Y-Files-Datasheet |
Contents: ANTIDOTE (SF)-Interview |
Date: 17.02.1992 (created), 25.12.2010 (revisited), 27.09.2024 (updated) |
Origin: METAL HAMMER |
Status: published |
Task: from paper to screen |
Availability: original printed issue possibly still available, check here! |
Comment: Wenn ich mich noch recht entsinne, trieb ich mit dem Interview ein "schizophrenes Spiel": Während ich sonst oft schon ein Interview fürs UNDERGROUND EMPIRE geführt hatte, aus dem ich dann nochmal einige Auszüge für eine METAL HAMMER-Story verwendete (s. etliche "Sixpack"-Artikel) oder einfach nur einen Talk mit einer Band führte, um eine Story für den METAL HAMMER zu bauen, lag es in diesem Fall nahe, das Interview für beide Mags zu verwenden, denn die Arbeiten für UNDERGROUND EMPIRE 6 näherten sich ihrem Ende. Daher wurden also die Statements von Mika auf zwei Stories aufgeteilt; immerhin war es im METAL HAMMER ja ohnehin nur ein halbseitiges Interview, so daß sich problemlos noch eine Seite fürs UNDERGROUND EMPIRE backen ließ, ohne nennenswerte Überschneidungen beklagen zu müssen. |
Supervisor: Stefan Glas |
Als "ein wahrlich gutes Gegenmittel - vielseitig verwendbar gegen Langeweile jeder Art und musikalische Einfallslosigkeit" bezeichnete ich ANTIDOTE vor etwa einem Jahr, als ich gerade deren »Epoch Of Insanity«-Demo erhalten hatte, von welchem ich sehr angetan war. So als ob ich es geahnt hätte, war mir da im Schreibfluß ein Stichwort eingefallen, welches angesichts der ersten LP von ANTIDOTE, die die Tage erst in die Läden gewandert ist, eine ganz neue Dimension erhält.
"Musikalische Einfallslosigkeit" - nein, das kann man ANTIDOTE wahrlich nicht vorwerfen, weist die Musik auf »The Truth« doch Elemente aller erdenklicher Stilrichtungen auf. Und so war die Frage, "Wie kommt denn das, mein Gut'ster?" auch die erste, die ich meinem Interviewpartner Mika, dem "master of the two sticks" bei ANTIDOTE, ins Ohr drückte. "Im Grunde ganz einfach", begründet Mika, "wir mögen viele verschiedene Musikstile, und die Musik, die man hört, wird einem auch immer beim Songwriting beeinflußen. So gibt es auf unserem Debut »The Truth« die unterschiedlichsten Elemente zu entdecken, und ich denke, das ist gut so, denn es macht unsere Musik abwechslungsreich! Jedoch will ich betonen, daß wir dies nicht erzwingen, sondern es entsteht ganz einfach, wenn wir Songs schreiben - wir empfinden so und es kommt einfach in dieser Art und Weise aus uns heraus!". Doch halt, da war ich vielleicht etwas voreilig. Mir sind ANTIDOTE zwar schon seit über einem Jahr von einem ihrer Demos her bekannt, aber ansonsten ist der Name ANTIDOTE wohl noch kaum bekannt. Mika gibt uns gerne Nachhilfeunterricht, "ANTIDOTE existieren seit 1986, als Nino und ich anfingen rumzujammen. Irgendwie klappte das ganz gut, und wir fanden mit der Zeit in Pete und Toumo auch noch zwei andere Musiker." Es folgte dann das übliche Personenkarusell, welches allerdings darin resultierte, daß man für die Aufnahmen des Debuts wieder zur Originalbesetzung zurückfand. "Wir nahmen in dieser Zeit sechs Demos auf, die wir an alle Plattenfirmen in unserer Heimat Finnland verschickten, aber die Reaktionen waren gleich Null, und daher traten wir auch an ausländische Labels heran. So sind wir nun bei SHARK RECORDS gelandet und sind hochzufrieden mit dem Label!" Für SHARK hat man nun »The Truth« eingespielt, "welches eine Zusammenstellung der besten Demosongs plus einigen ganz neuen Songs ist. Wir sind mit dem Resultat sehr zufrieden und sind unheimlich stolz auf die Platte", wozu sie auch allen Grund haben, denn »The Truth« ist ein wirklich ungeheuer gutes Debut geworden, welches unbedingt das Gehör von Freunden origineller Thrashklänge verdient. Doch, so lächelt Mika, "wir können es gar nicht abwarten, die zweite Scheibe aufzunehmen, denn wir haben vor zwei Wochen ein neues Demo fertiggestellt, und die Songs gefallen uns weitaus besser als die alten!" Mir würde nicht im Traum einfallen, daran zu zweifeln!
Photo: Hucky Heppke