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ANGBAND (IR) – Rising From Apadana

PURE STEEL RECORDS/TWILIGHT

Selbst im hierzulande oft fälschlicherweise als schwermetallisches "Niemandsland" bezeichneten Iran scheint eine überaus bemerkenswerte Szene im Underground existent zu sein. Nach AHOORA stellen ANGBAND, zumindest für meine Wenigkeit, nun die bereits zweite Formation aus jener Region dar, die sehr wohl auch international Beachtung finden sollte. Diese Formation darf sich sogar darüber freuen, ihr Debutalbum über ein Label veröffentlichen zu können, wodurch sich ein gewisses Maß an Bekanntheit zumindest hinsichtlich der Presse-Resonanz nahezu von selbst einstellen wird. In PURE STEEL RECORDS scheinen die drei Burschen zudem auch den idealen Partner für ihre etwas eigenwillige, aber dennoch von der Basis her traditionelle Metal-Ausgabe gefunden zu haben. Bandoberhaupt und Gründer Mahyar Dean, der ANGBAND im Jahr 20004 aus der Taufe gehoben hat und an sich ein klassisch ausgebildeter Gitarrist ist, konnte auch bereits als Schriftsteller in Erscheinung treten und hat Biographien über TESTAMENT und DEATH mitverfaßt. Keine Ahnung, wie die ersten Jahre im iranischen Underground für diese Band abgelaufen sind und wie die Jungs mit ihrem Label überhaupt in Kontakt kommen konnten, Fakt ist jedenfalls, daß ANGBAND mit ihrem sehr kraftvollen Metal sehr wohl auch hierzulande Freunde finden werden können, denn der Exotenbonus ist keineswegs das einzig bemerkenswerte an dieser Band.

Benannt hat sich das Trio übrigens nach jener Festung in Mittlererde, die zunächst Morgoth als Residenz dienlich war und in späterer Zeit von Sauron in Besitz genommen wurde, während der Albumtitel auf die Herkunft der Burschen schließen läßt. "Apadana" stammt aus dem Altpersischen und ist im Prinzip die Bezeichnung für einen Palast oder eine Festung. Kaum etwas aus dem persischen Raum ist den Klängen diese Scheibe zu entnehmen, denn ANGBAND haben sich einer eher harschen und kraftvollen Metal-Gangart verschrieben, die kaum Platz für derlei Anleihen läßt und mitunter hinsichtlich des Riffings Inspirationen von Jon Schaffer offenbart, allerdings ebenso auch Einflüsse aus dem hart gespielten Thrash Metal erkennen läßt. Brachiale, aber dennoch melodische Riffs prägen das Bild, Mahyar versteht es aber auch sehr gut, für etwas abgefahrenere Einsprengsel an der Klampfe zu sorgen und bringt die Band dadurch immer wieder in Richtung progressiver Metal-Klänge. Auch Sänger Ashkan Yazdani weiß, mit seiner markanten, irgendwie dezent an den jungen Warrel Dane erinnernden Stimme die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, selbst wenn sein Stimmumfang noch ausbaufähig erscheint und er auch noch an Volumen zulegen muß, um ein "Hero" am Mikro zu werden.

Auch wenn »Rising From Apadana« die ganz großen Momente noch fehlen, haben wir es hierbei mit einem weltweit zu respektierendem Werk zu tun, das unter Beweis stellt, wie nahe uns zumindest musikalisch vermeintlich "fremde" Regionen stehen sollten.

http://www.angbandmetal.com/

mortex@gmail.com

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
ANGBAND (IR) im Überblick:
ANGBAND (IR) – Rising From Apadana (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 38)
ANGBAND (IR) – Saved From The Truth (Rundling-Review von 2012 aus Online Empire 53)
ANGBAND (IR) – Visions Of The Seeker (Rundling-Review von 2010 aus Online Empire 45)
ANGBAND (IR) – News vom 18.10.2017
Soundcheck: ANGBAND (IR)-Album »Rising From Apadana« im "Soundcheck Heavy 115" auf Platz 43
Soundcheck: ANGBAND (IR)-Album »Visions Of The Seeker« im "Soundcheck Heavy 132" auf Platz 47
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