MACABRE (US, IL) – Murder Metal
SEASON OF MIST/SOULFOOD
Das amerikanische Trio MACABRE existiert bereits seit mehr als 15 Jahren in der selben, noch immer aktuellen Besetzung Corporate Death (v, g), Nefarious (b) und Dennis The Menace (d). Eine Seltenheit in diesem Business. Genauso ungewöhnlich wie diese Tatsache ist auch der Stil von den Chicagoern. Irgendwie meine ich neben den Hauptanteilen Death Metal und Grindcore eine Menge Jazz-Anteile zu vernehmen, genauso wie Punk, aber auch klassische Passagen und volkstümliche Klänge. Eine mehr als gewöhnungsbedürftige, schräge Mischung, die uns MACABRE hier auftischen. Noch ein wenig abgedrehter sind die lyrischen Ergüsse der Herrschaften. »Murder Metal« beschäftigt sich, wie der Titel verrät, mit Serienkillern und Massenmördern. Zwar ist das nicht unbedingt neu oder originell - ich verweise unter anderem auf die deutschen POST MORTEM, die ein ähnliches Konzept bereits vor Jahren aufgearbeitet haben - allerdings in einer derart schrägen musikalischen Verpackung doch sehr ungewöhnlich und dadurch höchst - Achtung, jetzt kommt's - amüsant. Beginnend im 16. Jahrhundert, als ein gewisser ›Werewolf Of Bedburg‹ sein Unwesen trieb, über ›Jack The Ripper‹ bis hin zu "neuzeitlich" krankhaften Mördern wie ›The Iceman‹ oder ›Fritz Haarmann der Metzger‹, werden allerlei obskure Persönlichkeiten besungen. Besonders letztgenannter Song entpuppt sich als ultimativer Schenkelklopfer. Nicht nur die musikalische Mischung, die mit walzerartigen Klängen beginnt und über einen Akustikteil und ein monströs langgezogenes Riff in einem amtlichen "Reißer" endet, wird für Unterhaltung sorgen. Der Titel ist in deutscher Sprache verfaßt und gipfelt in einem Refrain, der da lautet:
"Warte noch ein Weilchen, dann kommt Haarmann auch zu Dir, mit dem Hackebeilchen macht er Leberwurst aus Dir."
Eine der amüsantesten Scheiben des Jahres!
http://www.mindmelt.com/macabre/
beeindruckend | 12 |
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