IVANHOE (D) – Walk In Mindfields
MASSACRE RECORDS/SOULFOOD
Erinnern wir uns einige Jahre zurück, als eine junge, hoffnungsvolle deutsche Band drauf und dran war, in die Fußstapfen der zu jener Zeit gerade schwer angesagten DREAM THEATER zu treten. Der Name der Band war IVANHOE, die nach einem recht gelungenen Debut namens »Visions And Reality« (1992) und vor allem nach dem famosen Nachfolger »Symbols Of Time« (1994) von Fans und Presse gleichermaßen gefeiert wurde. Die am Anschluß folgende Tournee im Vorprogramm von ICED EARTH und NEVERMORE war ebenso dienlich und brachte zudem neue Fans aus der Power Metal-Ecke mit sich. Bald darauf, genauer gesagt 1998, beschloß Sänger Andy B. Franck, seine eigene Band SYMPHORCE zu gründen und es wurde ebenso schnell still rund um IVANHOE, wie sich der Erfolg abgezeichnet hatte. Seit damals - wir schreiben in der Zwischenzeit das Jahr 2001 - war so gut wie nichts von IVANHOE zu vernehmen, bis Mischa Mang, ein ebenso großes Sangestalent wie sein Vorgänger in die "Fänge" von Mastermind Armin Welsch gelangte.
Nichtsdestotrotz sollte es bis 2005 dauern ehe den Fans neues Material präsentiert werden konnte. »Walk In Mindfields«, so der Titel des aktuellen Silberlings, überzeugt abermals mit fein strukturierten progressiven Songs, denen allerdings im Gegensatz zu früher eine massive Power Metal-Affinität nicht abgesprochen werden kann. Ob da die Tournee mit ICED EARTH nachhaltig ausschlaggebend war? Keine Ahnung, aber schon der Opener und Titeltrack deutet in diese Richtung. Das dominierende Riff hätte gut und gerne auch aus der Feder von Jon Schaffer stammen können. Aber keine Angst, IVANHOE verstehen es immer noch grandios, frickelige mit verträumten Passagen zu kombinieren, bestes Beispiel dafür ist das ungemein träumerisch rüberkommende ›...Or Crime‹, das schlicht und ergreifend als "schön" bezeichnet werden muß. Egal ob kraftvoll, progressiv oder ergreifend, IVANHOE können auch mit ihren aktuellen Songs voll und ganz überzeugen.
Wenn alle Comeback-Alben so ausfallen würden, wie »Walk In Mindfields«, bestünde auch keinerlei Anlaß mehr zur Kritik an Wiedervereinigungen "alter Helden".
super | 15 |