Wußtet Ihr, daß Finnland ein Vorort von Berlin ist? Hier kommt auch postwendend der Beweis - und der trägt den Namen KULTASIIPI. Praktischerweise hat die Band auch gleich die zugehörigen Reiseunterlagen geschickt, so daß wir sofort aufbrechen können.
Die pergamentige Vorderseite der Mappe zeigt ein Bandphoto, in dem die Band in einem (finnischen?) Tümpel steht. Weiter unten sieht man das Logo der Band - Schmetterling inklusive. Lediglich die unten aufgeklebte Feder, die das unwürdige Logo des ursprünglichen Mappenherstellers Leitz überdecken sollte, hat beim Versand etwas gelitten, so daß sie nun nur noch zu erahnen ist. Eine kleine aufgeklebte Holzscheibe dient gewissermaßen als Türgriff, um problemlos eintreten zu können. Doch zunächst muß die Schnur auf die Seite geschoben werden, mittels der die Mappe verschlossen wurde.
Gespannt klappen wir die Vorderseite um und öffnen endlich unsere Reiseunterlagen. Ein vorsichtiger Blick auf den Inhalt. Wohin wird uns die Reise wohl führen?
Der Inhalt ist umfangreich, und zuerst nehmen wir die Landkarte in Augenschein. Sie zeigt ein Land namens Matkalla, in dem sich KULTASIIPI offensichtlich ausgiebig austoben. Auf alle Fälle deutet dies ein Infoblatt an, das von der Welten-Reise eines Taugenichts in Fell und Flusen
spricht. Als Beleg dokumentieren KULTASIIPI die bisherigen Stationen, an denen man sie bis dato livehaftig beobachten konnte.
Doch schauen wir uns die Karte genauer an: Sie ist hier und da - ganz Bonanza-mäßig - leicht angekokelt, so daß wir nicht mit Sicherheit wissen, ob sie uns Matkalla komplett zeigt oder nur einen Ausschnitt. Auf jeden Fall sehen wir im Norden das Vogelreich Lintukoto und im Süden das Waldreich, vom dem westlich der Eingang nach Tuonela, der Unterwelt, liegt. Auf dem Weg vom Vogelreich zum Waldreich kommen wir zunächst nach Pohjola, dem Nordland. Dann lassen wir den Strudel Kinahmi westlich von uns liegen und kommen schließlich in die Welt der Menschen.
Somit wissen wir nicht nur in etwa, was uns auf dieser Reise erwartet, sondern wir können uns auch dem letzten Objekt in der Reiseunterlagenmappe zuwenden.
Dieses Utensil, das wir erhalten, ist der Reisepaß - ebenfalls von einer Schnur zusammengehalten. Mit diesem besonderen Dokument aus heftigst vergilbtem Papier erhalten wir nicht nur Eintritt am Schlagbaum gen Matkalla, sondern lernen auch die sechs Mitreisenden kennen, die für die standesgemäße musikalische Untermalung im Reisegefährt zuständig sein werden.
Zurück in der tristen Realität. Hier finden wir glücklicherweise heraus, daß nicht nur das Reise..., äh falsch..., das Promomaterial rundum erstaunlich ausgefallen ist, sondern auch musikalisch können KULTASIIPI überzeugen auf ihrer CD, die ebenfalls in dieser Mappe als Promoversion steckt und zufälligerweise »Matkalla« heißt. Die Truppe bietet eine sehr stimmige Mischung aus Folk, Mittelalter-Rock und Viking Metal, die die Band selbst als - Achtung! Luft holen! - "Finnischer Fell Folk Fantasy Metal" bezeichnet. Dieser hat sicherlich die besten Chancen, sich größere Hörerschichten zu erarbeiten.
Wer herausfinden möchte, ob er zu diesem Kreis dazugehören will, oder einfach eine exklusive Studienreise buchen möchte, wende sich an das definitive finnische Reisebüro in der deutschen Hauptstadt:
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