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BOARDERS – The World Hates Me

RETROACTIVE RECORDS/MUSICBUYMAIL

Ach, Jungs! Selbst wenn Ihr bisher ausschließlich negative Erfahrung machen habt müssen, um auf diesen Albumtitel zu kommen, sei Euch nachträglich mitgeteilt, daß ich mich nicht nur definitiv davon distanziere, sondern - ganz im Gegenteil - Ihr mit Eurem, darauf enthaltenen, überaus gefälligen und melodischen Speed/Thrash Metal einen Fan gewinnen habt können! Ganz so alleine im Wald werde ich aber wohl doch nicht stehen, denn die Truppe dürfte sich in ihrer mittlerweile gut 20-jährigen Existenz zumindest in ihrer Heimat bereits einen respektablen Ruf erspielt haben können. Jedenfalls hat der Vierer drei Demos und zwei Studioalben auf der Haben-Seite stehen, zu dem nun »The World Hates Me« addiert werden muß.

Besagter, "aktueller" Rundling stammt allerdings aus dem Jahr 2007 und ist damals über QUAM LIBET veröffentlicht worden. Weshalb das gute Stück erst jetzt über RETROACTIVE erschienen ist, entzieht sich meiner Kenntnis, Hinweise auf eine eventuelle Wiederveröffentlichung konnte ich jedoch nicht eruieren, weshalb ich schlicht und ergreifend annehme, daß der Umstand, ein neues Label gefunden zu haben, der Grund dafür ist.

Wie auch immer, die Mucke der - wie aufgrund des aktuellen Labels wohl nicht besonders schwierig zu erraten ist - dem christlichen Glauben zugewandten Italiener hat in diesen zwei Jahren ohnehin keinesfalls an Reiz eingebüßt, schließlich läßt man geradezu "zeitlosen" und erfrischenden Speed/Thrash der Marke old METALLICA/MEGADETH erklingen. Speziell der kreative Output unseres Lieblings-Rotschopfs dürfte dem Quartett schon seit sehr langer Zeit mächtig imponieren, denn die Truppe ist auch als MEGADETH-Coverband am Start und hat im Jahr 2002 sogar ein Live-Tribute-Album aufgenommen. Daß mit ›In My Darkest Hour‹ MEGA-Dave auch auf »The World Hates Me« zu Ehren kommt, manifestiert seinen Einfluß auf BOARDERS regelrecht und paßt zudem ganz vorzüglich ins Gesamtbild. Neben den, zum Großteil knackigen Kompositionen, die BOARDERS als gut zusammengewachsene Einheit präsentieren, entpuppt sich speziell Luigi "Gigi" Civardi an der Gitarre als wahrer Könner. Über die gesamte Spielzeit zeigt sich der Kerl nicht nur als Riffmeister, sondern obendrein auch als begnadeter Solist, der in jeder eingelegten Gangart zu brillieren versteht und die Songs mit zum Teil recht filigranen Solo-Passagen zu veredeln weiß, auch wenn sein Vorbild dabei immerzu als Inspiration präsent ist.

Neben den zumeist mächtig abgehenden Tracks versuchen sich die Burschen auch an eher getragenen Nummern, die zwar für Abwechslung und kurze Verschnaufpausen sorgen können, allerdings nicht das Niveau der heftigen Nummern erreichen. Zwar lassen sich auch dabei in erster Linie METALLICA (zur Zeit des, bzw. kurz nach dem "schwarzen Album") als Einfluß vernehmen und auch der Groove kommt ganz ordentlich aus den Boxen, dennoch werden genau dabei die Mängel dieser Truppe erkennbar. In jenen Tracks und Passagen verdeutlicht sich nämlich, daß Egidio Casati am Mikro dabei schlichtweg überfordert ist. Der Knabe kann zwar den Speed/Thrash-Shouter verdammt authentisch mimen, ist aber für eher vollmundigen Gesang nicht unbedingt die Idealbesetzung. Da BOARDERS aber generell eher hurtig und heftig durchs Unterholz galoppieren, überwiegt fraglos der positive Eindruck von »The World Hates Me (Walter does not)«.

http://www.boarders.it/

band@boarders.it

gut 11


Walter Scheurer

 
BOARDERS im Überblick:
BOARDERS – The World Hates Me (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 39)
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