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IMPERIAL JADE – On The Rise

AURAL MUSIC (Import)

Das optisch überaus ansprechend gestaltete Artwork fällt sofort auf, weckt es doch auf gewisse Weise gar Assoziationen zum Werk von Salvatore Dali. Durchaus denkbar, daß sich die Jungs von IMPERIAL JADE tatsächlich vom Meister des Surrealismus inspirieren haben lassen, schließlich stammte er wie sie aus Katalonien. Musikalisch wirkt der Vortrag des Quintetts dagegen weit weniger abstrakt und - mit Verlaub - auch keineswegs derart künstlerisch veranlagt, sondern vielmehr direkt und geradlinig.

Mehr Bauch als Kopf könnte man durchaus sagen, oder auch, daß IMPERIAL JADE die Songs genau so klingen läßt, wie es für Rockmusik in seinem ursprünglichen Sinn Usus ist. Einen gewissen Hang zu einer eher unkonventionellen und keineswegs allzu simpel gestrickten Darbietung kann man der Band aber dennoch nicht absprechen. Auch wenn so manche Übergänge von straight auf verspielt noch ein wenig verworren klingen. Für einige der zehn Tracks hat sich die erst 2012 formierte und 2015 mit dem Debut »Please Welcome Imperial Jade« erstmals auffällig gewordene Truppe zwar auch an diverse Größen der US-Szene (›Sad For No Reason‹ hätte durchaus auch auf einer der letzten BLACKBERRY SMOKE-Scheiben stehen können, und mit dem locker-flockigen ›Glory Train‹ scheint IMPERIAL JADE schnurstracks in Richtung LYNYRD SKYNYRD unterwegs zu sein) orientiert, zumeist jedoch regiert der Blues-infiltrierte, traditionelle britische Rock das Geschehen. So haben sich IMPERIAL JADE für das Eröffnungsdoppel ›You Ain't Seen Nothing Yet‹ (keine Coverversion!) und ›Dance‹ eindeutig an LED ZEPPELIN orientiert, während das Grundriff von ›The Call‹ Paul Kossoff und FREE in Erinnerung ruft und ›Rough Seas‹ wiederum eher an CREAM denken läßt. Auffällig ist auch, daß die Katalanen ihre Tracks mit teils ausladenden, jederzeit aber begeisternden (viel zwingender als im nach frühen FLEETWOOD MAC tönenden ›Keep Me Singing‹ kann man derlei Sounds wohl kaum intonieren!) psychedelischen Vibes versehen und so quasi zum Eintauchen in ihre Klangwelt einladen. Das funktioniert auch wirklich gut, schließlich verstehen die Burschen davon ebenso einiges wie von ihrer Handwerkskunst. Für die Arrangements und die harmonischen Gesangsharmonien muß IMPERIAL JADE sogar gesondert Respekt gezollt werden.

Lediglich mit Hooks wird noch ein wenig sparsam umgegangen, daran darf gerne noch weitergearbeitet werden. Ein weiteres Album des Fünfers wird aber auf jeden Fall gerne in Empfang genommen!

http://www.facebook.com/imperialjaderock/

gut 10


Walter Scheurer

 
IMPERIAL JADE im Überblick:
IMPERIAL JADE – On The Rise (Rundling-Review von 2019 aus Online Empire 78)
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