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CADUCITY – Destination: Caducity

SHIVER RECORDS (Import)

Zu Beginn meines Erstkontaktes mit »Destination: Caducity«, dem aktuellen Werk der belgischen Deather von CADUCITY, hatte ich zugegebenerweise ein klein wenig Unbehagen hinsichtlich eventueller politischer Irrleitungen, vor allem aufgrund des konzeptionellen Hintergrundes. Zwar war mir der Bandname durchaus geläufig, und ich wußte zumindest musikalisch, was mich in etwa erwarten würde, doch der Umstand, daß sich die Herren an einem Konzeptalbum über die Schlacht von Stalingrad versuchen, war mir ebenso suspekt, wie das von Sänger N.G. zur Schau gestellte FEINDFLUG-Shirt auf dem Promo-Bildchen im Booklet. Erst intensive Recherchen und akribisches Studium des Werkes selbst konnten mich davon überzeugen, daß hier nur die Geschichte selbst Einfluß auf die Ausführung hatte, politische Aspekte dagegen ausgespart wurden.

Die Essenz des Albums selbst ist brutaler, zum Großteil in Richtung BOLT THROWER tendierender Death Metal, den uns das Quintett zumeist in Form von "Walzen-Riffs" zu Gehör kommen läßt. Durch geschickt eingesetzte Tempovariationen konnte das dominierende Midtempo jedwedem Anflug von Eindimensionalität beraubt werden, so daß sich ein geradezu idealer Nährboden für die Umsetzung des Konzepts bot, in dem ausschließlich das Greuel des Krieges dargestellt wird. Zwar fehlen musikalische Leckerbissen im Sinne von instrumental dargebotenen "Glanzlichtern", doch diese Band scheint ihre Haßbolzen ohnehin im Kollektiv ausgedacht und auch umgesetzt zu haben, denn »Destination: Caductiy« wirkt als Gesamtheit - einschließlich des Gesanges - bedrückend, oder besser gesagt, bedrohlich. Für meinen Geschmack kommen die Tracks vor allem im unteren Tempobereich bestens zur Wirkung und dabei sinngemäß einem Panzer gleich.

Der konzeptionelle Hintergrund erklärt zwar den Umstand, weshalb auch auf deutsche Sprache für den Gesang zurückgegriffen wurde, dafür hätten CADUCITY aber doch besser auf Hilfestellung zurückgegriffen, denn durch den etwas holprigen Akzent bei der Umsetzung, sowie die nicht minder eigenwillige Ausführung der Texte selbst, wurden jene beiden Songs hinsichtlich ihrer Intensität und Ausdruckskraft doch merklich eingeschränkt.

Im Endeffekt wußten die Belgier durch unzählige Samples, das Album durchaus spannend zu gestalten, meiner Meinung nach wäre in Summe aber noch deutlich mehr aus dem ambitionierten Konzeptunterfangen »Destination: Caducity« zu machen gewesen. Für den an Zeitgeschichte interessierten Death Metaller sollte dieses Album aber dennoch überaus interessant sein.

http://www.caducity.com/

caducity@telenet.be

gut 11


Walter Scheurer

 
CADUCITY im Überblick:
CADUCITY – Destination: Caducity (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 39)
CADUCITY – News vom 18.01.2007
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