SOL – I Am Infinity
VÁN RECORDS/TWILIGHT
Die dänische "Ich AG" SOL konnte bereits mit dem Debut »Let There Be A Massacre« durchaus begeistern, und von daher war wohl nicht nur meine Wenigkeit auf das von Mastermind Emil Brahe erneut im Alleingang eingetütete zweite Werk gespannt. Zwar hat der gute Mann einen doch etwas überheblich anmutenden Titel dafür auserkoren, doch »I Am Infinity« weiß erneut mit abgrundtiefem, apokalyptischem Doom in deftigster Machart zu überzeugen, so daß man sein Selbstvertrauen sogar zum Teil nachvollziehen kann. Das Album verfügt über reichlich Tiefgang und das, obwohl Emil seine Kompositionen in gewisser Weise geradezu minimalistisch offeriert. Selbst in den erhabenen Momenten wird auf »I Am Infinity« kaum Wert auf großartige Arrangements gelegt, sondern vielmehr auf eiskalte Atmosphäre gesetzt, die den Zuhörer zu andächtigem Lauschen geradezu verdammt. Wenn Emil das ohnehin von ihm reichlich "gedehnte" Feld des Doom verläßt, dann tendiert der Sound in Richtung Black Metal, wobei die Reise gesangstechnisch zumeist ohnehin in diese Richtung geht. Ich persönlich empfinde die Atmosphäre von »I Am Infinity« zum Großteil als wesentlich kälter, klirrender und majestätischer als jene, die manche ultra-böse Schwarzwurzel-Formation zu verbreiten imstande ist. Nicht wirklich beeindrucken können mich aber die "Ausflüchte" in experimentelle Klangwelten, die den Beginn und das Ende dieses Albums ausmachen, doch ich nehme einfach einmal an, daß Emil damit bewußt eine Einleitung sowie einen Abgesang hat einfallen lassen, der mit den Kompositionen selbst kaum in Zusammenhang zu bringen ist.
Abgesehen davon besticht dieses Werk durch seine tiefschürfende, beklemmende und eiskalte Atmosphäre, die von Emil Brahe auf wahrlich imposante Weise erschaffen wurde.
http://www.solarmassacre.dk/
Walter Scheurer
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