STAM1NA – Uudet kymmenen käskyä
GOLDEN CORE/ZYX
Ein sehr abgefahrenes und ungemein originelles Werk haben die vier Jungs von STAM1NA mit »Uudet kymmenen käskyä« abgeliefert. Die Finnen haben dem Album nicht nur einen Titel in ihrer Muttersprache verpaßt, sondern offerieren ihre Texte generell in finnischer Sprache. Dadurch ist es zwar nicht unbedingt einfach, dem Vortrag zu folgen, doch irgendwie erscheint mir die zu vernehmende Kombination als perfekt, denn auch den mitunter verqueren Kompositionen der Jungs kann man nur sehr schwer folgen. Erst wenn man sich einigermaßen in den skurrilen Mix aus brachialem Metal mannigfaltiger Machart, einer immensen Dichte an einprägsamen Melodien und einer nicht zu verachtenden Fülle an spieltechnischer Details eingehört hat, gelingt es, dem Material zu lauschen, vorausgesetzt ist aber die Bereitschaft zur benötigen Hingabe. Der Metalanteil setzt sich aus einer mächtigen Portion Thrash der groovigen Art, zahlreichen Prog-Versatzstücken, aber auch einer nicht vernachlässigbaren Dosis Melodic und Power Metal zusammen, wodurch ein wahrhaft üppiges Menü entstanden ist. Dieses wissen die Finnen in zumeist recht hurtiger Weise vorzutragen, weshalb ein gewisser Bang-Faktor trotz der abgefahrenen Passagen immerzu gegeben ist.
Bloß der Mitgrölfaktor hält sich aufgrund der Sprachbarriere eher in Grenzen, obwohl die Jungs sehr wohl wissen, wie man schmissige Refrains unters Volk zu bringen hat. In ihrer Heimat dürften STAM1NA wohl bereits knapp vor dem Superstarstatus angelangt sein, was für die Formation woanders zu reißen ist, wird sich erst zeigen. Die Voraussetzungen dafür stimmen aber in jedem Fall, denn mächtig eingängig ist diese an sich recht verquere Melange trotz der genannten Hemmnisse.
gut | 11 |