CORRUPTED MELODY – Inner I
STF RECORDS/M-SYSTEM
Das slowakische Septett CORRUPTED MELODY scheint sich mächtig Zeit gelassen zu haben, ehe es ihr erstes Langeisen auf die Menschheit losgelassen hat. Zehn Jahre liegt es mittlerweile nämlich bereits zurück, als uns die Truppe, wohlgemerkt in einem anderen Line-up, mit den noch auf Musikkassetten verewigten Demos »Shadow Play« und »Forsaken Ravens« die Ehre erwiesen hat. Ich hätte kaum einen Cent mehr auf diese Formation gewettet, zu sicher war ich, daß CORRUPTED MELODY längst in den "ewigen Jagdgründen" der Metalszene ihr Dasein fristen würden.
Doch die Truppe ist offensichtlich noch immer (oder doch abermals?) quicklebendig und tischt uns quasi aus dem Nichts ein brandneues Stück Musik auf. Großartig stilistisch verändert zeigen sich die Slowaken zwar nicht, dafür aber merklich gereift, und zudem mit einem anderen Fräulein am Mikro. Im Ansatz bekommen wir immer noch zum Teil bösartig wirkenden Black/Death Metal geboten, doch dieser wir nunmehr durch zum Teil gen Gothic tendierende Atmosphäre nicht nur aufgelockert, sondern obendrein auch um den Faktor "Vielschichtigkeit" angereichert. Soll heißen, CORRUPTED MELODY erweisen uns zwar immer noch mit deftigen Sounds die Ehre, wissen ihre mitunter pechschwarz wirkenden Tracks aber durch die teilweise "engelsgleiche" Stimme von Miriam Kostrová perfekt zu kontrapunktieren. Das Mädel bildet auch einen gelungenen Gegenpart zum teilweise fast abartig kehligen Gesang von Juraj Žember und sorgt für "Farbtupfer" im wahrsten Sinne des Wortes. Die Band versteht es, Bösartigkeit und Atmosphäre unter einen Hut zu bringen und erzeugt obendrein durch vereinzelte orientalische Melodien, wie beispielsweise in ›Heart Of Sphinx‹, sogar einen Hauch von erhabener Exotik, die zusätzlich für Atmosphäre sorgen. Auch wenn der Sound in Summe durchaus druckvoller hätte ausfallen können, sei dieses Album allen Freunden von vielschichtigen und atmosphärischen Metal- Klängen empfohlen.
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Walter Scheurer
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