CHIMAIRA – The Impossibility Of Reason
ROADRUNNER RECORDS/UNIVERSAL
Plattenfirmeninfozetterl sind ja sehr häufig mit purer Angeberei vollgeschrieben. Daß ROADRUNNER jedoch CHIMAIRA gleich als Vorreiter eines neuen Genres präsentieren, schlägt wohl dem Faß den Boden aus. Von einer "New Way Of American Heavy Metal" ist da die Rede, so wie seinerzeit die NWoBHM. Ist den Herrschaften eigentlich klar, mit welch geschichtsträchtiger Musikform sie es da zu tun haben? Die unzähligen amerikanischen Bands, die diese Bezeichnung viel eher verdienen würden, will ich erst gar nicht aufzählen. CHIMAIRA können aber wohl nur wenig für diesen Stumpfsinn, also beruhigen wir uns erst mal und nehmen die Band genauer unter die Lupe.
Voll im Trend, oder etwas überspitzt formuliert "typisch ROADRUNNER" fällt mir spontan zu CHIMAIRA ein. Die Herrschaften überrumpeln uns mit ihrem Soundgebräu aus Thrash Metal (hier vor allem MACHINE HEAD und SLAYER), Hardcore (der "Gesang" tendiert in diese Richtung) und modernen Elektronik-Einsprengseln geradezu. Da damit im Moment große Erfolge zu erzielen sind, könnte ich mir vorstellen, daß ROADRUNNER hier eine lukrative Geldquelle mehr im Stall haben. Vielleicht bin ich für Musik wie diese schlicht zu alt, aber mir gefallen die Amis dann am besten, wenn es eher "ruhig" zur Sache. Vor allem der abschließende Instrumentaltrack ›Implements Of Destruction‹ überzeugt durch feine Strukturen, die sonst in der Stilvielfalt leider nicht zu hören sind. Auch Kerry King zählt zum Fankreis von CHIMAIRA und war für besagtes Instrumental gar für einen Gastauftritt zu gewinnen.
Durchschnitt | 4 |