THANATEROS – The First Rite
ANDROMEDA/VIELKLANG/EFA
Man ist versucht, den Namen All-Star-Band in den Mund zu nehmen, können alle Musiker von THANATEROS doch auf eine lange Karriere zurückblicken: Kopf der Band ist der ehemalige EVEREVE-Sänger Ben Richter, der zudem bei VERMILION FIELDS engagiert war. Aus diesen Tagen hat er Gitarrist Karsten Kennert und Schlagwerker Mario Ulrich für THANATEROS losgeeist. Den zweiten Gitarristen fand er in Jens Busch von der Formation CHOR CHOREA, die nach mehreren exzellenten Demos mit ihrem '96er Debüt »Experience« leider nicht recht aus den Startblöcken kamen. Jens Riediger, Bassist der im letzten Jahr gesplitteten deutschen Gothic-Greats DREADFUL SHADOWS vervollständigt das Line-up.
Die Tatsache, daß man »The First Rite« mit einem bedeutungsschwangeren Intro eröffnet, mit einem zehnminütigen (!) Wellenrauschen beendet und zwei weitere Zwischenspiele einstreut leistet der Befürchtung Vorschub, daß bei THANATEROS Pathos über Passion gestellt wurde. Doch diese Bedenken zerstreuen THANATEROS schon beim Opener ›Immrama‹, der hervorragend losrockt und eine Mischung präsentiert, die unter die Haut geht: metallische Riffs, sphärische Keyboards, artifizielle Soundeffekte und düsterer Gesang verbinden sich zu einem angsteinflößenden und zugleich mitreißenden Klangerlebnis. Wenn man sich hingegen wie bei ›Fly (Like A Hatun Laika)‹ darauf beschränkt, atmosphärische Spielereien zu betreiben, langweilt man schlicht. Sehr viel besser kommen in dieser Hinsicht Songs wie ›Initiation‹, bei dem man diese Elemente in einen vorantreibenden Song verpackt. Trotz leichter Mängel ist »The First Rite« für ein Debüt mehr als vielversprechend ausgefallen.
gut | 10 |