INTENSE (GB) – The Shape Of Rage
PURE LEGEND RECORDS/SOULFOOD
An sich existiert diese Formation schon seit 20 Jahren, wirklich wahrgenommen hat man die Briten hierzulande aber leider immer noch nicht. Eigenartig vor allem deshalb, weil die Burschen von der Insel jene Art von Metal darbieten, der speziell hier in Mitteleuropa mit Wohlwollen aufgenommen werden sollte. Kraftvoll und hymnisch, sowie mit einem - wenn auch nur eher dezenten - progressiven Beigeschmack, so kredenzt man uns zum breites dritten Mal in Langeisenvariante exquisiten Power Metal, der - nicht zuletzt aufgrund der Stimme von Frontmann Sean Hetherington - immer wieder an ICED EARTH denken läßt. Zwar klingt der gute Mann nicht ganz so rauh wie Matt Barlow, sein Timbre, wie auch die Ausdrucksstärke lassen jedoch sehr häufig an den ehemaligen Frontmann von Jon Schaffers Truppe denken. Auffällig ist obendrein, daß INTENSE - mit Ausnahme der zweistimmigen MAIDEN-esken Gitarrenpassagen - relativ wenig an britischen Inspirationen erkennen lassen, sondern sich ganz offensichtlich an Vorbildern in Übersee orientieren. So lugen in den vertrackteren, spieltechnisch anspruchsvolleren Passagen ab und an auch NEVERMORE zu deren Frühzeit um die Ecke, ebenso nicht gerade die übelste Referenz, was auch für das epische Element von »The Shape Of Rage« gilt, das offensichtlich von den frühen MANOWAR beeinflußt worden ist. Das alte Klischee vom berühmt-berüchtigten dritten Album könnte bei den Briten jedenfalls tatsächlich zutreffen, denn zwar konnten die Burschen schon auf ihren ersten beiden Alben »As Our Army Grows« und »Second Sight« (wie auch für die Debut-EP »Dark Season«) mit eingängigen Melodien überzeugen und erste Ausrufezeichen setzen, dermaßen zugänglich erwiesen sich die Hymnen von INTENSE, die erneut THRESHOLD-Mastermind Karl Groom veredelt hat, aber nie zuvor.
Kurzum: Ein wahrlich feines Gerät für die Power Metaller unter uns!
beeindruckend | 12 |