OSI – Blood
INSIDE OUT RECORDS/SPV
Spätestens seit ihrer "Freischwimmer-Prüfung" in Form von »Free«, dem letzten Studioalbum, sollten sämtliche Erwartungen von Beginn an verstummen, daß die beiden Protagonisten Kevin Moore und Jim Matheos mit OSI auch nur in irgendeiner Form an ihre früheren (oder noch immer aktuellen) Betätigungsfelder erinnern würden. Mit »Blood« setzen die beiden Musiker vielmehr ihren Weg konsequent fort, völlig unkonventionellen Rock in ungemein vielschichtiger, im wahrsten Sinne des Wortes "progressiver" Form darzubieten. Erneut gibt es neben unzähligen Metal-Versatzstücken auch jede Menge elektronischer Einsprengsel zu vermelden, allerdings kommt »Blood« für mein Dafürhalten im direkten Vergleich zu den ersten beiden Scheiben mit einer dunkleren Atmosphäre daher. Zwar dominiert erneut in erster Linie das Keyboard, doch auch die Gitarre von Jim Matheos kommt vehement zur Geltung und macht zudem deutlich, daß sie hat nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat.
Mit PORCUPINE TREE-Drummer Gavin Harrison haben sich die Herren diesmal ein neues Gesicht hinter das Drumkit geholt, kein unkluger Schachzug, denn vor allem Fans dieser Band sollten sich auch von OSI förmlich angesprungen fühlen. Mit Mikael Åkerfeldt kommt ein weiterer ganz Großer der Szene auf diesem Album zu einem Gastauftritt und das noch dazu in einer Art Hommage an seine Heimat. Jenes, kurz vor Schluß erschallende "Wundergerät" namens ›Stockholm‹ erweist sich im Endeffekt - zusammen mit dem herrlichen Prog-Metal-Schmankerl ›Be The Hero‹ und dem vielschichtigen, allerdings auf den ersten Eindruck hin doch ein wenig irritierenden, weil nicht unbedingt zugänglichen ›Terminal‹ - als eines der Highlights dieser, erneut ungemein variantenreichen, tiefschürfenden, erhabenen und detailreichen Darbietung der Herren Moore und Matheos unter dem Banner OSI.
super | 15 |