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BLIND EGO – Mirror

RED FARM RECORDS/ROUGH TRADE

Solo- und/oder Nebenprojekte sind in der Prog-Szene ja ohnehin fast an der Tagesordnung, weshalb es wohl auch nur eine Frage der Zeit sein sollte, bis mit Karlheinz "Kalle" Wallner auch ein Musiker der deutschen Prog-Institution RPWL ein solches Unterfangen startet. Die Idee zu BLIND EGO, sowie erste Songfragmente sind bereits drei Jahre alt und in eben diesen Jahren hat das Projekt und die auf der Scheibe enthaltenen Songs konkrete Form angenommen, bis »Mirror« schließlich in vorliegender Form auch an die Öffentlichkeit gelangen sollte. Als prominente Teilnehmer an diesem Soloprojekt konnte Kalle unter anderem die ARENA-Musiker Clive Nolan (hier jedoch nur als Gast und das auch nur für einige Background-Vocals vertreten) und John Mitchell (v) gewinnen und zudem ist mit Paul Wrightson auch der ehemalige Sänger von ARENA bei einigen Songs am Mikro zu hören. John Jowitt (IQ) bediente den Baß und mit Tommy Eberhardt konnte ein sehr renommierter Drummer aus Deutschland für das Drumming rekrutiert werden, während Kalle die Gitarren im Alleingang eingespielt hat. Ganz verleugnen lassen sich Ähnlichkeiten zu RPWL auf »Mirror« zwar nicht, was aber auch kein Mirakel darstellt, denn Kalle ist nun einmal auch bei jener Band mit seiner Gitarre ein wesentlicher Bestandteil des Gesamtsounds. In Summe muß man Kalle aber sehr wohl attestieren, auf »Mirror« deutlich geradliniger zu Werke zu gehen. In manchen Passagen wird der Prog so weit in den Hintergrund gedrängt, daß man die Chose eher als abgefahrenen Alternative Metal bezeichnen könnte.

Egal ob man sich einen der fast hymnisch angelegten Songs wie ›Moon And Sun‹ zu Gemüte führt, sich von BLIND EGO im Opener ›Obsession‹ in Richtung moderner Alternative-Sounds im Prog-Gewand entführen läßt, oder der Band bei ihrem hingebungsvollen und balladeskem Spiel wie in ›Black Despair‹ andächtig lauscht, es ist immerzu eine Freude, BLIND EGO zuzuhören.

Der RPWL-Fan wird wohl vor allem am Longtrack ›Forbidden To Remain‹ Gefallen finden, der auf jeder Veröffentlichung von Kalles "Hauptband" seine Berechtigung hätte. Als besonderes Schmankerl kredenzt uns Kalle als Bonus übrigens ›Artist Manqué‹, einen Song von VIOLET DISTRICT, jener Band, die ja bekanntermaßen die musikalische Vorgeschichte von RPWL darstellten. Auch wenn ich mir sicher bin, daß RPWL nicht nur aufgrund ihrer Nähe zu PINK FLOYD in Summe ein größeres Following haben werden, sollte man BLIND EGO als Liebhaber von progressiven Klängen dieser Richtung zumindest einmal gehört haben, denn empfehlenswert ist dieses Album auf jeden Fall.

http://www.blind-ego.com/

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
BLIND EGO im Überblick:
BLIND EGO – Liquid (Rundling-Review von 2016 aus Online Empire 69)
BLIND EGO – Mirror (Rundling-Review von 2007 aus Online Empire 31)
BLIND EGO – Numb (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 39)
BLIND EGO – Numb (Rundling-Review von 2009 aus Y-Files)
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