UNDERGROUND EMPIRE the ONLINE EMPIRE-Titel
  UE-Home → History → Online Empire 40 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → LEPROUS (N) – »Tall Poppy Syndrome«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

last Index next

LEPROUS (N) – Tall Poppy Syndrome

SENSORY RECORDS/AL!VE

Bei LEPROUS handelt es sich zwar um eine noch recht unbekannte Truppe aus Norwegen, doch in der landeseigenen Szene scheinen diese Jungs, die mit »Tall Poppy Syndrome« ihr zweites Album kredenzen, bereits überaus bekannt zu sein und verfügen offenbar auch über einen verdammt guten Ruf. So ganz von ungefähr kann es nämlich nicht kommen, daß Ihsahn diese Burschen als Touring-Band rekrutierte. Darüber hinaus zählt LEPROUS-Keyboarder (und Sänger) Elmar Solberg ja auch noch zum Live-Line-up von EMPEROR, wovon LEPROUS zumindest businesstechnisch einigermaßen profitieren können sollten. Allerdings darf man sich aufgrund dieser Beziehungsgeschichten nicht in die Irre führen lassen, denn musikalisch haben LEPROUS nicht wirklich viel mit den genannten norwegischen Größen gemeinsam. Zumindest aber läßt sich bei diesen Burschen, die ein wesentlich vielschichtigeres Sammelsurium an Klängen zu bieten haben, eine ähnlich dichte Atmosphärische verspüren. Das Quintett kommt mit in Summe nahezu unkategorisierbaren Klängen aus dem Kreuz, wobei im Gesamtbild neben technisch anspruchsvollem Death Metal anteilsmäßig nahezu gleich viel Progressive Rock/Metal zu entdecken ist. Aber auch Elemente, die eher dem Gothic Metal entstammen, dürften gibt es auf »Tall Poppy Syndrome« zu vernehmen, wie auch gelegentliche Ausflüge in Richtung der "alten Metal-Schule".

Die Atmosphäre ist zumeist recht dunkel gehalten, wobei die Norweger von dieser aber immer wieder gewieft zu entschwinden wissen und dadurch auch ein sehr abwechslungsreiches Stimmungsbild entstehen lassen. Nicht minder häufig wird auch das Tempo verändert, so daß mitunter fast schon Speed Metal-verdächtige Passagen in harmonischer Eintracht neben tiefschürfenden balladesken Momenten zu hören sind. Besonderes Augenmerk haben LEPROUS offenbar auch auf die Arrangements gelegt, die auch nahezu perfekt ausgeführt wurden. Gegen Ende hin entsteht sogar der Eindruck, die Band hätte sich auf orchestrales und symphonisches Ausreizen des Genres festgelegt, um uns anstelle von Songs "Mini-Opern" zu servieren, denn die Kompositionen sind ungemein vielschichtig, aber dennoch schlüssig angelegt.

»Tall Poppy Syndrome« verlangt dem Zuhörer zwar ein gehöriges Maß an Hingabe ab, doch diese wird mit einer wahrlich imposanten Darbietung abgegolten.

http://www.leprous.net/

leprousband@gmail.com

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
LEPROUS (N) (vorhergehende Besetzung) im Überblick:
LEPROUS (N) – Live At Rockefeller Music Hall (Rundling-Review von 2016 aus Online Empire 69)
LEPROUS (N) – Tall Poppy Syndrome (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 40)
LEPROUS (N) – News vom 21.12.2010
LEPROUS (N) – News vom 08.08.2013
LEPROUS (N) – News vom 05.05.2014
LEPROUS (N) – News vom 21.02.2015
LEPROUS (N) – News vom 07.05.2015
Soundcheck: LEPROUS (N)-Album »Bilateral« im "Soundcheck Heavy 136" auf Platz 12
© 1989-2024 Underground Empire


last Index next

Stop This War! Support The Victims.
Button: here