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EIGENSINN – Die Wahrheit

ECHOZONE/SONY MUSIC

Auf deutsprachige Musik war ich des Bandnamens und Titels wegen zwar gefaßt, doch in welcher Ausführung mir diese von der mir bisher gänzlich unbekannten Truppe EIGENSINN präsentiert werden würde, galt es erst herauszufinden. Während es mir überraschenderweise keinerlei Probleme bereitete, mich in die Musik von »Die Wahrheit« einzuhören, stellte sich das stilistische Erfassen und Beschreiben im Endeffekt als wesentlich schwieriger heraus als angenommen. Auch nach dem x-ten Durchlauf bin ich mir nicht ganz sicher und wähle der Einfachheit halber den schlichten und in jedem Fall zutreffenden Begriff "Rock". Das Quartett mit Dame am Mikro gibt sich stilistisch nämlich überaus vielseitig und weiß sich, durch teilweise überaus prägnante Melodien und gen Pop tendierende Refrains sofort in den Gehörgängen festzufressen, kann sich aber durch mitunter recht heftige Passagen dennoch problemlos von Vergleichen zu momentan angesagten deutschsprachigen Pop/Rock-Bands mit Damengesang distanzieren. Zudem schafft es das Quartett streckenweise, mit einer sehr dichten Atmosphäre zu beeindrucken und speziell dann, wenn das Frontmädel ihre Stimme richtig dreckig und fies einsetzt, wird für Gänsehaut beim Zuhörer gesorgt. Die Spielzeit von »Die Wahrheit« vergeht wie im Flug, was auch dadurch bedingt ist, daß man immer wieder sehr überraschende Wendungen mitverfolgen kann, und exakt diese sind es auch, die EIGENSINN interessant machen und den Bandnamen geradezu programmatisch erscheinen lassen.

Als Beispiele für die "eigensinnige" Erscheinung dieses Albums seien das mit verzaubernd-einlullenden, orientalischen Melodiebögen gesegnete ›Kraft‹, das regelrecht hypnotisch anmutende ›Eiskalt‹, oder das mit einem latenten Gothic-Anstrich versehene ›Schrei‹ erwähnt. Diese Tracks zählen für mich zusammen mit dem locker-lässigen Rocker ›Freier Fall‹ und dem, von fettem Groove und brachialen Riffs eingeleiteten, in Summe irgendwie an RAMMSTEIN mit Damengesang erinnernden ›Die Macht‹, zu den Höhepunkten dieses, überraschend spannungsgeladenen und hinsichtlich des lyrischen Aspekts auch angenehm kitschfreien Albums.

http://www.eigensinn.net/

management@eigensinn.net

gut 10


Walter Scheurer

 
EIGENSINN im Überblick:
EIGENSINN – Die Wahrheit (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 40)
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