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  UE-Home → History → Online Empire 97 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → RINGWORM – »Seeing Through Fire«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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RINGWORM – Seeing Through Fire

NUCLEAR BLAST RECORDS/EAST WEST

Wenn eine Band seit über 30 Jahren aktiv ist, und trotz des Umstandes nicht mehr zwingend zum "heißesten Scheiß" der Szene zu zählen, dennoch die Möglichkeit erhält, ihr mittlerweile neuntes Studioalbum bei einem der ganz großen Labels veröffentlichen zu dürfen, kann man davon ausgehen, daß sich diese Formation auf eine zahlenmäßig beeindruckende, und zudem treue Fanbase verlassen kann.

Ein Teil davon dürfte zwar bereits in der ersten Existenzphase von RINGWORM in den frühen 90er Jahren auf die Truppe aufmerksam geworden sein, dennoch war es erst die Wiederaufnahme des Bandbetriebs kurz vor der Jahrtausendwende, die es den Burschen aus dem Bundesstaat Ohio ermöglicht hat, auch hierzulande Fuß zu fassen.

Viel besser hätte die Rückkehr wohl nicht terminiert werden können, denn nicht zuletzt aufgrund des damals grassierenden Zeitgeistes, zogen die Jungs sofort zahlreiche Zuseher bei ihren Gigs an. Und speziell diese unbändige Live-Energie hat die Truppe aus Cleveland längst zu einer Institution herangewachsen lassen. Unzählige, frenetisch umjubelte, mitunter aber auch für durchaus gesundheitsgefährdende Körperbewegungen sorgende Festivalgigs in diversesten Größenordnungen, stellen das ebenso nachhaltig unter Beweis, wie die Kompetenz, diese Urgewalt auch auf Tonträger zu verewigen. Die stattliche Anzahl mehrheitlich wohlwollend aufgenommener Scheibletten hat also definitiv Berechtigung.

Doch nicht nur Konstanz und Durchhaltevermögen stehen bei RINGWORM hoch im Kurs. Nicht zum ersten Mal schafft es diese Band, Songs vom Stapel zu lassen, die zwar den Charme einer außer Kontrolle geratenen Abrißbirne verbreiten, ihre Wirkung aber nicht verfehlen. Von daher ist es auch nicht wirklich verwunderlich, daß »Seeing Through Fire« von bewährten Klängen geprägt ist. Diese Melange ist nach wie vor als brachial zu bezeichnen und enthält Thrash Metal und Death Metal in nahezu gleichen Anteilen. Dazu werden einmal mehr jede Menge heftige Grooves sowie jene Metalcore-Variante serviert, mit der man schon vor gut 30 Jahren auf reges Interesse gestoßen ist.

Da an sich auf Experimente wie auch auf allzu "extreme" Brutalitäten verzichtet wird, und die Formation mit James Bulloch seit jeher einen Frontmann in ihren Reihen hat, dessen Vortrag selbst in den aggressivsten Momenten verständlich bleibt, dürfte es nicht allzu schwerfallen, sich als Fan auf die neuesten Brachialitäten der "Würmer" einzulassen. Ihr Glück finden dürften mit RINGWORM allerdings erneut nahezu ausnahmslos jene hartgesottenen Musikliebhaber, die sich mit Hingabe, und das immer wieder gerne, verprügeln lassen (musikalisch, versteht sich!).

Wer sich dagegen weniger bis gar nicht an derlei Brutalitäten ergötzen kann, wird wohl ebenso wie meine Wenigkeit, schon nach der Hälfte dieses Albums genug haben, denn für Abwechslung wird nur ganz selten gesorgt. Und bei aller Toleranz sei auch noch angemerkt, daß irgendwann mal auch eine Abrißbirne eine Pause verdient...

http://www.facebook.com/ringworm13

ordentlich 9


Walter Scheurer

 
RINGWORM im Überblick:
RINGWORM – Justice Replaced By Revenge (Rundling-Review von 2006 aus Online Empire 26)
RINGWORM – Seeing Through Fire (Rundling-Review von 2023 aus Online Empire 97)
RINGWORM – News vom 14.06.2011
RINGWORM – News vom 08.03.2013
RINGWORM – News vom 07.08.2019
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