LETZTE INSTANZ – Götter auf Abruf
VIELKLANG/EFA
Der Prozeß geht erneut in die LETZTE INSTANZ, die sich jedoch mittlerweile mächtig verändert hat: Hatte die Band anfangs das Problem, daß man ihnen unterstellte, sie würde im Fahrwasser des Erfolgs von SVBWAY TO SALLY mitschwimmen (obgleich das LETZTE INSTANZ-Debut »Brachialromantik« vielleicht das beste Album ist, auf dem Metal mit Mittelalter gekreuzt wurde), drehte man in den nächsten Jahren in eine modernere, "technisierte" und kälter klingende Richtung ab. Das wurde auf »Götter auf Abruf« weiter fortgeführt, so daß man auf dieser Scheibe auf alle nur erdenklichen neumodischen Stilarten trifft. So fühlt man sich beispielsweise an H-BLOCKX oder die FANTASTISCHEN VIER erinnert - vor allem ›Position im Kosmos‹ könnte eins zu eins von den FANTA 4 stammen. ›Am Fluß‹ hingegen ist zwischen Barmusik und Reinhard Mey (den ich übrigens aufrichtig verehre!) einzuordnen und auch ein rockigerer Song wie ›Himmelfahrt‹ erinnert eher an BAP auf ihren Platten aus den Neuzigern. LETZTE INSTANZ sind also mittlerweile sicherlich keine Band mehr, die gezielt auch den Metalhörer ansprechen möchte.
annehmbar | 6 |