau verliebt, daß ich ihr mit Sack und Pack gefolgt bin. Die Band mußte ich danach aber neu gründen.

Weshalb?

Weil es mir zunächst nicht gelungen ist, in Sydney interessierte Musiker zu finden. In Winnipeg war das alles kein Problem, aber in Sydney gab es zu jener Zeit offenbar niemanden, der sich für traditionellen Metal dermaßen begeistern konnte, um mit mir in einer Band zu spielen. Deshalb hatte ich im Endeffekt keine andere Wahl, als im Alleingang loszulegen.

SABÏRE-Headline

Unterhalten wir uns denn nun über eine Band, oder handelt es sich bei SABÏRE um ein Soloprojekt?

Das kann jeder handhaben wie er will. Fakt ist allerdings, daß wir definitiv nicht über SABÏRE sprechen würden, wenn ich nicht das Kommando übernommen hätte. Von daher kann ich derlei Gedanken zwar verstehen, für mich ist es definitiv eine Band. Meine Band!

Im Moment scheint es ohnehin kein Thema mehr zu sein, denn ein Line-up hast Du mittlerweile zusammenstellen können. Wie bist Du mit den Jungs in Kontakt gekommen?

Zum Glück habe ich mir über die Jahre in Sydney einen Freundeskreis aufbauen können, in dem auch einige Musiker zu finden sind. Mit Paul Corben, dem Schlagzeuger, habe ich bereits an der ersten EP »Gates Ajar« gearbeitet. Damals zeigte allerdings auch er noch kein Interesse, in die Band einzusteigen. Erst nach der Anfrage vom "Keep It True"-Festival, ob wir denn spielen wollten, hat er sich dazu bereiterklärt, mich auch als Livemusiker zu unterstützen. Da Paul bald darauf die Kollegen seiner Stammband DEVINE ELECTRIC ins Spiel brachte, und sich auch diese Jungs dafür begeistern konnten, war mir klar, daß dieser Gig einer der ganz, ganz wichtigen für mich werden wird.

Verständlich. Anzumerken bleibt noch, daß Ihr nicht nur mit Euren Songs für ein umjubeltes Konzert gesorgt habt, sondern wohl auch mit Eurer Show. Dieses Element scheint Dir besonders wichtig zu sein. Korrekt?

Absolut! Es ist mir wirklich sehr wichtig. Dabei konnten wir bislang noch längst nicht alles ins Programm nehmen, was wir gerne auf der Bühne umsetzen würden. Show muß definitiv sein, und zwar als fixer Bestandteil eines Konzerts!

Logo, Spektakel liebt schließlich jeder. Gute Songs aber natürlich auch, und davon gibt es auf »Jätt« so einige. Wann habt Ihr eigentlich mit dem Komponieren dafür begonnen?

So ungefähr 2011, schließlich handelt es sich um ein Sammelsurium jener Songs, die meiner Meinung die besten sind, die ich bislang geschrieben habe. Es bestand also keine Notwendigkeit, für das Album weitere Songs zu komponieren. Ich mußte mich lediglich um das Intro, ein Interludium sowie ein Outro kümmern, und danach das bestehende Material entsprechend aufbereiten. Dazu gehörte übrigens auch das Erstellen der Songreihenfolge. Die ist zwar ohnehin immer wichtig, mir ging es aber speziell darum, kein Stückwerk zu liefern, um atmosphärisch zusammenhängende Passagen entsprechend zur Wirkung kommen zu lassen.

SABÏRE-Einzelshot: Scarlett Monastyrski

Interessant. Heißt das, daß die Tracks schon mit einer solchen Intention geschrieben wurden? Oder sind sie durch den Reifeprozeß wirkungsvoller geworden sind?

Jedes Mal, wenn mir die Idee für einen Song in den Sinn kommt, ist schon eine Intention mit dabei. Und zwar jene, den Hörer sprichwörtlich abzuholen und mitzunehmen. Mir ist es wichtig, daß man sich von den Nummern direkt angesprochen fühlt. Ob sich daran etwas verändert hat, ist im Nachhinein schwer zu beurteilen. Bei der eigentlichen Produktion des Albums ist mir allerdings sehr wohl mehrmals aufgefallen, daß ich - wenn auch unbewußt - Überleitungen eingebaut habe.

Euer Songmaterial ist demnach schon einigermaßen bekannt. Bist Du mit den Reaktionen der Fans darauf bislang zufrieden?

Auf jeden Fall! Es gab zwar auch einige weniger positive Rückmeldungen auf meine Musik, aber da stehe ich drüber. Ich kann mit Kritik an sich gut umgehen, habe aber kein Verständnis dafür, wenn mich jemand deshalb kritisiert, weil er nicht gut drauf ist. Das hat nichts mit Musik zu tun, sondern liegt einzig und allein an der Stimmungslage des Hörers.

http://www.facebook.com/sabireacidmetal/

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Walter Scheurer

Photo: Lauren Horwood

SABÏRE im Überblick:
SABÏRE – Online Empire 100-Interview (aus dem Jahr 2024)
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