FLOWING TEARS – Invanity
ASCENDANCE RECORDS/PLASTIC HEAD MUSIC DISTRIBUTION Ltd.
Mehr oder weniger als "Pausenfüller" bis zur Veröffentlichung ihres nächsten Studioalbums, das für Ende 2008 angekündigt worden ist, läßt uns diese Band einen Akustikgig, der am 10.März 2004 in der Berliner Passionskirche über die Bühne gegangen ist, im Wohnzimmer nachvollziehen. Auch wenn im Studio mit Sicherheit ein wenig nachgeholfen werden mußte, um die neun darauf verewigten Songs dermaßen atmosphärisch klingen zu lassen, lassen sich die Vorzüge der Formation auch auf diesem Tondokument problemlos eruieren. FLOWING TEARS offerieren hier ausschließlich Material ihrer Alben nach der Jahrtausendwende und vor allem die Songs von »Razorbliss«, ihrem letzen Werk, waren ja regelrecht auf die opulente und unter die Haut gehende Stimme von Frontdame Helen Vogt zugeschnitten. Deshalb sollte es auch kaum verwunderlich erscheinen, daß eben jene Dame auch »Invanity« zu einem mächtig beeindruckenden Album macht. Neben den Eigenkompositionen gibt es als Draufgabe auch noch eine gewagte Coverversion von ›Dead Skin Mask‹ von SLAYER zu hören. Verdammt intensiv, meine Damen und Herren, allerdings muß dennoch erwähnt werden, daß mich ›Raining Blood‹ von Tori Amos noch mehr zu beeindrucken wußte. Als krönenden Abschluß bekommt man ›The Weeping Song‹ von Nick Cave geboten. Begleitet von Johan Eklund (TIAMAT) am Mikro geben Helen und ihre, wenn man diversen Gerüchten Glauben schenken mag, zum Teil aus Rumänien stammenden Begleiter auch dazu gute Figur ab und machen in der Tat sehr, sehr neugierig auf kommende Studiotaten aus dem Hause FLOWING TEARS. Dieses Experiment ist der Band jedenfalls definitiv gelungen und deshalb keineswegs der eingangs erwähnte "Füller", sondern untermauert den Tiefgang der eigenen Kompositionen dieser Truppe.