OLD SEASON – Beyond The Black
PURE STEEL RECORDS/SOULFOOD
Die Republik Irland ist schon seit Jahrzehnten für erlesene Rocksounds unterschiedlicher Couleur bekannt, doch erst seit dem Erfolgslauf von PRIMORDIAL (sowie diversen Ablegern unter der Ägide von Mastermind Alan Averill) weiß man auf dem europäischen Festland, auch die dortige Heavy Metal-Szene so richtig zu schätzen.
Ein besonders bemerkenswertes Exemplar treibt seit knapp 15 Jahr von der Hauptstadt Dublin aus sein Unwesen und konnte mit dem 2009 aufgelegten Debut »Archaic Creation« erstmals auch außerhalb der Insel für Aufmerksamkeit sorgen.
OLD SEASON, so der Name des Sextetts, haben sich der erhabenen, getragenen und epischen Gangart verschrieben und konnte in der Vergangenheit unter anderem als Support von ATLANTEAN KODEX, LORD VICAR und SOLSTICE in der Heimat für Furore sorgen. Zudem durfte man auch hierzulande bereits seine Songs vor Publikum präsentieren, unter anderem auf dem "Hammer Of Doom"-Festival anno 2010.
Wer jetzt allerdings reinrassigen Doom erwartet, liegt nicht richtig, denn der Sechser scheint musikalisch eher vom traditionellen Heavy Rock-Sound sowie diversen, melodisch ausgerichteten Exponaten der NWoBHM inspiriert zu sein. Nicht zuletzt durch die tragende Rolle, die Keyboarder Dermod Smyth zugebilligt wird, ist OLD SEASON daher auch näher an DEMON als an BLACK SABBATH und Konsorten. Dennoch bleibt festzuhalten, daß sich die Iren gekonnt zwischen alle Stühle zu plazieren wissen - und sich dabei offenbar auch pudelwohl fühlen. Daran ändert auch der Umstand nichts, daß dem Zuhörer hinsichtlich der Intensität immer wieder SOLITUDE AETURNUS in den Sinn kommen, während der klare, ausdrucksstarke Gesang von John Bonham immer wieder an Markus Becker erinnert.
»Beyond The Black« lebt aber dennoch in erster Linie von der Kompetenz von OLD SEASON die Kompositionen in epischer Breite ausgewalzt darzubieten und dabei sowohl für erlesenes Hörerlebnis (zu dem auch die spannungsgeladenen Stories, die von den Jungs vertont wurden, beitragen) wie auch für Gänsehaut zu sorgen. Egal, ob es "nur" gut sechs Minuten zur Sache geht, oder wie im schlicht sensationellen Finale ›Nevermore‹ ein Monumentalepos in mehr als zehn Minuten Spielzeit kredenzt wird. Ein edles Stück Metal!
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