FORCE OF EVIL – Force Of Evil
ESCAPI/AL!VE
Da King Diamond im Moment eher seine gleichnamige Band forciert, bleiben MERCYFUL FATE offenbar auf der Strecke. Aber kein Grund zur Beunruhigung, denn wie bekannt sein dürfte, starten Musiker mit jeder Menge Zeit schlicht und ergreifend eine Zweitband. Im Falle der MF-Gitarristen Henk Shermann und Michael Denner wurde die Sache FORCE OF EVIL genannt. Weil deren Idee offensichtlich gut angekommen ist, konnte auch ihr FATE-Kollege Bjarne T. Holm für das Schlagzeug gewonnen werden, während mit Hal Patino ein Mann von KING DIAMOND den Baß bedient. Blieb nur noch die Frage nach einem geeigneten Sänger. Als solcher entpuppte sich Martin Steene (IRON FIRE), der seine Sache tadellos erledigt. Was die Songs betrifft, kann festgestellt werden, daß der MERCYFUL FATE-Schatten nicht ganz abgelegt werden konnte: Immer wieder erinnern Passagen an das eigentliche Betätigungsfeld des Songwriter-Duos Shermann/Denner. Vor allem das leicht orientalisch anmutende ›Mindbreaker‹ und ›Fountain Of Grace‹ hätten auch auf die letzten MF-Releases gepaßt. Generell bekommt man von FORCE OF EVIL relativ geradlinigen, düsteren Heavy Metal geboten. Das Tempo ist zum größten Teil eher gemächlich gehalten, was den Kompositionen jedoch noch mehr Druck verleiht. Die Gesangsleistung von Martin Steene darf ebenfalls beklatscht werden, denn zu dieser Art Musik paßt sein Organ doch um einiges besser als zu den IRON FIRE'schen Up-Tempo-Songs.
Als "Newcomer" wären FORCE OF EVIL ein ganz heißer Tip für den traditionellen Metal, durch den Bekanntheitsgrad der involvierten Musiker wäre alles andere als ein Knaller eine glatte Enttäuschung gewesen. Allerdings bin ich gespannt, was sich der Diamantenkönig für sich und seine Knaben als Nächstes einfallen wird lassen. Sollte demnächst ein neues MERCYFUL FATE-Album anstehen, befürchte ich, daß FORCE OF EVIL eine einmalige Angelegenheit bleiben, aber warten wir's ab.
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